Die Mannschaft des TSV Bayer Dormagen hatte allen Grund, die beiden „big points“ ausgiebig in der Kabine zu feiern. Dank einer geschlossenen Teamleistung wiederholte sich die Stimmungslage der Vorwoche: Die Gäste jubelten, die Gastgeber trauerten den verlorenen Punkten nach. Diesmal war der TSV Gast in der 4500 fassenden – aber nur mit knapp 500 Zuschauern gefüllten - Egetrans Arena in Bietigheim und holte sich die Zähler zurück, die gegen Dessau verloren wurden. 25:26 stand schließlich auf dem großen Würfel, weil die Dormagener deutlich wacher wirkten und sich nie von einem Rückstand irritieren ließen. „Auch die Spieler, die von der Bank kamen, haben ihre Aufgaben hervorragend erfüllt“, war TSV-Coach Dusko Bilanovic angetan vom glänzenden Auftritt seiner Auswahl. Bietigheims Trainer Hannes Jon Jonsson hingegen konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: „Unser kompletter Rückraum hatte einen schwarzen Tag.“

In der spannenden Auseinandersetzung ging die SG BBM Bietigheim durch einen von Christian Schäfer verwandelten Strafwurf in Führung. Doch der TSV bot dem favorisierten Aufstiegskandidaten Paroli: Jakub Sterba schloss den ersten Konter erfolgreich ab, Pascal Noll fing den Abpraller nach dem von Aron Edvardsson abgewehrten Strafwurf ab und traf, worauf Benni Richter per Siebenmeter die erste Führung zum 3:2 folgen ließ. Als der am Samstagabend überragende Ian Hüter und Alex Senden kurz nach seiner Einwechslung auf 5:2 erhöhten, war der erste Plan für die Auswärtspremiere der Saison 2020/21 bereits aufgegangen: „Wir haben damit gerechnet, dass Bietigheim im ersten Spiel ähnlich nervös sein wird wie wir vor einer Woche“, sagte Bilanovic. Entscheidend war für ihn die erste Viertelstunde, „in der wir nur drei Tore kassiert haben. Dadurch hat die Mannschaft die Sicherheit bekommen, die uns über die ganze Spielzeit getragen hat.“ Dass der genesene Patrick Hüter seinen Part in der Abwehr wieder einnehmen konnte, trug wesentlich zur Stabilisierung der Defensive bei.

Als Folge von Bietigheims Torflaute – an der Torwart Sven Bartmann mit elf Paraden gehörigen Anteil hatte – realisierte sich auch Teil 2 des Spielplanes: Die Schwaben gerieten stärker unter Druck und bauten ihre Angriffe unzureichend auf. Hinzu kamen die erheblichen Defizite beim Einbau des sechsten Feldspielers nach zwei Strafzeiten gegen Jan Asmuth: Ian Hüter fing kurz vor der Pause zweimal den Ball ab, warf ihn ins verwaiste Tor und erzielte die 11:10-Pausenführung der Dormagener.

Nach dem Seitenwechsel sah es kurze Zeit nach einer Änderung des Spielverlaufs aus. Bietigheims bester Feldspieler Christian Schäfer erzielte zwei seiner insgesamt 13 Treffer und Jonas Link markierte die erste Zwei-Tore-Führung. Doch dabei sollte es auch bleiben: Die ausgebufften Gäste drehten die Partie wieder, auch weil Ian Hüter ein weiteres Mal das Spielgerät gewinnen und Benni Richter mal wieder seinen Trick anwenden konnte: Abwarten auf der Bank und dann den Gegner überraschen… Fünf Tore in Folge brachten den TSV endgültig auf die Siegerstraße. Auch wenn die SG noch einiges versuchte und immer wieder herankam, konnte sie den Jubel der Gäste nach dem erlösenden Abpfiff nicht verhindern.

