Es war ein ungewöhnliches Spiel in Eisenach vor knapp einem Jahr. Kurz vor dem Schlusspfiff nahm Jan Reimer den Pass von Martin Juzbasic auf und verwandelte den Ball zum 26:25 für den TSV. Die Revanche für die 21:23-Niederlage im Dormagener Hinspiel löste Riesenjubel bei den Dormagenern aus. In dieser Saison haben die Thüringer wieder im TSV Bayer Sportcenter gewonnen (27:24) - und warum soll der TSV das Kunststück des Vorjahres nicht wiederholen? „Wir werden es versuchen“, sagt TSV-Coach Matthias Flohr vor dem zweiten Spiel der englischen Woche. Die Dormagener Mannschaft macht sich an diesem Mittwoch auf zur Werner-Aßmann-Halle, wo die Partie des 26. Spieltags um 19.30 Uhr von den Spielleitern Christopher Hillebrand und Stefan Umbescheidt (Bönen / Bergkamen) angepfiffen wird.

„Ein Blick auf die Resultate zeigt, Bayer Dormagen hat sich bei Niederlagen nur ganz knapp geschlagen gegeben. Das Team profitiert von seiner Eingespieltheit, das Konzept heißt Kontinuität. Im Kader steckt reichlich Qualität. Zu den Stärken zählt die Kampfbereitschaft, eine gute Abwehr im Zusammenspiel mit einem erfahrenen Torwart“, lobt ThSV-Coach Misha Kaufmann den Gegner. Wenig glücklich kam Eisenach am Samstag aus Essen nach dem 24:28-Misserfolg beim TuSEM zurück. Dadurch mussten die Wartburgstädter den zweiten Aufstiegsplatz an den TuS N-Lübbecke abtreten. „Oben liegt alles ganz eng beieinander. Es wird um den begehrten Platz 2 einen Kampf bis zum letzten Spieltag geben. Wir haben die Chance auf diesen begehrten Platz“, sagt Kaufmann und will nicht weiter kratzen lassen an der Heimbilanz: Nach den bisherigen 13 Heimspielen führt der ThSV Eisenach die Heimtabelle mit 20:4-Punkten an. Verloren wurde lediglich die Partie gegen Bietigheim (24:25) im Dezember; jeweils einen Punkt nahmen Hüttenberg und Balingen bei ihren Gastspielen in Eisenach mit.

Bei den Gastgebern steht vermutlich der erkrankte Willy Weyhrauch noch nicht wieder zur Verfügung. Ansonsten sind alle Spieler des ThSV Eisenach an Bord. Auf Johannes Jepsen, der im Hinspiel neun Bälle abwehrte, trifft der TSV zum letzten Mal: Der 23-jährige Torwart beendet nach der Saison seine Handball-Karriere und startet sein Medizinstudium. Die Dormagener Kapitänsbinde wird wieder Joshua Reuland überstreifen, da Patrick Hüter weiter pausieren muss. Die Partie kann live und kostenlos auf Sportdeutschland.tv verfolgt werden.


Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen setzt den eingeschlagenen Weg fort und fördert gezielt den eigenen Nachwuchs. Dies wird deutlich bei der mittelfristigen Kaderplanung und dem Blick auf das Aufgebot für die Saison 2023/24. „Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere jungen Spieler ein großes Potenzial haben und sich erfolgreich den Herausforderungen der 2. Bundesliga stellen werden“, betont Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Er macht aber auch kein Hehl daraus, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der Pandemie, des Krieges in der Ukraine, der damit verbundenen Flüchtlingswelle sowie weltweiter Belastungen den Leistungssport in Deutschland nicht unberührt lassen.

