Was wollen die Fans am Samstag, 25. Februar, sehen: Eine starkes Wiesel-Team, das sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und den Hinspielsieg gegen die Wölfe Würzburg wiederholt. „Wir haben leider in Konstanz den Gegner starkgemacht. Das wird gegen Würzburg nicht passieren“, erklärt TSV-Trainer Matti Flohr. Er stellt aber auch fest: „Es gibt in der 2. Bundesliga keine Mannschaft, die man mal eben schlägt - aber auch keine, vor der man sich verstecken muss.“ Geleitet wird die Partie zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem Tabellenschlusslicht von den Schiedsrichterinnen Saskia Blunck und Svenja Maczeyzik aus Hamburg. Sie geben den Ball im TSV Bayer Sportcenter um 19.30 Uhr frei. „Wir brauchen die Unterstützung der Fans auch in Zeiten, in denen es mal nicht so gut läuft“, sagt Kapitän Patrick Hüter im Namen der gesamten Mannschaft. Zum Online Ticket-Shop

„Ich bin überzeugt, dass ein Team mit Leidenschaft, Galligkeit, Kampfgeist, also diesem unbedingten Willen auftreten muss. Dann verzeiht ein Zuschauer auch Fehlpässe oder Fehlwürfe“, betont Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel im aktuellen Hallenmagazin Wiesel Inside. Für Barthel ist das Spiel gegen Nordhorn im Dezember ein Maßstab: „Auch in diesem Spiel hat nicht alles funktioniert, doch der Funke ist von den Spielern auf die Tribüne übertragen worden, weil eben die Grundtugenden für jeden in der Halle sicht- und spürbar waren. Nun ist das Team gefragt, diese Tugenden zu demonstrieren." Gleichzeitig macht Barthel deutlich: „Trotz der Rückschläge ist es wichtig, der Mannschaft den Rücken zu stärken. Dann bin ich mir sicher, dass dieses Team wieder den Weg in die Erfolgsspur finden wird.“

Die Wölfe Würzburg, die ihren alten Namen „DJK Rimpar“ vor Saisonbeginn abgelegt haben, starteten mit drei Heimspielen ins Jahr 2023. Gegen Großwallstadt (32:27) und Dresden (28:24) gewann die Mannschaft von Julian Thomann, am Mittwoch setzte sich Lübeck-Schwartau mit 34:28 in Würzburg durch. Mit 8:34-Punkten weist der unterfränkische Klub einen Rückstand von sechs Punkten zu einem Nichtabstiegsplatz auf. Dass man sich aus einer misslichen Lage befreien kann, hat der TSV Bayer im letzten Jahr unter Beweis gestellt. Auch die Wölfe stemmen sich gegen den Abstieg. „Sie verfügen mit Spielern wie Linkshänder Steffen Kaufmann, Kreisläufer Oliver Seidler oder Regisseur Patrick Schmidt über namhafte Handballer und haben eine gute Zweitliga-Qualität“, urteilt Matthias Flohr.

In den bisherigen zehn Auswärtsspielen haben die Gäste aus Bayern freilich noch keinen Punkt geholt. Daran soll sich aus Sicht des TSV Bayer Dormagen am Samstagabend auch nichts ändern.


Über 20 Minuten lag der TSV Bayer Dormagen am Mittwochabend in der Schänzle-Halle vorne. Doch mit dem ersten 4:0-Lauf kurz vor der Pause übernahm die HSG Konstanz die Führung. Und mit erneut vier Treffern ohne Gegentor setzten sich die Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit erstmals bis auf sechs Tore ab. Dieser sichere Vorsprung hielt bis zur 56. Minute (30:24), ehe es der TSV noch einmal spannend machte und mit ebenfalls vier Treffern in Folge bis auf zwei Tore (30:28) herankam. 21 Sekunden vor Schluss zerstreute Aron Czako allerdings die allerletzten Zweifel am ersten Konstanzer Sieg im Jahre 2023. Der Frust über die sich anbahnende Niederlage war den Dormagener Spielern schon vorher anzusehen. Für Ian und Patrick Hüter, Joshua Reuland, Andre Meuser sowie Jakub Sterba war es geradezu ein Déjà-vu: Sie gehörten der Mannschaft an, die im November 2019 an gleicher Stelle ebenfalls mit 28:31 verlor.

