Nach einer langen Pause und später als üblich startet die 2. Handball-Bundesliga in die Saison 2020/21. Wegen Corona ist einiges anders als sonst, aber eins bleibt wie es immer war im TSV Bayer Sportcenter: Zwei Mannschaften kämpfen leidenschaftlich um die Punkte – am 1. Spieltag erwartet der TSV Bayer Dormagen den Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV 06. Das Spiel wird am Freitag, 2. Oktober, um 19.30 Uhr von den Schiedsrichtern Darnel Jansen und Lucas Hellbusch (Trebur / Geinsheim) angepfiffen. Tagestickets gibt es ausschließlich online. Aus Gründen des notwendigen Hygieneschutzes gelten während des Aufenthaltes im und um das Sportcenter herum bestimmte Verhaltensregeln, die auf der Dormagener Handball-Homepage zu lesen sind.

Nicht geändert hat sich das Ziel von Dusko Bilanovic bei Spielen in der heimischen Halle: „Es ist immer unsere Absicht hier zu gewinnen.“ Dass es gegen den Dessau-Roßlauer HV eine schwere Aufgabe wird, hat ebenfalls einen bekannten Hintergrund: „Es gibt keine leichten Gegner in der 2. HBL“, macht Bilanovic deutlich, der davon überzeugt ist, dass „wir gut vorbereitet in die Saison gehen. Gerade im letzten Test in Gummersbach (30:30) haben wir noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt.“ Zufrieden ist der 49-Jährige auch mit der Eingliederung der Neuzugänge: „Alle haben sich große Mühe gegeben und sind bereits gut integriert. Schade war, dass Alex Senden wegen einer Beinverletzung mehrere Wochen ausfiel. Das intensivere Training machte auch Toni Juric zu schaffen, der aber jetzt deutlich fitter ist als bei seiner Ankunft im Juli. Nach einer Muskelverletzung konnte Carlos Iliopoulos in den letzten Testspielen wieder mitmachen und überzeugen.“ Während Senden in dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainierte und wohl am Freitag zum Aufgebot gehört, wird Julian Köster nach seiner Meniskusoperation in diesem Jahr kaum mehr zum Einsatz kommen. Ob Patrick Hüter und Joshua Reuland gegen Dessau mitmachen können, wird sich erst kurz vor Spielbeginn zeigen.

Mit Blick auf die Pandemie-Bedingungen hat Dusko Bilanovic einen Wunsch, den alle Handballfans sicher unterstreichen können: „Ich wünsche mir, dass alle gesund bleiben und die Corona-Beschränkungen so schnell wie möglich ein Ende finden. Denn wir wollen Spaß haben und allen Fans guten Handball in einer bestenfalls vollen Halle zeigen

In der vorletzten Saison war es der TSV, der mit dem 36:29-Erfolg in Dessau quasi den Abstieg des Teams aus Sachsen-Anhalt besiegelte. Das Heimspiel hatte der TSV mit 33:22 gewonnen. Doch der Handball-Traditionsklub ist wieder da: Trainer Uwe Jungandreas ist geradezu ein Aufstiegsexperte: Mit verschiedenen Mannschaften gelang ihm bereits zum sechsten Mal der Sprung in eine höhere Liga. Nach einem Jahr in der 3. Liga ist der Klub wieder in der 2. Liga angekommen und da will der Dessau-Roßlauer HV 06 bleiben: „Niemand weiß momentan wirklich, wohin die Reise geht. Alles andere als der Klassenerhalt wäre vermessen“, sagt Jungandreas mit Blick auf die Zielsetzung. Neuzugänge sind drei junge Talente und ein erfahrener Linkshänder: Max Emanuel (26) kommt vom Liga-Rivalen SG BBM Bietigheim.

Das bisherige Abwehrsystem gefiel Jungandreas nicht mehr: „Um in der 2. Bundesliga bestehen zu können, mussten wir was ändern und ich habe mir hierfür einen klaren Plan zurechtgelegt. Wir werden aus einer gewohnten 6:0-Abwehr agieren mit der Ausrichtung hin zur Zonendeckung mit genauen Abläufen und Aufgaben für alle Spieler“, stellt der Trainer fest.

Im Spiel tragen nicht nur die TSV-Spieler das „Unterstützer-Trikot“ mit den Namen aller 210 Förderer, die das Projekt unterstützt haben: „Wir hoffen, dass alle Fans, die sich an der Aktion beteiligt haben, auch mit den Trikots in die Halle kommen", sagt Marketing-Leiterin Jil Falkenstein. Auf eine besondere Nähe zur Mannschaft müssen die TSV-Anhänger hingegen verzichten: Das Betreten des Spielfeldes ist nach dem Abpfiff aufgrund der Pandemie nicht erlaubt. Und die Spieler dürfen auch nicht auf die Tribüne kommen. Es gibt den Talk danach, allerdings bereits kurz nach Spielende mit beiden Trainern auf dem Spielfeld.

 

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