Barthel: „Es ist uns gelungen, am Freitag im Spiel gegen Balingen endlich wieder mehr als 1000 Zuschauer in der Halle zu haben. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass unser Besucherschnitt trotz vielfältiger Aktionen und Maßnahmen zur Steigerung nicht annähend den Stand vor Corona erreicht hat. Und fehlenden Einnahmen stehen deutlich gestiegene Ausgaben bei Auswärtsfahrten und diversen Dienstleistungen gegenüber. Auf diese Ausgangsposition haben wir angemessen reagiert und aus Sicht der sportlichen Leitung eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt.“

Mit Krischa Leis verpflichtet der TSV einen Jugend-Nationalspieler, der einen Perspektivspielervertrag bis 2026 erhält. Leis spielt im rechten Rückraum und kommt aus dem Nachwuchs von Erstligist FrischAuf Göppingen. Er kann auch nächste Saison noch A-Jugend-Bundesliga spielen. Entsprechende Verträge bis 2026 bekommen auch die aktuellen A-Jugendspieler des TSV Felix Böckenholt (Linksaußen) und Frederik Sondermann (Kreis). Linkshänder Florian Träger (RR), der nach seiner Verletzung wieder Spielpraxis in der 2. Mannschaft sammelte, erhält einen Vertrag bis 2025.

Die Verträge von Andre Meuser, Mislav Grgic, Jakub Sterba und Jaka Zurga werden nicht verlängert und enden somit zum Ende der laufenden Saison. „Bereits heute möchte ich mich für den Einsatz im TSV-Trikot bedanken. Menschlich waren dies keine einfachen Entscheidungen, denn wir werden uns am Saisonende von diesen verdienten Spielern und tollen Typen verabschieden müssen“, sagt Barthel.

Der aktuelle Kader für die Saison 2023/24 sieht demnach folgendermaßen aus:
Tor: Martin Juzbasic, Christian Simonsen
Linksaußen: Joshua Reuland, Luis Pauli, Felix Böckenholt (Perspektivspieler)
Rückraum links/Mitte: Alexander Senden, Lucas Rehfus, Ian Hüter, Sören Steinhaus, Florian Boehnert
Rückraum rechts: Florian Träger, Robin Kremp, Krischa Leis (Perspektivspieler)
Rechtsaußen: Peter Strosack, Jan Reimer
Kreis: Patrick Hüter, Jan-Christian Schmidt, Frederik Sondermann (Perspektivkader)


Die Parallelen zum Hinspiel waren unübersehbar in einer Partie, die als Muster für ein „Spiel auf Augenhöhe“ gelten konnte. Der TSV Bayer Dormagen lag lange in der ersten Hälfte vorne, ließ sich nicht von einem Vier-Tore-Rückstand in der zweiten Halbzeit beeindrucken, verpasste dann aber die Chance der eigenen Führung. HBW Balingen-Weilstetten nutzte die Möglichkeiten in der Schlussphase konsequenter und setzte sich letztlich mit 29:24 (12:9) etwas zu hoch durch. Ein 27:24 wie im ersten Saisonvergleich hätte den Spielverlauf sicher realistischer ausgedrückt. Über den Sieg konnte sich der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga besonders freuen, denn Verfolger ThSV Eisenach – bei dem der TSV am kommenden Mittwoch antreten muss – verlor sein Gastspiel bei TuSEM Essen mit 24:28.

Für das Dormagener Team führte die Niederlage natürlich zu einer großen Enttäuschung. Doch es gab auch viel Positives am Freitagabend bei der Ladys Night im TSV Bayer Sportcenter – eine Superstimmung und mit 1080 Zuschauern endlich wieder vierstellige Besucherzahl. „Das war heute eine tolle Unterstützung. Bitte weiter so, denn das hilft uns unglaublich viel“, sagte Trainer Matthias Flohr. Am kommenden Samstag, 25. März, besteht bereits die Gelegenheit: Zum Ende der englischen Woche geht es dann gegen die SG BBM Bietigheim. Zum Ticket Online-Shop