Zuvor hatten Andre Meuser und Alex Senden mehrfach den isländischen Nationaltorwart Edvardsson mit ihren platzierten Würfen überwunden. Und auch mit der Einwechselung von Torwart Martin Juzbasic in der 50. Minute bewies Dusko Bilanovic ein glückliches Händchen: Er wehrte gegen den frei vor ihm auftauchenden Paco Barthe ebenso großartig ab wie kurz drauf gegen Jan Asmuth. Als Bilanovic die letzte Auszeit 28 Sekunden vor dem Abpfiff nahm, führte der TSV 25:24. Meuser machte dann alles klar mit Tor Nummer 26. Links Anschlusstreffer kam zu spät.

Am kommenden Wochenende kann der TSV sich eine Pause gönnen. Weiter geht es mit einem weiteren Auswärtsspiel beim Handball Sport Verein Hamburg am Mittwoch, 21. Oktober. Zweiter Heimgegner ist der TuS Ferndorf am Sonntag, 25. Oktober, um 17 Uhr.

SG BBM Bietigheim – TSV Bayer Dormagen 25:26 (10:11)
Bietigheim: Edvardsson (16 Paraden), Lehmann (n.e.); Vlahovic (1), Rentschler (1), Claus (2), Schäfer (13/4), de la Pena, M. Urban, Dahlhaus (n.e.), Link (3), Asmuth (1), Barthe (3), L. Urban, Boschen, Marcec, Fischer (1).
Dormagen: Bartmann (11 Paraden), Juzbasic (ab 50., 2 Paraden); Senden (4), Meuser (4), Juric, Richter (4/3), Iliopoulos, I. Hüter (7), Reimer, Noll (1), P. Hüter (2), Sterba (2), Grbavac (2), Mast.
Schiedsrichter: Dinges / Schmack.
Zuschauer: 500.
Zeitstrafen: 4:8 Minuten.
Siebenmeter: Edvardsson hält gegen Noll (im Nachwurf erfolgreich) und Richter – Schäfer scheitert an Bartmann).
Spielfilm: 2:1, 2:5 (11.), 3:6, 7:6, 7:8, 10:9, 10:11 – 14:12 (33.), 14:17 (38.), 16:17, 16:20 (43.), 18:20, 19:22, 21:22 (53.), 22:24, 23:25, 24:25, 24:26, 25:26.


Der TSV Bayer Dormagen reist zum ersten Auswärtsspiel nach Bietigheim-Bissingen. Dort in der EgeTrans Arena an der Schwarzwaldstraße 40 werden die Schiedsrichter Philipp Dinges und Tobias Schmack die Partie des 2. Spieltages um 19.30 Uhr anpfeifen. Für die SG BBM ist es das erste Spiel der Saison 2020/21, denn der Klub aus der Großen Kreisstadt zwischen Heilbronn und Stuttgart hatte in der Vorwoche spielfrei. So wie der TSV am nächsten Spieltag. Dies ergibt sich im Spielplan aus der Aufstockung der 2. Handball-Bundesliga auf 19 Mannschaften.

Die Gäste wollen auf jeden Fall einen verbesserten Eindruck gegenüber dem Auftakt hinterlassen. „Im Spiel gegen Dessau konnten wir unser Leistungsvermögen nicht abrufen“, erinnert sich Trainer Dusko Bilanovic ungerne an das verlorene Heimspiel vor einer Woche. Weil es kollektiv nicht rund lief, wurde es in dieser Woche schon mal ein wenig lauter im Training. Der 49-Jährige ist fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft am Samstag wieder jenes Selbstbewusstsein auf der Platte zeigt, das sie auch in der Vergangenheit bei Auswärtsspielen auszeichnete. Dabei weiß jeder, dass es kein Zuckerschlecken wird in Bietigheim: „Für mich zählt die SG zu den Favoriten der 2. Liga. Das Spielerpotenzial ist so hoch, dass Bietigheim den Aufstieg schaffen kann“, sieht Bilanovic. In der letzten Spielzeit gab es nur einen Vergleich: Im TSV Bayer Sportcenter gewann der TSV 33:30, das Rückspiel in Bietigheim gehörte zu den Begegnungen, die aufgrund des Corona-Abbruchs nicht mehr ausgetragen wurden.