Der TSV startete furios und lag durch Tore von Sören Steinhaus, Joshua Reuland und Jan Reimer bereits in der 3. Minute mit 3:0 vorne. TSV-Coach Matti Flohr schwärmte später vom „geilen Tempospiel“ der Anfangsphase und war zufrieden: „Es klappte alles so wie wir uns das vorgestellt hatten.“ Doch die Begeisterung schlug um in pure Enttäuschung: „Ich kann mir selber nicht erklären, warum wir dermaßen den Kopf verlieren.“ Mit zunehmender Spielzeit wuchs die Zahl der technischen Fehler. „Was vorher richtig war lief plötzlich falsch. Während Konstanz sich enorm steigerte, bauten wir bis zur 50. Minute stark ab“, kritisierte Flohr. Zumindest Martin Juzbasic präsentierte sich im TSV-Kasten mit 12 Paraden in guter Verfassung und verhinderte einen höheren Rückstand.

Nach dem Sieg strahlte HSG-Trainer Jörg Lützelberger und stellte seinem Torwart Moritz Ebert ein gutes Zeugnis aus: „Er bringt uns ins Spiel und wir fighten uns rein.“ Die einmal übernommene Führung gab die HSG nicht mehr ab. Dabei freute Lützelberger sich auch darüber, dass sich Spieler besonders auszeichnen konnten, die ansonsten nicht immer im Rampenlicht stehen.

Für eine Aufarbeitung des Dormagener Misserfolgs besteht wenig Zeit, die ganze Konzentration gilt dem nächsten Spiel am kommenden Samstag, 25. Februar, 19.30 Uhr. Dann geht es im TSV Bayer Sportcenter gegen Tabellenschlusslicht Wölfe Würzburg - zum Online Ticket-Shop.

HSG Konstanz - TSV Bayer Dormagen 31:28 (15:12)
Konstanz:
Ebert (15 Paraden), Grabenstein; Stotz (2), Czakó (6), Foege (3), Michelberger (2), Thomann (2), Erifopoulos (2), Mauch, Herbel, Beckmann (2), Braun (1), Ingenpaß (2), Köder (1), Knezevic (7), Hutecek (1).
Dormagen: Juzbasic (12 Paraden), Simonsen (4 P.); Reuland (2), Meuser (4), Senden, Klimpke (1), Zurga (2), Rehfus (2), I. Hüter (3), Reimer (6), Grgic, P. Hüter, Sterba (3/1), J. Schmidt, Seesing (2), Steinhaus (3).
Schiedsrichter: Baumgart / Wild.
Zuschauer: 900.
Zeitstrafen: 10:4 Minuten.
Siebenmeter: 0:1/3 (Reimer und Reuland scheitern an Ebert).
Spielfilm: 0:3 (3.), 1:3 (7.), 5:8 (14.), 7:9 (21.), 11:9 (25.), 14:10 (28.), 15:12 - 18:17 (38.), 20:18 (40.), 24:18 (44.), 30:24 (56.), 30:28, 31:28.

 


Wiesel wollen in Konstanz punkten

Nach dem Sieg in Rostock und der Niederlage in Dessau wäre jetzt wieder ein Erfolg nach einer Reise mit Übernachtung gegen die HSG Konstanz fällig. Doch das Gesetz der Serie existiert nun mal nicht in der 2. Handball-Bundesliga. An der erklärten Absicht des TSV Bayer Dormagen ändert das freilich auch nichts: Gerne würde das Team von Matthias Flohr den vierten Sieg in Folge gegen die HSG feiern, um den Abstand zum dritten Abstiegsplatz um mehr als sieben Punkte zu vergrößern. Dort befindet sich Konstanz aktuell, der TSV belegt Tabellenrang 14. Los geht es bereits um 19 Uhr, wenn die Schiedsrichter Fabian Baumgart und Sascha Wild (Neuried / Offenburg) in der Schänzle-Halle die Partie des 22. Spieltages anpfeifen. Weiter geht es für den TSV dann am Samstag, 25. Februar, im TSV Bayer Sportcenter gegen Schlusslicht Wölfe Würzburg. Zum Online Ticket-Shop

