Aufgrund des überraschend starken Autobahnverkehrs mit zahlreichen Staus kamen die Wiesel später als erwartet an der Merkur Arena in Lübbecke an. Doch umso intensiver drückten sie auf dem Spielfeld aufs Gas. Von Beginn an präsent lag der TSV Bayer Dormagen am Mittwochabend schon zur Pause beim Tabellendritten TuS N-Lübbecke deutlich mit 15:8 vorne und ließ auch in der zweiten Hälfte nicht locker. Mit 27:19 feierte die Mannschaft von Dusko Bilanovic den sechsten Auswärtssieg und auch eine Revanche für die bittere 25:36-Niederlage vor einem Jahr an gleicher Stelle. Und eine weitere kleine Überraschung: Im ersten Duell der Brüder Skroblien behauptete sich der Neu-Dormagener Linus gegen den Torschützenkönig der 2. Handball-Bundesliga Tom. Voller Zufriedenheit war Bilanovic großzügig und gab seinen Spielern für heute trainingsfrei. Aber nur unter der Bedingung, dass sie nach dem Spiel in der Halle vernünftig auslaufen.

Die Zahl spricht für sich: Nur 19 Tore erzielte der TuS N-Lübbecke – so wenige wie noch nie in der laufenden Saison. In den zehn Heimspielen zuvor verzeichnete der TuS einen Schnitt von 29,5 Treffern. Das bestätigt die vorbildliche Leistung der Dormagener Abwehr, die von den Gastgebern nur schwer zu überwinden war. Was durchkam, landete aber längst nicht im TSV-Kasten. Denn da präsentierte sich Sven Bartmann in Bestform, wehrte 12 Bälle ab - darunter zwei Siebenmeter von Tom Skroblien. Weil die Nettelstedter schon in der Anfangsphase viele Fehler produzierten, konnte der TSV den Vorsprung kontinuierlich ausbauen und führte 4:0 nach acht Minuten durch den ersten Treffer des mit sechs Toren erfolgreichsten Spielers Alex Senden. Erst in der 10. Minute erzielte Dominik Ebner den ersten TuS-Treffer.

Danach ein Schock für den TSV: Joshua Reuland, der zweitbeste Saison-Torschütze, zog sich nach seinem erfolgreichen Abschluss zum 5:1 in der 11. Minute eine schwere Knieverletzung zu, die wohl zu einer längeren Pause führen wird. Das Knie eines Gegenspielers stieß nach Reulands Landung mit dem des Linksaußen zusammen, der sofort liegen blieb und starke Schmerzen verspürte. Nach einer kurzen Behandlung auf dem Spielfeld halfen Benni Richter und Jakub Sterba ihrem Mitspieler dabei, das Spielfeld zu verlassen. Ein MRT wird jetzt Aufschlüsse über die Schwere der Verletzung bringen.

Auf den Spielverlauf hatte Reulands Ausfall zum Glück keine Auswirkungen: Tim Mast führte sich gleich mit einem Gegenstoß zum 7:2 gut ein. Zwar sorgten der jetzt zweimal treffende Roman Becvar und Lutz Heiny für neue Hoffnung bei den Ostwestfalen, doch näher als bis auf die vier Tore (5:9) kamen sie nicht heran - auch weil Bartmann gegen den frei werfenden Leos Petrovsky parierte. Ab dem 12:8 in der 24. Minute machten die Rheinländer hinten völlig dicht und kamen durch Ian Hüter, Aron Seesing und Andre Meuser zur deutlichen 15:8-Pausenführung.

Das vermutete Aufbäumen der Hausherren blieb nach dem Seitenwechsel aus. Im Gegenteil: Patrick Hüter und Andre Meuser erhöhten zum beruhigenden 17:8, dem auch Nettelstedts 5:1-Lauf bis zur 50. Minute nichts anhaben konnte. Benni Richter beendete mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter alle aufkeimenden Hoffnungen beim TuS. Vier Treffer hintereinander, darunter zwei Würfe ins verwaiste Tor, stellten das Kräfteverhältnis an diesem Abend wieder her. „Das war eine großartige Leistung, alle haben von der ersten bis zur letzten Sekunde um jeden Millimeter gekämpft. Die Jungs standen in der Abwehr bombastisch und spielten vorne mit viel Geduld. Das war sicher unsere beste Leistung in dieser Saison gegen diesen starken Gegner.“ Ein dickes Lob gab es auch vom Gegner: „Ich will gar nicht nach Entschuldigungen suchen, Dormagen war heute einfach die bessere Mannschaft. Gefühlt hatte der TSV immer einen oder zwei Spieler mehr auf dem Spielfeld. Gegen diese Intensität konnten wir nicht standhalten“, sagte TuS-Coach Emir Kurtagic.

Die nächste Aufgabe für den TSV steht bereits Ostersamstag an. Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist dann ab 19.30 Uhr der TV Hüttenberg.

TuS N-Lübbecke – TSV Bayer Dormagen 19:27 (8:15)
Lübbecke: Rezar (8 Paraden), Kowalski (ab 54.); Becvar (2), Heiny (4), Baumgärtner (1), Ebner (1), Bagaric, Strosack (2), Mundus (1), Spohn, Nissen, Speckmann (5), Petrovsky (3), T. Skroblien.
Dormagen: Bartmann (12 Paraden), Simonsen (ab 56.); Reuland (2), Seesing (1), Senden (6), Meuser (5), Richter (4), Iliopoulos (1), I. Hüter (3), Reimer, L. Skroblien (1) P. Hüter (1), Sterba (2), Grbavac, Mast (1), Wilhelm.
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 10:4 Minuten.
Siebenmeter: 0/2:3/3 (Bartmann hält zweimal gegen Tom Skroblien).
Spielfilm: 0:4 (8.), 2:8 (16.), 6:10 (21.), 8:15 – 8:17 (36.), 12:20 (43.), 16:21, 17:24 (54.), 19:27.


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