Kapitän Patrick Hüter sieht mit Zuversicht auf die 60 Minuten an der Enz: „Nach dem verlorenen Heimspiel haben wir sicher etwas gutzumachen. Deshalb fahren wir auch mit positiven Erwartungen zur SG Bietigheim, gegen die wir immer gute Spiele abgeliefert haben. Bietigheim ist ein starker Gegner und gilt als Favorit. Aber in der 2. Liga kann jeder jeden schlagen.“ Hüter sitzt mit im Bus, der am Mittag in Dormagen abfährt. Nach seiner Verletzung kann er wieder mitwirken und dazu beitragen, der Abwehr Halt zu geben.

Aufgrund der aktuellen Verschärfung der Corona-Situation dürfen am Samstag maximal 500 Fans die über 4500 Zuschauer fassende EgeTrans Arena betreten. Noch bis Donnerstag rechnete die SG mit rund 700 Zuschauern. Trainer Hannes Jón Jónsson hatte in dieser Woche erstmals seit langem seinen kompletten Kader zur Verfügung. So kehrten auch Linksaußen Martin Marčec und Rückraumspieler Nikola Vlahovic aus langen Verletzungspausen zurück. Erst in der vergangenen Woche kam der 24-jährige Juan Muñoz de la Peña Morales zu den Schwaben. Der Spanier soll die Lücke schließen helfen, die Ex-Weltmeister Michael „Mimi“ Kraus auf der Spielmacherposition hinterlassen hat. Er kam vom Wilhelmshavener HV, der nach seinen finanziellen Problemen zwar weitermachen, aber offenbar nicht alle Spieler halten kann.


Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison konnte der TSV Bayer Dormagen nicht an die guten Vorstellungen der Testspiele anknüpfen und kassierte gegen Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV 06 eine Niederlage, mit der kaum jemand gerechnet hatte. Nach 60 Minuten hieß es 24:21 für die Auswahl aus Sachsen-Anhalt, die bereits in der ersten Hälfte (14:8) den Grundstein zum Auftaktsieg gelegt hatte. „Wir haben von Anfang an nicht ins Spiel gefunden", urteilte Benni Richter, was sein Trainer mit nackten Zahlen unterstrich: „Mit 25 Fehlwürfen und zehn technischen Fehlern kann man nicht gewinnen", sagte Dusko Bilanovic. Am kommenden Samstag, 10. Oktober, tritt der TSV bei der SG BBM Bietigheim an, die am 1. Spieltag pausieren durfte.

In der Premiere unter Corona-Bedingungen mussten die 429 Zuschauer elfeinhalb Minuten auf den ersten Dormagener Treffer warten: Pascal Noll machte das 1:5, nachdem Dessaus schnelle Außen Jan Zahradnicek und Jakub Hrstka (je 2) sowie Rückraumschütze Max Scheithauer den Erfolgswillen der Gäste deutlich gemacht hatten. Dass sich am Verlauf des Spiels nur wenig änderte lag vor allem an der Defensive der Bauhausstädter, die „endlich mal wieder ihrem Namen gerecht wurde“, strahlte Uwe Jungandreas, der in der vorletzten Saison mit seinem Team zwei bittere Niederlagen gegen den TSV einstecken musste. „Darüber haben wir zwar gesprochen, aber von einer Revanche will ich in der jetzigen Situation nicht reden“, meinte der Coach später. Die bewegliche Abwehr störte den Aufbau der Dormagener so immens, dass Anspiele zu oft den eigenen Mann nicht fanden und zu ungenaue Abschlüsse dem starken Torwart Philip Ambrosius die Arbeit erleichterten.