Nach langer Pause standen bei den letzten Trainingseinheiten genügend Spieler zur Verfügung, die endlich wieder intensiver daran arbeiten konnten, die spielerischen Abläufe zu verfeinern. Auch der Daumenbruch von Aron Seesing ist ausgeheilt, so dass der Kreisläufer mit zum Aufgebot gehört. Sein potenzieller Nachfolger Jan-Christian Schmidt hat die Fahrt an den Bodensee ebenfalls mitgemacht und wird am Mittwochabend vermutlich Einsatzzeiten bekommen. Er wird aber schon am Freitag von der A-Jugend benötigt, die dann das Spitzenspiel der Meisterrunde 1 gegen die Füchse Berlin im TSV Bayer Sportcenter austrägt.

Konstanz ist die Mannschaft mit den meisten Gegentoren und weist auch die höchste Differenz zwischen erzielten und erhaltenen Treffern aller 20 Zweitligisten auf. Das Team von Jörg Lützelberger gewann letztmals in dieser Saison am 18. November gegen Würzburg, sorgte aber seitdem mehrfach für Achtungserfolge. So beim 30:30 in Ludwigshafen - und äußerst knapp wurden die Heimspiele gegen Nordhorn (30:31) und Nettelstedt (25:26) verloren. Zuletzt hielt die HSG lange in Potsdam mit, kassierte dann aber doch die 26:32-Niederlage. Dabei überragte Lars Michelberger, ein Rückraumlinker, der 13 Treffer und damit die Hälfte aller Konstanzer Tore erzielte. Da Kapitän Michel Stotz wieder zur Verfügung steht und Linkshänder Joschua Braun nach einem halben Jahr Auslandssemester in Australien sofort bestens ins Spiel fand, verfügt auch Lützelberger über weitere Alternativen.

Das Spiel kann live und kostenlos auf Sportdeutschland verfolgt werden.


In einem vor allem in der ersten Halbzeit furiosen Zweitligaspiel überzeugte der TSV Bayer Dormagen 40 Minuten lang beim Tabellendritten Dessau-Roßlauer HV. Dann aber schlichen sich in der Anhalt-Arena Fehler ein, die Dessau mit dem stetigen Ausbau der Führung bestrafte. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft weitestgehend zufrieden, aber natürlich nicht mit dem Ergebnis“, sagte TSV-Coach Matti Flohr nach der 30:35-Niederlage. In der ersten Hälfte lagen die Wiesel überwiegend in Führung, zur Pause hieß es 19:19. Das nächste Spiel findet Aschermittwoch in Konstanz statt. Im TSV Bayer Sportcenter erwarten die auf Tabellenrang 14 zurückgefallenen Dormagener am Samstag, 25. Februar, Schlusslicht Wölfe Würzburg. Zum Online Ticket-Shop

Das erwartete Tempospiel beantwortete der TSV mit eigener Schnelligkeit. Dank der geringen Fehlerquote und der überzeugenden Chancenverwertung führten die Gäste nach einer Viertelstunde erstmals mit zwei Toren (9:7). Das gelang auch, weil Andre Meuser und Alex Senden platziert aus dem Rückraum abschlossen, Joshua Reuland seine Sprinterqualitäten ausspielte, Jan Reimer konsequent von der Siebenmeterlinie traf und Christian Simonsen reaktionsschnell erst parierte und dann präzise passte. Als Reimer auch gegen den für einen Strafwurf eingewechselten Philip Ambrosius verwandelte, lag der TSV in der 27. Minute mit 18:16 vorne. Kurz danach eine unglückliche Situation, die zum vorzeitigen Aus von Patrick Hüter führte: Der Kapitän traf Dessaus Shooter Timo Löser im Gesicht und sah dafür die Rote Karte. Prompt glichen die Gastgeber zum 18:18 und anschließend zum Pausenstand 19:19 aus. Die Dormagener Halbzeitführung verhinderte der Pfosten nach dem Wurf von Ian Hüter.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel am Spielverlauf. Jan-Christian Schmidt, der jetzt hinten und vorne spielte, wurde gut eingesetzt, holte einen Strafwurf heraus und machte auch das 22:21 in der 36. Minute. Nun aber bremste Dessau den Dormagener Angriff mit einer aggressiveren Deckung. Die Würfe der Gäste hatten zudem nicht mehr die Genauigkeit, so dass Janik Patzwaldt im HV-Tor häufiger auf sich aufmerksam machen konnte. Hoffnung kam noch einmal auf, als Sören Steinhaus in der 47. Minute auf 24:26 verkürzte. Doch Vincent Sohmann krönte anschließend seine überragende Leistung und erzielte vier der folgenden fünf Tore seines Teams. Beim Stande von 31:24 war das Spiel vorzeitig entschieden.