Die Anfangsphase - nach einer Gedenkminute für den am Mittwoch plötzlich verstorbenen, langjährigen Dormagener Vize-Bürgermeister Hans Sturm - diente auch dazu, beide Schlussmänner einzuspielen. Sowohl Mario Ruminsky als auch Martin Juzbasic waren hellwach und wehrten mehrere Großchancen ab. So konnte der mit zwölf Treffern herausragende Oddur Gretarsson erstmals in der 5. Minute jubeln, nachdem er den ersten Strafwurf der Partie locker in die Maschen setzte. Eine Minute später startete Aron Seesing seine Erfolgsbilanz mit sechs Toren in sechs Versuchen. Nach dem 1:2 durch Gretarsson drehte der TSV auf und verschaffte sich im Eiltempo den 5:2-Vorsprung. Einen besonders sehenswerten Treffer steuerte Ian Hüter nach einem Rückhandanspiel von Mislav Grgic bei. Dass die Gäste zum 6:6 ausglichen war zu diesem Zeitpunkt weniger tragisch als der Verzicht der Schiedsrichter, bei einem Vergehen die gelbe Karte zu zeigen. So kassierte Alexander Senden in der 12. Minute bereits die zweite Zeitstrafe. Da Patrick Hüter erkrankt ausfiel, „bereiteten uns die so frühen 2x2 Minuten ordentliche Probleme in unserem Spielplan“, stellte Matti Flohr später fest.

Zunächst konnte die Mannschaft die Situation verdauen und ging erneut mit 8:6 in Führung. Doch in den ausstehenden 12 Minuten drehte sich die Begegnung: Balingen erzielte die nächsten sechs Treffer in Folge, der TSV konnte sich nur noch über das 9:12 von Jan-Christian Schmidt freuen, der an seinem 18. Geburtstag mit drei Toren in vier Versuchen glänzte. Kurz zuvor war für einen Gästespieler das Spiel beendet: Tobias Heinzelmann sah die Rote Karte, nachdem er Mislav Grgic unbeabsichtigt am Kopf getroffen hatte.

Nach dem Wiederanpfiff machte Balingens Rechtsaußen Moritz Strosack so weiter, wie er vor der Pause aufgehört hatte: Der Cousin des zur neuen Saison nach Dormagen zurückkehrenden Peter Strosack erzielte das dritte Tor hintereinander. Das 9:13 war aber gleichermaßen das Startzeichen für die Wiesel zur Aufholjagd. Zwar verhinderte der am Kreis zu oft ungedeckte Kristian Beciri zunächst mit seinen platzierten Würfen den Ausgleich, der stand aber in der 42. Minute auf der Anzeigetafel: Das gelungene Überzahlspiel schloss Jakub Sterba mit dem 17:17 ab. Balingen legte anschließend weiter vor, doch der Dormagener Rechtsaußen egalisierte weitere drei Mal bis hin zum 20:20 in der 51. Minute mit dem schönsten Tor des Spiels, den Kempa hatte Jaka Zurga eingeleitet.

Damit endete aber auch die großartige Phase des Spiels aus Dormagener Sicht. Zuvor bestanden diverse Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Doch weil der eingewechselte Simon Sejr im Balinger Kasten auf der Hut war und der TSV sich ein paar unglückliche Abspiele leistete, setzte sich der Aufstiegskandidat wieder ab. Nachdem Sejr auch den Siebenmeter gegen den von der Bank gekommenen Joshua Reuland abwehrte, sorgte Oddur Gretarsson mit seinem siebten erfolgreichen Strafwurf für die Vorentscheidung zum 20:24. Die unter dem Strich gute Leistung des TSV Bayer stellte auch Balingens Coach Jens Bürkle heraus: „Dormagens war super eingestellt und hat uns das Leben schwergemacht. Ich war mir erst in der 58. Minute sicher, dass wir gewinnen. Ich weiß nicht, wie es mit Patrick Hüter gelaufen wäre. Sein Ausfall war sicher ein schwerer Verlust für den Dormagener Innenblock.“

Der letzte Erfolg gegen Balingen liegt übrigens schon zwölf Jahre zurück. Im April 2011 gewann der TSV sein Heimspiel mit 29:26. Trainer war damals Kai Wandschneider, der gestern zum ersten Mal nach langer Zeit mal wieder in der Halle war und sich über die tolle Atmosphäre freute: „Darüber würde sich mancher Erstligist freuen.“

