Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison konnte der TSV Bayer Dormagen nicht an die guten Vorstellungen der Testspiele anknüpfen und kassierte gegen Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV 06 eine Niederlage, mit der kaum jemand gerechnet hatte. Nach 60 Minuten hieß es 24:21 für die Auswahl aus Sachsen-Anhalt, die bereits in der ersten Hälfte (14:8) den Grundstein zum Auftaktsieg gelegt hatte. „Wir haben von Anfang an nicht ins Spiel gefunden", urteilte Benni Richter, was sein Trainer mit nackten Zahlen unterstrich: „Mit 25 Fehlwürfen und zehn technischen Fehlern kann man nicht gewinnen", sagte Dusko Bilanovic. Am kommenden Samstag, 10. Oktober, tritt der TSV bei der SG BBM Bietigheim an, die am 1. Spieltag pausieren durfte.

In der Premiere unter Corona-Bedingungen mussten die 429 Zuschauer elfeinhalb Minuten auf den ersten Dormagener Treffer warten: Pascal Noll machte das 1:5, nachdem Dessaus schnelle Außen Jan Zahradnicek und Jakub Hrstka (je 2) sowie Rückraumschütze Max Scheithauer den Erfolgswillen der Gäste deutlich gemacht hatten. Dass sich am Verlauf des Spiels nur wenig änderte lag vor allem an der Defensive der Bauhausstädter, die „endlich mal wieder ihrem Namen gerecht wurde“, strahlte Uwe Jungandreas, der in der vorletzten Saison mit seinem Team zwei bittere Niederlagen gegen den TSV einstecken musste. „Darüber haben wir zwar gesprochen, aber von einer Revanche will ich in der jetzigen Situation nicht reden“, meinte der Coach später. Die bewegliche Abwehr störte den Aufbau der Dormagener so immens, dass Anspiele zu oft den eigenen Mann nicht fanden und zu ungenaue Abschlüsse dem starken Torwart Philip Ambrosius die Arbeit erleichterten.

Sah es mehrfach so aus, als könnte die Verkürzung des Rückstandes auf nur noch vier Tore (5:9, 17.; 7:11, 22.) eine Wende ermöglichen, so sorgte die Schlussphase der ersten Hälfte für eine tiefer gehende Ernüchterung: Nolls verwandelter Siebenmeter zum 8:12 in der 23. Minute war der letzte Torerfolg der Dormagener bis zum Pausenpfiff. Für Dessau hingegen netzten Scheithauer und Hrstka noch mal ein und sorgten damit für den beruhigenden 14:8-Vorsprung. Was immer im Pausentee war, der Inhalt ließ die Würfe der Gastgeber nicht präziser werden. So dauerte es weitere sieben Minuten, ehe Benni Richter per Strafwurf zum 9:16 traf und Toni Juric mit einem gelungenen Dreher den zehnten TSV-Treffer erzielte. Weil Martin Juzbasic in seinem ersten Meisterschaftsspiel nun auch immer häufiger Szenenapplaus für seine Paraden erhielt, kam noch einmal Hoffnung auf im TSV Bayer Sportcenter. Doch die weitere Aufholjagd wurde durchkreuzt durch Nachlässigkeiten in der Abwehr und Würfe neben oder über das gegnerische Tor. Das Bemühen war da, aber die Umsetzung der Angriffsstrategie wollte nicht gelingen. Und dann kam auch noch Pech dazu, als Richters dritter Strafwurf in einer bedeutenden Spielphase am rechten Pfosten landete.

Gleichwohl: Hallensprecher Oliver Fenkl konnte nach drei Treffern in Folge von Ante Grbavac (2) und Andre Meuser in der 54. Minute erfreut von der Empore darauf aufmerksam machen, dass es beim Stande von 18:21 nur noch „drei sind“. Doch kurz drauf waren es schon wieder fünf Tore Rückstand und der letzte Hoffnungsschimmer war verschwunden. „Wir haben nicht verloren, weil mit Patrick Hüter, Joshua Reuland und Julian Köster drei Leistungsträger fehlten“, betonte TSV-Trainer Dusko Bilanovic. „Es waren einfach zu viele Fehlwürfe und technische Fehler. Aber die Mannschaft hat Moral gezeigt.“ Er kündigte an: „Die verlorenen Punkte müssen wir uns woanders zurückholen.“

Positiv zu erwähnen: Der A-Jugendliche Aron Seesing (17) erzielte sein erstes Tor in der 2. Liga. Und auch der zweitjüngste Tim Mast (19) war kurz vor dem Schlusspfiff erfolgreich. Zudem klappten die coronabedingten Abläufe rund um das Spiel. Behördenvertreter sahen sich vor Ort um und „äußerten sich positiv über die getroffenen Maßnahmen“, erklärte TSV-Marketing-Leiterin Jil Falkenstein. Klar, dass sie sich auch gerne mit einem sportlichen Erfolgserlebnis ins Wochenende begeben hätte.   

TSV Bayer Dormagen - Dessau-Roßlauer HV 06 21:24 (8:14)
Dormagen: Bartmann (1 Parade), Juzbasic (ab 15., 12 Paraden); Blum (n.e.), Senden (1), Meuser (2), Juric (3), Richter (3/2), Iliopoulos, I. Hüter (1), Reimer (n.e.), Görgen (n.e.), Noll (2/1), Seesing (1), Sterba (1), Grbavac (6), Mast (1).
Dessau: Ambrosius (15 Paraden), Malek (ab 56., 1 Parade); Pavlicek (n.e.), Löser (3), Hrstka (6), Hanisch (1), Sohmann (1), Bielzer, Schmidt, Danneberg, Persson, Scheithauer (5), Emanuel (n.e.), Seidler (1), Zahradnicek (7).
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen.
Zuschauer: 429.
Zeitstrafen: 8:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:0 (Noll scheitert an Ambrosius, Richter wirft an den Pfosten).
Spielfilm: 0:5 (10.), 1:5 (12.), 3:9 (16.), 5:9, 8:12 (23.), 8:14 - 8:16 (37.), 14:19 (46.), 18:21 (54.), 18:23, 21:24.


sponsor startseite selectsponsor startseite sparkassesponsor startseite cityringsponsor startseite egnsponsor startseite therapiezentrumsponsor startseite evdsponsor startseite Orthopaediesponsor startseite ineos