Der Endstand 35:30 war kurioserweise der gleiche wie bei Dessaus Spiel in der Vorwoche. Doch Trainer Uwe Jungandreas stellte dem TSV ein Kompliment aus: „Dormagen trat weitaus aggressiver auf als Ludwigshafen. Mit ihrem Tempospiel wollten sie uns mit unseren eigenen Waffen schlagen.“ Für Matti Flohr war die Rote Karte gegen Patrick Hüter mitentscheidend für den Spielausgang und, dass „wir zehn Minuten lang nicht die richtigen Lösungen gefunden haben. Da haben wir leider ein bisschen fahriger gespielt.“ Im Gegensatz zu Dessau konnte der TSV personell noch nicht wieder aus dem Vollen schöpfen. Zwar erhielt Mislav Grgic wieder Einsatzzeiten, doch er braucht noch Trainingszeit. Nach nur einer gemeinsamen Übungseinheit wäre der Einsatz für Ole Klimpke zu früh gekommen. „Und volle 60 Minuten sind für Andre Meuser noch nicht drin“, stellte Flohr fest. Zum Glück hat die Knieverletzung, die sich Alexander Senden beim Zusammenstoß mit einem Gegenspieler zuzog, keine schlimmeren Auswirkungen.

Dessau-Roßlauer HV - TSV Bayer Dormagen 35:30 (19:19)
Dessau:
Patzwaldt (11 Paraden), Ambrosius (bei einem 7m); Löser (7), Hrstka (3), Haake (2), Gempp (5), Sohmann (10/3), Baumgart, Misovych (6), D. Schmidt, Haeske, Gliese, Danneberg, Emanuel (1), Pust, Leu (1).
Dormagen: Simonsen (6 Paraden), Juzbasic (ab 31., 5 P.); Reuland (4), Meuser (5), Senden (4), Klimpke, Zurga, Rehfus (2), I. Hüter (1), Reimer (8/6), Grgic, P. Hüter (1), Sterba (1), J. Schmidt (1), Steinhaus (3).
Schiedsrichter: Kittel / Scharfe.
Zuschauer: 1204.
Zeitstrafen: 8:12 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:6/6.
Spielfilm: 3:2, 3:4, 7:6 (12.), 7:9 (15.), 10:10, 12:14 (24.), 16:18, 18:19, 19:19 - 19:20, 21:20, 21:22, 24:23 (40.), 26:23 (45.), 26:24 (47.), 31:24 (51.), 33:29 (56.), 35:30.


In der letzten Woche fuhr das Team des TSV Bayer Dormagen nach Rostock - und kam am nächsten Tag mit einem Sieg nach Hause. An diesem Freitag ging es für Matti Flohr und seine Auswahl zwar Richtung Osten mit Zwischenstopp in Magdeburg, aber am sportlichen Ziel hat sich nichts geändert: Gerne würden die Wiesel am Samstagabend bei der Rückfahrt die Revanche für die 25:28-Niederlage gegen den Dessau-Roßlauer HV am ersten Heimspieltag feiern. Alexander Kittel und Lars Scharfe (Neuenhagen / Gosen-Neu Zittau) leiten die Partie des 20. Spieltages der 2. HBL, die in der Anhalt-Arena Dessau am 11. Februar um 19.30 Uhr beginnt. Sportdeutschland überträgt live und kostenlos.