TSV Bayer Dormagen – HBW Balingen-Weilstetten 24:29 (9:12)
Dormagen:
Juzbasic (8 Paraden), Broy (bei einem 7m); Reuland (1), Meuser (1), Senden, Klimpke, Zurga (2), Rehfus (1), I. Hüter (2), Reimer (2/2), Grgic (1), Sterba (4), J. Schmidt (3), Seesing (6), Steinhaus (1).
Balingen: Ruminsky (8 Paraden), Sejr (ab 43., 6 P.); Huber, Schöngarth (1), Ingason, Linhares de Souza, Gretarsson (12/7), Beciri (4), Hildenbrand (1), Schoch (2), Saueressig (2), Volz, Heinzelmann (1), Strosack (6).
Schiedsrichter: Linker / Schmidt.
Zuschauer 1080.
Zeitstrafen: 8:14 Minuten (Rot gegen Heinzelmann nach Foul gegen Grgic, 28.).
Siebenmeter: 2/4:7/7 (Sejr hält gegen Reimer und Reuland).
Spielfilm: 1:2, 5:2 (10.), 6:4, 6:6, 8:6 (18.), 8:12 (28.), 9:12 – 9:13, 12:13, 14:17, 17:17 (42.), 20:20 (51.), 20:24 (54.), 22:27 (57.), 24:29.


Der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga kommt nach Dormagen: An diesem Freitag, 17. März, trifft der TSV Bayer auf HBW Balingen-Weilstetten und benötigt natürlich besonders viel Unterstützung der Zuschauer gegen die favorisierten Gäste. Ein spezielles Geschenk wartet auf die Besucherinnen, denn am 25. Spieltag der 2. HBL findet die Ladies Night im TSV Bayer Sportcenter mit diversen Angeboten statt. Der TSV präsentiert an seinem Infostand ausgewählte Sportangebote nur für Frauen. „Wir würden uns über eine rege Nachfrage sehr freuen“, sagt Breitensport-Koordinator Wolfhard Nickel-Hamel und kündigt kompetente Beratung vor Ort an. Sein Wunsch: „Es wäre doch schön, wenn wir auf diesem Wege neue Mitglieder gewinnen könnten.“ Und aufgepasst: Jede Frau erhält am Eingang einen Bon, der zweimal die gleiche Nummer trägt. Die eine Nummer bleibt im Frauenbesitz, denn damit kann sie bei der Auslosung in der Halbzeitpause mit ein wenig Glück den 200 Euro Gutschein vom Ringcenter Dormagen gewinnen. Die zweite Nummer hat schon gewonnen: Ein Kölnisch Wasser von Sünner, das am entsprechenden Stand abgeholt werden kann.

Los geht es wie immer an einem Freitag: Die Schiedsrichter Frederic Linker und Sascha Schmidt aus Bochum pfeifen die Partie um 19.30 Uhr an. Tickets gibt es nach wie vor online im Ticket-Shop und an der Abendkasse, die um 18.30 Uhr öffnet.

Als Tabellenführer hatte Balingen mit Blick auf die Hinrunde wenig Grund zur Klage. Eine Problemstelle bereitete den Verantwortlichen aber leichtes Kopfzerbrechen: Aufgrund der schweren Knieverletzung von Uros Todorovic war die Position im rechten Rückraum zu einem Sorgenkind geworden. Deshalb verpflichtete der Ex-Erstligist Ex-Nationalspieler Jens Schöngarth (34) Anfang 2023 bis zum Saisonende. Die Gelegenheit hatte sich ergeben, weil der Linkshänder seinen Vertrag bei Sporting Lissabon im Dezember 2022 aus persönlichen Gründen aufgelöst hatte. HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel war „froh und glücklich“ darüber, mit Jens Schöngarth einen erfahrenen Spieler gefunden zu haben: „Er wird wenig Anpassungsprobleme haben und uns mit seiner Erfahrung schnell helfen können.“ Die Hoffnung war allerdings zunächst ein wenig trügerisch. Denn aufgrund einer Wadenverletzung verpasste Schöngarth die ersten Einsätze im Februar. In Dormagen wird er vermutlich zum Einsatz kommen.