Sah es mehrfach so aus, als könnte die Verkürzung des Rückstandes auf nur noch vier Tore (5:9, 17.; 7:11, 22.) eine Wende ermöglichen, so sorgte die Schlussphase der ersten Hälfte für eine tiefer gehende Ernüchterung: Nolls verwandelter Siebenmeter zum 8:12 in der 23. Minute war der letzte Torerfolg der Dormagener bis zum Pausenpfiff. Für Dessau hingegen netzten Scheithauer und Hrstka noch mal ein und sorgten damit für den beruhigenden 14:8-Vorsprung. Was immer im Pausentee war, der Inhalt ließ die Würfe der Gastgeber nicht präziser werden. So dauerte es weitere sieben Minuten, ehe Benni Richter per Strafwurf zum 9:16 traf und Toni Juric mit einem gelungenen Dreher den zehnten TSV-Treffer erzielte. Weil Martin Juzbasic in seinem ersten Meisterschaftsspiel nun auch immer häufiger Szenenapplaus für seine Paraden erhielt, kam noch einmal Hoffnung auf im TSV Bayer Sportcenter. Doch die weitere Aufholjagd wurde durchkreuzt durch Nachlässigkeiten in der Abwehr und Würfe neben oder über das gegnerische Tor. Das Bemühen war da, aber die Umsetzung der Angriffsstrategie wollte nicht gelingen. Und dann kam auch noch Pech dazu, als Richters dritter Strafwurf in einer bedeutenden Spielphase am rechten Pfosten landete.

Gleichwohl: Hallensprecher Oliver Fenkl konnte nach drei Treffern in Folge von Ante Grbavac (2) und Andre Meuser in der 54. Minute erfreut von der Empore darauf aufmerksam machen, dass es beim Stande von 18:21 nur noch „drei sind“. Doch kurz drauf waren es schon wieder fünf Tore Rückstand und der letzte Hoffnungsschimmer war verschwunden. „Wir haben nicht verloren, weil mit Patrick Hüter, Joshua Reuland und Julian Köster drei Leistungsträger fehlten“, betonte TSV-Trainer Dusko Bilanovic. „Es waren einfach zu viele Fehlwürfe und technische Fehler. Aber die Mannschaft hat Moral gezeigt.“ Er kündigte an: „Die verlorenen Punkte müssen wir uns woanders zurückholen.“

Positiv zu erwähnen: Der A-Jugendliche Aron Seesing (17) erzielte sein erstes Tor in der 2. Liga. Und auch der zweitjüngste Tim Mast (19) war kurz vor dem Schlusspfiff erfolgreich. Zudem klappten die coronabedingten Abläufe rund um das Spiel. Behördenvertreter sahen sich vor Ort um und „äußerten sich positiv über die getroffenen Maßnahmen“, erklärte TSV-Marketing-Leiterin Jil Falkenstein. Klar, dass sie sich auch gerne mit einem sportlichen Erfolgserlebnis ins Wochenende begeben hätte.   

TSV Bayer Dormagen - Dessau-Roßlauer HV 06 21:24 (8:14)
Dormagen: Bartmann (1 Parade), Juzbasic (ab 15., 12 Paraden); Blum (n.e.), Senden (1), Meuser (2), Juric (3), Richter (3/2), Iliopoulos, I. Hüter (1), Reimer (n.e.), Görgen (n.e.), Noll (2/1), Seesing (1), Sterba (1), Grbavac (6), Mast (1).
Dessau: Ambrosius (15 Paraden), Malek (ab 56., 1 Parade); Pavlicek (n.e.), Löser (3), Hrstka (6), Hanisch (1), Sohmann (1), Bielzer, Schmidt, Danneberg, Persson, Scheithauer (5), Emanuel (n.e.), Seidler (1), Zahradnicek (7).
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen.
Zuschauer: 429.
Zeitstrafen: 8:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:0 (Noll scheitert an Ambrosius, Richter wirft an den Pfosten).
Spielfilm: 0:5 (10.), 1:5 (12.), 3:9 (16.), 5:9, 8:12 (23.), 8:14 - 8:16 (37.), 14:19 (46.), 18:21 (54.), 18:23, 21:24.


Nach einer langen Pause und später als üblich startet die 2. Handball-Bundesliga in die Saison 2020/21. Wegen Corona ist einiges anders als sonst, aber eins bleibt wie es immer war im TSV Bayer Sportcenter: Zwei Mannschaften kämpfen leidenschaftlich um die Punkte – am 1. Spieltag erwartet der TSV Bayer Dormagen den Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV 06. Das Spiel wird am Freitag, 2. Oktober, um 19.30 Uhr von den Schiedsrichtern Darnel Jansen und Lucas Hellbusch (Trebur / Geinsheim) angepfiffen. Tagestickets gibt es ausschließlich online. Aus Gründen des notwendigen Hygieneschutzes gelten während des Aufenthaltes im und um das Sportcenter herum bestimmte Verhaltensregeln, die auf der Dormagener Handball-Homepage zu lesen sind.