Der Dessau-Roßlauer HV - Tabellenzwölfter des Vorjahres - zählt nach bislang lediglich vier Misserfolgen (in eigener Halle gegen Hüttenberg und Bietigheim) zu den Aufstiegskandidaten. Damit hatten wohl selbst die kühnsten Optimisten vor Saisonbeginn nicht gerechnet. Das ausgegebene Saisonziel lautete schließlich lediglich „Klassenerhalt“. Nun steht die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt punktgleich mit Eisenach und Nettelstedt auf Rang 3 und hat mit 577 Toren die meisten Treffer der 2. Liga erzielt. „Die haben ihr Tempospiel perfektioniert“, sagt TSV-Coach Flohr, der in der Vorbereitung auf die Begegnung besonders vor den schnellen HV-Spielern gewarnt hat. So ist Jakub Hrstka mit 80 Feldtoren aktuell der beste Linksaußen der 2. HBL. Zudem vollstreckte er 34 mal von der Siebenmeterlinie und steht damit auf Platz 5 der Zweitliga-Torschützenliste. Die Schaltstation der Gastgeber ist Vincent Sohmann, der in den bisherigen Spielen 80 Tore verbuchte und 67 Treffer vorbereitete. „Einen Spielertyp wie Vincent braucht es, um im Tempospiel so zu spielen, wie wir es tun“, weiß Dessaus Cheftrainer Uwe Jungandreas.

Matti Flohr ist überzeugt davon, dass sein Team eine Reaktion auf die Dienstag-Niederlage gegen Großwallstadt zeigen wird. Immerhin hat sich auch personell etwas getan: Mislav Grgic saß gegen Großwallstadt bereits auf der Bank und wird gegen Dessau vermutlich Spielanteile im Rückraum bekommen. Und der vorübergehende Aufenthalt von Ole Klimpke bei seinem Stammverein HSG Wetzlar ist beendet. Am Donnerstag stand er noch im Aufgebot des Erstligisten, der gegen Hannover mit 24:31 verlor.


Nach dem fünften Auswärtssieg am Freitag in Rostock wollte der TSV Bayer Dormagen auch den fünften Heimerfolg feiern. Doch im Nachholspiel gegen den TV Großwallstadt lief die Mannschaft von Matthias Flohr ihren eigenen Ansprüchen hinterher und verlor mit 30:33 (14:16). „Wir hatten Redebedarf in der Kabine. Die Enttäuschung ist riesig“, stellte Flohr später fest. „Wir werden jetzt maximal regenerieren und versuchen, den Kopf frei zu kriegen.“ Am Samstag geht es bereits weiter mit dem Spiel beim Dessau-Roßlauer HV.

Vielleicht spielte auch mal wieder der Stau eine Rolle: Die Gäste kamen auf der A3 nicht so voran, wie sie sich das vorgestellt hatten. Doch auf dem Spielfeld war den Spielern von der Verspätung nichts anzumerken. „Das geht meistens in die ein oder andere Richtung. Entweder kommt man gut in die Partie oder verpasst den Anfang“, betonte TVG-Geschäftsführer Michael Spatz und erntete Zustimmung bei Matti Flohr. Diesmal waren die Mainfranken von Beginn an präsent und führten in der 13. Minute erstmals mit drei Treffern (7:4).

Der TSV hielt dagegen, glich erst zum 10:10 und dann zum 12:12 aus. Doch auch nach dem 18:18 in der 35. Minute nahmen die Wiesel nicht den Schwung mit, um die Partie zu drehen. Großwallstadt kam immer wieder zu relativ einfachen Toren - vor allem durch Frieder Bandlow, den die Dormagener Deckung nicht in den Griff bekam. „Der TVG hat hervorragende Einzelspieler, die heute gezeigt haben, wie gut sie mit dem Kreis kooperieren können und wie stark sie im 1:1 sind“, lobte Flohr. Gleichzeitig vermisste er bei seinem Team die Leidenschaft und die Emotionen: „Aufgrund der personellen Situation konnten wir zuletzt nur in Kleingruppen trainieren. Da passen viele Abläufe nicht, doch die Abstimmungsprobleme kann man durch Engagement ausmerzen, das gehört einfach zum Handball dazu.“

Michael Spatz und sein Coach Slava Lochmann waren indes zufrieden mit der Aggressivität ihrer Abwehr und der starken Leistung von Torwart Petros Boukovinas. „Aber jeder hat seinen Beitrag zum Sieg beigesteuert.“ Beim TSV stimmten über weite Strecken die Leistungen der Schlussmänner: Martin Juzbasic verhinderte einen höheren Rückstand zur Pause, Christian Simonsen wehrte unter anderem einen Strafwurf ab. Beide Außen Joshua Reuland und Jan Reimer überzeugten mit jeweils sieben Treffern.

TSV Bayer Dormagen – TV Großwallstadt 30:33 (14:16)
Dormagen:
Juzbasic (8 Paraden), Simonsen (41.-55., 4 Paraden); Boehnert (n.e.), Reuland (7/3), Meuser (3), Senden (3), M. Schmidt (n.e.), Zurga (n.e.), Rehfus (2), I. Hüter (1), Reimer (7/1), Grgic (n.e.), P. Hüter (1), Sterba (3), J. Schmidt, Steinhaus (3).
Großwallstadt: Boukovinas, Pysarevskyi (n.e.), Ohm (n.e.); Klenk (1), Babarskas, Eisenträger (2/1), Bandlow (13/4), Schauer, Strakeljahn (2), Redkyn (2), Wullenweber (1), Corak (3), Stark (1), Munzinger (1), Kammlodt (7), Schalles.
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 801.
Zeitstrafen: 4:12 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:5/6 (Reuland scheitert an Boukovinas – Simonsen hält gegen Reuland).
Spielfilm: 3:2, 3:5, 4:7 (13.), 7:10 (17.), 10:10 (19.), 12:12, 12:15, 14:16 – 18:18 (35.), 18:22 (39.), 20:22, 20:25 (43.), 24:29, 26:29, 28:32 (57.), 30:33.


Vier Tage nach dem wichtigen Auswärtssieg in Rostock findet das noch ausstehende Hinrundenspiel zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem TV Großwallstadt statt. Die Partie sollte ursprünglich Anfang Dezember ausgetragen werden. Doch aufgrund der vielen erkrankten Dormagener Spieler musste sie im Benehmen mit dem TV Großwallstadt und der Liga verlegt werden. Nun also empfängt der TSV den Altmeister am Dienstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter. Das Spiel des offiziell 14. Spieltages leiten die Schiedsrichter Steven Heine und Sascha Standke (Wendeburg / Ronnenberg). Zum Ticket Online-Shop

Stark verändert ging der TV Großwallstadt in die neue Saison. Fünf Abgängen stehen acht Neuzugänge gegenüber – plus einem international erfolgreichen Handballer als Coach und damit Nachfolger von Maik Handschke, der nach der „Rettung“ des Altmeisters zurück nach Luxemburg ging: Igor Vori hätte die Mannschaft gecoacht, wenn das Spiel wie geplant im Dezember stattgefunden hätte. Doch Anfang des Jahres kam alles anders: Der TV Großwallstadt gab die Freistellung von Trainer Igor Vori bekannt. Der 42-jährige Kroate war auf den Verein zugekommen und bat aus privaten Gründen um seine sofortige Entbindung von seinem Amt. Die TVG-Geschäftsführung entsprach dieser Bitte.

Nachfolger ist Vyacheslav (Slava) Lochmann (46). Der gebürtige Ukrainer spielte von 2004 bis 2007 im linken Rückraum für den TVG. Lochmann, der im März 2022 mit seiner Familie aus der Ukraine in seine „2. Heimat“ Großwallstadt flüchtete, hat am Untermain wieder Fuß in der Handballwelt gefasst. Seit Oktober 2022 fungiert er als Jugendkoordinator der TVG Junioren Akademie und Trainer der A-Jugendmannschaft des Vereins. Zudem ist er aktuell Chefcoach der ukrainischen Handball-Nationalteams, das während des Krieges Spiele in Deutschland austrägt.