Nicht geändert hat sich das Ziel von Dusko Bilanovic bei Spielen in der heimischen Halle: „Es ist immer unsere Absicht hier zu gewinnen.“ Dass es gegen den Dessau-Roßlauer HV eine schwere Aufgabe wird, hat ebenfalls einen bekannten Hintergrund: „Es gibt keine leichten Gegner in der 2. HBL“, macht Bilanovic deutlich, der davon überzeugt ist, dass „wir gut vorbereitet in die Saison gehen. Gerade im letzten Test in Gummersbach (30:30) haben wir noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt.“ Zufrieden ist der 49-Jährige auch mit der Eingliederung der Neuzugänge: „Alle haben sich große Mühe gegeben und sind bereits gut integriert. Schade war, dass Alex Senden wegen einer Beinverletzung mehrere Wochen ausfiel. Das intensivere Training machte auch Toni Juric zu schaffen, der aber jetzt deutlich fitter ist als bei seiner Ankunft im Juli. Nach einer Muskelverletzung konnte Carlos Iliopoulos in den letzten Testspielen wieder mitmachen und überzeugen.“ Während Senden in dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainierte und wohl am Freitag zum Aufgebot gehört, wird Julian Köster nach seiner Meniskusoperation in diesem Jahr kaum mehr zum Einsatz kommen. Ob Patrick Hüter und Joshua Reuland gegen Dessau mitmachen können, wird sich erst kurz vor Spielbeginn zeigen.

Mit Blick auf die Pandemie-Bedingungen hat Dusko Bilanovic einen Wunsch, den alle Handballfans sicher unterstreichen können: „Ich wünsche mir, dass alle gesund bleiben und die Corona-Beschränkungen so schnell wie möglich ein Ende finden. Denn wir wollen Spaß haben und allen Fans guten Handball in einer bestenfalls vollen Halle zeigen

In der vorletzten Saison war es der TSV, der mit dem 36:29-Erfolg in Dessau quasi den Abstieg des Teams aus Sachsen-Anhalt besiegelte. Das Heimspiel hatte der TSV mit 33:22 gewonnen. Doch der Handball-Traditionsklub ist wieder da: Trainer Uwe Jungandreas ist geradezu ein Aufstiegsexperte: Mit verschiedenen Mannschaften gelang ihm bereits zum sechsten Mal der Sprung in eine höhere Liga. Nach einem Jahr in der 3. Liga ist der Klub wieder in der 2. Liga angekommen und da will der Dessau-Roßlauer HV 06 bleiben: „Niemand weiß momentan wirklich, wohin die Reise geht. Alles andere als der Klassenerhalt wäre vermessen“, sagt Jungandreas mit Blick auf die Zielsetzung. Neuzugänge sind drei junge Talente und ein erfahrener Linkshänder: Max Emanuel (26) kommt vom Liga-Rivalen SG BBM Bietigheim.

Das bisherige Abwehrsystem gefiel Jungandreas nicht mehr: „Um in der 2. Bundesliga bestehen zu können, mussten wir was ändern und ich habe mir hierfür einen klaren Plan zurechtgelegt. Wir werden aus einer gewohnten 6:0-Abwehr agieren mit der Ausrichtung hin zur Zonendeckung mit genauen Abläufen und Aufgaben für alle Spieler“, stellt der Trainer fest.

Im Spiel tragen nicht nur die TSV-Spieler das „Unterstützer-Trikot“ mit den Namen aller 210 Förderer, die das Projekt unterstützt haben: „Wir hoffen, dass alle Fans, die sich an der Aktion beteiligt haben, auch mit den Trikots in die Halle kommen", sagt Marketing-Leiterin Jil Falkenstein. Auf eine besondere Nähe zur Mannschaft müssen die TSV-Anhänger hingegen verzichten: Das Betreten des Spielfeldes ist nach dem Abpfiff aufgrund der Pandemie nicht erlaubt. Und die Spieler dürfen auch nicht auf die Tribüne kommen. Es gibt den Talk danach, allerdings bereits kurz nach Spielende mit beiden Trainern auf dem Spielfeld.