Zwei Shooter verließen den Verein: Der Grieche Savvas Savvas wechselte ebenso in die Bundesliga zum ASV Hamm-Westfalen wie Tom Jansen zum VfL Gummersbach. Dafür kam mit Adrian Kammlodt aus Aue und Finn Wullenweber aus Hamburg namhafter Ersatz: Beide Halblinken zählen aktuell zu den erfolgreichsten Werfern ihres neuen Klubs. Großwallstadt holte 8:2-Punkte aus den ersten fünf Saisonspielen und siegte dabei überraschend auch in Nordhorn und gegen Lübbecke. Doch die Erfolgsserie hielt nicht an: Mit 17:19-Zählern stehen die Gäste nach 18 Spielen auf Tabellenrang 14 und damit zwei Plätze hinter dem TSV. beide Mannschaften haben ein nahezu identisches Torverhältnis. Im ersten Pflichtspiel des Jahres verlor Lochmann mit seiner Auswahl bei Schlusslicht Würzburg mit .27:32.

„Ja, wir haben diese Partie in unsere Analyse einfließen lassen“, sagt Matthias Flohr. „Aber wir wissen auch, dass dieses Spiel kein Maßstab ist. Großwallstadt wird in Dormagen versuchen, etwas gutzumachen“, erwartet der Dormagener Trainer am Dienstag eine andere Mannschaft. „Wir sind vorbereitet und wollen sie gar nicht erst ins Spiel kommen lassen.“ Dabei ist allen klar, dass ein Nachlassen wie in der zweiten Hälfte in Rostock nicht sein darf: „Wenn der Spielfluss micht mehr aufrechterhalten wird und die Abwehr sich nicht mehr ausreichend bewegt, dann wird das in der 2. Liga knallhart bestraft.“ Trotz der Schienbeinverletzung ist Sören Steinhaus spielfähig, aber eine Schonung ist ratsam, zumal am Samstag das nächste Spiel in Dessau ansteht. Die Youngster Jan Schmidt und Florian Boehnert stehen wieder im Aufgebot.


Der TSV Bayer Dormagen gewann am Freitagabend das letzte Hinrunden-Auswärtsspiel der 2. Handball-Bundesliga nach einer hochspannenden Schlussphase mit 24:22 (15:9) beim HC Empor Rostock. Erfolgreichster Werfer der Partie war Lucas Rehfus mit sieben Treffern. Heute hat die Mannschaft frei, am Sonntag startet die kurze Vorbereitung auf die Nachholpartie gegen den TV Großwallstadt, die am Dienstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter ausgetragen wird. Zum Online-Ticketshop

In der StadtHalle Rostock hatten die Dormagener Anwurf, doch der erste Angriff führte nicht zum Erfolg: Die Aktion von dem zeitweise wieder im rechten Rückraum agierenden Jakub Sterba wurde von den Schiedsrichtern als Stürmerfoul gewertet. Im Gegenzug erzielte Philipp Asmussen das 1:0 für die Hansestädter. Diese Führung sollte allerdings die einzige für Rostock in den 60 Minuten bleiben. Die TSV-Defensive präsentierte sich vor allem in der ersten Hälfte in starker Verfassung und ließ bis zum Pausenpfiff lediglich neun HCE-Tore zu. Da lag die Mannschaft von Matthias Flohr mit 15:9 vorne, auch dank der Rückraumtreffer von Lucas Rehfus und Sören Steinhaus. Mehrfach ließen die Beiden sich Zeit bis zum letztmöglichen Wurf nach dem angezeigten Zeitspiel und setzten den Ball unhaltbar für die Rostocker Schlussmänner in die Maschen. Zwischen der 12. und 24. Minute profitierte der TSV aber auch von der Fehlerfülle der Gastgeber, die in dieser Phase kaum zu einem Wurf auf das von Christian Simonsen gehütete Tor kamen. Erfreulich: An alter Wirkungsstätte feierte der Ex-Rostocker Andre Meuser sein Comeback und traf zum 15:9.

Der deutliche Vorsprung stimmte zuversichtlich, doch der Tabellenvorletzte hatte sich noch nicht aufgegeben. Die Rostocker Abwehr harmonierte nun besser mit Torwart Robert Wetzel, der Angriff nutzte seine Chancen konsequenter. Das galt indes nicht für die Dormagener Offensive, deren Fehlerquote in der zweiten Spielhälfte erheblich anstieg. So schmolz die Führung zusammen, bereits in der 43. Minute war Empor bis auf einen Treffer herangekommen (15:16). Doch weil der zur Pause eingewechselte Martin Juzbasic mit herausragenden Paraden aufwartete, konnten die Wiesel die erste Aufholjagd abwehren. Sören Steinhaus, Jan Reimer im gelungenen Zusammenspiel mit Jakub Sterba und Ian Hüter sorgten für die erneut deutliche 19:15-Führung in der 48. Minute.

Die zwei Punkte waren aber immer noch nicht eingetütet, zumal Patrick Hüter nach seiner Roten Karte in der 55. Minute der Defensive nicht mehr helfen konnte. Mit einem Doppelschlag ließ Rechtsaußen Janos Steidtmann Hoffnung bei den Rostocker Zuschauern aufkommen, in der 57. Minute hieß es 21:21. Wer freilich fast immer führt, der hat den Sieg auch verdient. Cool erzielte Reimer das 22:21, anschließend fuhr Juzbasic sein rechtes Bein blitzschnell aus und lenkte den Ball um den Pfosten. Ian Hüter, schon häufiger der Mann für das entscheidende Tor, traf 30 Sekunden vor Schluss zum 23.21. Rostock reagierte mit der letzten Auszeit, nach der Marc Pechstein den späten Anschlusstreffer markierte. Der TSV behielt gegen die offensive Deckung die Nerven, der Ball kam zum freistehenden Jan-Christian Schmidt, der den Endstand herstellte.

Der TSV feierte natürlich den fünften Auswärtssieg. Matti Flohr sortierte den Erfolg aber richtig ein: „Wir haben uns das Leben selber schwergemacht. Die zwei Punkte nehmen wir gerne mit, wissen aber, dass wir uns schon am Dienstag gegen Großwallstadt im Angriff steigern müssen.“ Der Kräfteverschleiß war auch der Taktik geschuldet, das Spiel gegen die ansonsten kompakte Abwehr mit viel Tempo zu beginnen. Flohr: „Wir sind oft beim 1:1 nicht in die Tiefe gegangen, haben uns zu oft festgerannt.“ Ein Sonderlob richtete der Coach an Lucas Rehfus. Und die Youngster Jan Schmidt und Florian Boehnert bedankten sich mit guten Leistungen für die längeren Spielanteile. „Jetzt müssen wir die Wunden lecken, mehrere Spieler sind angeschlagen“, hofft Flohr, dass alle am Dienstag einsatzfähig sind. Besonders hat es Sören Steinhaus erwischt: Nach seiner Handverletzung klagt der Rückraumspieler nun auch über Beschwerden am Schienbein.

HC Empor Rostock - TSV Bayer Dormagen 22:24 (9:15)
Rostock: Wetzel (7 Paraden), L. Mehler; Wilhelm (2), Sveinsson (1), Steidtmann (7/4), Ottsen (2), D. Mehler, Völzke (1), Witte (1), Asmussen (2), Jesper Schmidt (1), Schütze, Pechstein (5), Lößner, Schnurpe, E. Reimer.
Dormagen: Simonsen (3 Paraden), Juzbasic (ab 31., 8 P.); Boehnert, Reuland (3/2), Meuser (1), Senden, Max Schmidt, Zurga, Rehfus (7), I. Hüter (2), Reimer (3), P. Hüter (2), Sterba (1), Jan-Christian Schmidt (1), Steinhaus (4).
Schiedsrichter: Hillebrand / Umbescheidt.
Zuschauer: 1500.
Zeitstrafen: 6:10 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:2/2.
Spielfilm: 1:0, 2:4 (6.), 3:6 (10.), 6:7 (12.), 6:12 (24.), 9:15 - 11:16 (38.), 15:16 (43.), 15:19 (48.), 19:20 (52.), 19:21, 21:21 (57.), 21:23 (60.), 22:24.


Unterkategorien


sponsor startseite selectsponsor startseite sparkassesponsor startseite cityringsponsor startseite egnsponsor startseite therapiezentrumsponsor startseite evdsponsor startseite Orthopaediesponsor startseite ineos