 


Der TSV Bayer Dormagen konnte auch mit dem Verlauf des letzten Testspiels zufrieden sein: Vom ambitionierten Liga-Rivalen VfL Gummersbach kehrte die Auswahl von Dusko Bilanovic mit einem Remis zurück. Die beiden Mannschaften aus dem Handballverband Mittelrhein trennten sich in einer abwechslungsreichen Begegnung 30:30 (15:15).

Das Ziel der Partie hatte der TSV quasi nach einer Dreiviertelstunde erreicht. Da lagen die Gäste mit 23:16 vorne und konnten einen Gang runterschalten. "Wir wollten kein Risiko eingehen und es sollte sich niemand mehr verletzen", sagte Bilanovic. Schließlich war schon die Innenverteidigung vor dem Anpfiff gesprengt und weitere Spieler standen nicht zur Verfügung. So fehlten neben dem länger verletzten Julian Köster auch Joshua Reuland (Muskelfaserriss), Patrick Hüter (genähte Wunde am Knie nach einem privaten Unfall) und Toni Juric, der am Donnerstag im Training umgeknickt war und gestern Abend geschont wurde.

Gleichwohl präsentierte die Dormagener Auswahl sich in einer guten Verfassung, nachdem sie zunächst einen bis auf 5:10 angewachsenen Rückstand wettmachen musste. Bilanovic: "Ich fand es klasse, wie diese veränderte Formation Tor um Tor aufholte, kurz vor dem Pausenpfiff ausglich und sich in der zweiten Hälfte mit sieben Toren absetzte." Dabei zeigten auch die beiden A-Jugendlichen Aron Seesing und Matthis Blum eine engagierte Leistung. Aus dem rechten Rückraum kam enormer Druck von Andre Meuser in der ersten und Carlos Iliopoulos in der zweiten Hälfte. Und auch die Außen Pascal Noll und Jakub Sterba beteiligten sich mit insgesamt neun Treffern an der torreichen Begegnung, in der die beiden TSV-Torwarte Sven Bartmann und Martin Juzbasic immer wieder ihr Können unter Beweis stellten. Dass die klare Führung in der letzten Viertelstunde nicht verteidigt werden konnte, lag letztlich auch am VfL, der vor Beginn der Meisterschaftssaison keine Niederlage kassieren wollte und noch mal zulegte.

"Jetzt liegt der Fokus voll auf Dessau", blickt Dusko Bilanovic mit Zuversicht auf das erste Spiel am kommenden Freitag, 2. Oktober, 19.30 Uhr. Dann erwartet der TSV den Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV 06 im TSV Bayer Sportcenter. Tagestickets für die Auftaktpartie gibt es ausschließlich online.

VfL Gummersbach - TSV Bayer Dormagen 30:30 (15:15)
TSV: Bartmann, Juzbasic (21.-45.); Meuser (4), Sterba (4), Reuland, Richter (2), Mast (2), Grbavac (2), Noll (5/1), Iliopoulos (5), P. Hüter, I. Hüter (3), Seesing (3), Blum.


Eine Woche noch: Am Freitag, 2. Oktober, startet die 2. Handball-Bundesliga auch im TSV Bayer Sportcenter: Dort trifft das Team von Dusko Bilanovic ab 19.30 Uhr auf den ambitionierten Aufsteiger Dessau-Roßlauer HV 06. Im Idealfalle könnten 3002 Zuschauer das Spiel live in der Halle verfolgen, doch die Corona-Pandemie lässt eine solche Größenordnung nicht zu: "Ausverkauft" wäre demnach die Partie, wenn exakt 958 Zuschauer ins Sportcenter kommen. Die TSV-Verantwortlichen haben einen Sitzplan nach den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung in dieser Größenordnung entworfen, der die Zustimmung der zuständigen Behörden erhielt. Das durchdachte Hygienekonzept trägt dazu bei, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. "Wir alle freuen uns auf den Saisonbeginn und hoffen, dass wir die höchstmögliche Zuschauerzahl am 2. Oktober erreichen", sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.

Ab diesem Freitag, 25. September, 11 Uhr, besteht für die Anhänger des TSV Bayer Dormagen die Möglichkeit, Tagestickets für die Begegnung zu kaufen. Dies ist aufgrund der aktuellen Situation nur online möglich. "Dafür bitten wir um Verständnis", betont Barthel. "Natürlich sind wir bei Fragen rund um den Vorverkauf und bei etwaigen Problemen Ansprechpartner der Fans." Wer aus welchem Grund auch immer am 2. Oktober nicht dabei sein kann, hat weiterhin die Möglichkeit Unterstützerkarten im Rahmen der Dormagener Ticket-Lotterie zu erwerben und tolle Preise zu gewinnen: Der TSV hat die originelle Aktion bis Ende des Jahres verlängert.

Einer würde gerne am 2. Oktober auf dem Spielfeld dabei sein, doch eine Verletzung macht einen Strich durch die Rechnung: Julian Köster muss eine dreimonatige Pause einlegen und wird wohl erst wieder im Jahr 2021 angreifen können. Der Rückraumspieler hat sich im Testspiel gegen Ferndorf einen Riss im Außenmeniskus zugezogen. Die am Mittwoch erfolgte Operation im Kölner Dreifaltigkeits-Krankenhaus verlief ohne Komplikationen.


Das Dormagener Zweitliga-Team hat auch den dritten Heimtest innnerhalb einer Woche gewonnen: Der TSV Bayer setzte sich am Samstagabend gegen den belgischen Spitzenklub Achilles Bocholt mit 31:25 (17:10) vor rund 80 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter durch. Erfolgreichster Werfer war diesmal Kapitän Patrick Hüter (5). Trainer Dusko Bilanovic war zufrieden mit dem Verlauf des Spiels gegen "einen guten Gegner aus Belgien", der bis zum Abpfiff enormen Einsatz zeigte und sogar die zweite Halbzeit gewann. Vor dem Zweitligastart am Freitag, 2. Oktober, gegen Dessau steht noch ein besonderer Test auf dem Vorbereitungsplan: Am Samstag, 26. September, spielt der TSV beim Liga-Rivalen VfL Gummersbach.

Ohne Zweifel war Achilles Bocholt der richtige Trainingspartner zu diesem Zeitpunkt. Denn die belgische Auswahl präsentierte über die volle Spielzeit Tempohandball so wie ihn der TSV gerne zeigt und forderte die TSV-Defensive. Da auch Bocholts bewegliche Verteidigung vor allem in der ersten Viertelstunde dem Bayer-Angriff einige Probleme bereitete, mussten die Gastgeber bis hin zum 6:7 zumeist einem Rückstand hinterherlaufen. Mit vier Treffern in Folge setzte der TSV sich dann aber erstmals bis auf 10:7 ab und sorgte bis zum Pausenpfiff für die komfortable 17:10-Führung.

Das 20:11 kurz nach dem Seitenwechsel war ein kurioser Treffer, der gleichzeitig deutlich machte, wie wichtig das Mitlaufen eines Spielers sein kann: Torwart Martin Juzbasic hatte einen Ball gefangen und warf ihn Richtung leeres Bocholter Tor. Doch er knallte gegen den linken Pfosten und kam zurück zum wartenden Patrick Hüter, der keine Mühe hatte. Das gegnerische Gehäuse musste sich in der Folgezeit noch mehrfach Ballberührungen gefallen lassen - gute Einwurfchancen verhinderten zudem die beiden belgischen Schlussmänner. So schrumpfte der Vorsprung und die Gäste konnten die Heimreise mit einer einstellig gebliebenen Niederlage antreten. Dass etliche Möglichkeiten ausgelassen wurden, konnte Dusko Bilanovic verzeihen: "Wir haben eine junge Mannschaft, da kann das schon mal passieren. Bis auf die Anfangsphase haben wir aber die Partie kontrolliert."

In der letzten Viertelstunde rückte Carlos Iliopoulos zwangsweise auf die rechte Außenbahn - und sorgte auch von dort für Torgefahr. Der Linkshänder ersetzte Jakub Sterba, der nicht mehr weiterspielen konnte, sich aber vermutlich nicht schwerer verletzt hat. Gar nicht mitspielen konnte Julian Köster, der sich bereits im Spiel gegen Ferndorf eine Verletzung zuzog, die jetzt noch eingehender untersucht wird.

TSV Bayer Dormagen - Achilles Bocholt (Belgien) 31:25 (17:10)
TSV: Bartmann, Juzbasic (ab 28.); Meuser (4), Sterba (4), Reuland (4), Richter (2), Mast (1), Grbavac (4), Noll (2/1), Iliopoulos (2), Juric (2), P. Hüter (5), I. Hüter (1), Seesing.


Der TSV Bayer Dormagen kann nach der aktuellen Corona-Verordnung die kommenden Meisterschaftsspiele mit 958 Sitzplätzen planen. Das ist das Ergebnis der Gespräche mit dem Gesundheitsamt auf der Basis der so genannten Insellösung. Diese sieht nach Paragraf 1, Absatz 2 der NRW-Coronaschutz-Verordnung vor, dass jeweils maximal Personengruppen in 10er-Größen zusammenkommen dürfen. Handball-Geschäftsführer Björn Barthel: „In diesem Rahmen bewegen wir uns“Insofern kann es vorkommen, dass der ein oder andere Zuschauer neben jemanden sitzen wird, den er oder sie nicht kennt. „In solchen Fällen empfehlen wir das beiderseitige Maskentragen auch während des Spiels“, hofft Barthel auch darauf, dass die Handballfans sich entsprechend arrangieren. „Wir alle lieben unseren Sport und wollen alles dafür tun, dass wir besten Zweitliga-Handball erleben können, gleichzeitig aber auch die Gesundheit im Vordergrund steht“, betont Björn Barthel. Zur Information: Das Sportcenter verfügt über eine Zuluft von insgesamt 50.000 Kubikmeter pro Stunde. Im Tribünenbereich ist die Zu- und Abluft 1300 Kubikmeter pro Stunde und entweicht unmittelbar nach oben.

Der zugewiesene Sitzplatz muss unbedingt eingehalten werden, dies ist entscheidend für die etwaige Nachverfolgung. Deshalb gibt es die personalisierten Tickets, damit man feststellen kann, wer neben wem in gewisser Nähe gesessen hat. Ein selbständiges Wechseln - auch wenn es nur ein Platz nach links oder rechts sein sollte - ist nicht zulässig. Denkbar ist es nur in begründeten Ausnahmefällen in Absprache mit dem Ordnungsdienst. Beim Erwerb des Tickets stimmt man den Rahmenbedingungen in den AGB zu; Zuwiderhandlungen können zum Ausschluss führen. Die Personalisierung im Sitzplan und die damit verbundene Nachverfolgung wird durchgeführt, damit man nicht zwischen jedem einzelnen Platz links, rechts, vorne und hinten den Abstand von 1,5 Metern einhalten muss. „Wäre dies die Grundvoraussetzung, könnten wir im Sportcenter nur knapp 350 Sitzplätze anbieten. Damit aber würde eine Öffnung für Zuschauer bei Heimspielen wirtschaftlich nicht tragbar sein“, stellt Barthel fest.

Als nächstes wird der TSV das Hygienekonzept anpassen und dann auch ein weiteres Mal die Genehmigung des Gesundheitsamtes einholen. Es wird aufgrund der Gesamtregelung auch notwendig sein, dass bei einigen Dauerkarteninhabern Sitzplatzwechsel vorgenommen werden müssen. Mit den Betroffenen nehmen die Handball-Verantwortlichen Kontakt auf.

Das letzte Testspiel im TSV Bayer Sportcenter findet an diesem Samstag, 19. September, ab 18.30 Uhr gegen den belgischen Spitzenklub Achilles Bocholt statt. Tickets können nur online geordert werden. Es wird am Samstag auch ein Testlauf für den Getränkeverkauf stattfinden. Das heißt: Getränke werden an der Theke angeboten. Um die Kontakte zu minimieren, ist der Zugang ausgeschildert.


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