Auch wenn die Gäste nicht mehr ganz die Souveränität des ersten Halbjahres ausstrahlen, sie sind weiterhin auf einem guten Weg Richtung Rückkehr 1. Liga. Mit Routinier Felix Danner am Kreis, Spielmacher Filip Vistorop und Linkshänder Guilherme Linhares de Souza starteten die Schwaben mit drei externen Zugängen. Zwar spricht man offiziell nicht vom Saisonziel Wiederaufstieg sondern nur davon „oben mitzuspielen“. Trainer Jens Bürkle macht freilich deutlich: „Wir haben das Potenzial dazu.“ Erfolgreichster Torschütze ist der Isländer Oddur Gretarsson, dabei profitiert der Linksaußen auch von seinen Qualitäten als Siebenmeterwerfer. Im Hinspiel stand der TSV vor einem Punktgewinn, zwei Minuten vor Schluss hieß es 24:24. Die letzten drei Tore erzielte aber ausschließlich der Gastgeber.

Das Dormagener Trio Sören Steinhaus, Ian Hüter und Jakub Sterba, das international unterwegs war, kam ohne große Blessuren zurück. Steinhaus brachte die Freude über zwei Siege der deutschen U21 gegen Dänemark mit ins Training, beim 31:28 und 32:25 erzielte der Rückraumspieler insgesamt fünf Tore. Pech für Patrick Hüter: Der Kapitän hatte die Maßnahme der USA abgesagt, um sich ganz auf den TSV zu konzentrieren. Doch wegen einer Erkrankung kam es nicht dazu, der Kreisläufer wird gegen Balingen fehlen.

Dormagens Coach Matti Flohr freut sich ganz besonders auf ein Wiedersehen mit Jens Bürkle und den Spielern, die er noch aus seiner Balinger Vergangenheit kennt. „Natürlich verfolge ich weiterhin, was dort passiert und telefoniere immer wieder mal mit Jens Bürkle.“ Die Freundschaft pausiert freilich während der 60 Minuten. Flohr: „Wir werden alles versuchen, um die beiden Punkte in Dormagen zu behalten. Im Hinspiel war Balingen etwas abgezockter. Deshalb können meine Jungs die Unterstützung von hoffentlich vielen Fans gebrauchen.“


Zum zweiten Mal in dieser Saison erzielte der TSV Bayer Dormagen 33 Tore in 60 Minuten. Doch die reichten diesmal nicht zum Sieg, weil der 1. VfL Potsdam 38 mal erfolgreich war, damit die zweitbeste Torquote im Aufstiegsjahr verbuchte - während der TSV so viele Treffer bislang noch nicht kassiert hatte. Am Ende fällt das 38:33 (21:18) sicher etwas zu hoch aus, immerhin hieß es vier Minuten vor dem Schlusspfiff nur 34:22 für die Gastgeber in der MBS Arena Potsdam. Und so geht es weiter: Aufgrund der Nationalmannschaftspause spielt der TSV erst wieder am Freitag, 17. März, 19.30 Uhr. Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist dann der Spitzenreiter der 2. HBL, die HBW Balingen-Weilstetten. Zum Ticket-Online-Shop

Auf zwei schnelle Treffer der Gastgeber in der 1. Minute reagierte der TSV cool und ging zwei Minuten später durch Lucas Rehfus und zwei Tore von Jan Reimer erstmals in Führung. Mit zwei weiteren erfolgreichen Abschlüssen von Reimer und dem Tor von Ian Hüter lagen die Wiesel in der 3. Minute mit 6:3 vorne. In der Folgezeit entwickelte sich ein „tolles und temporeiches Handballspiel“, stellte TSV-Coach Matthias Flohr fest. Und sein Potsdamer Kollege Bob Hanning war ebenfalls begeistert: „Es war ein unfassbar intensives, mit unfassbarer Leidenschaft geführtes Spiel. Beide Mannschaften haben ihr Herz auf der Platte gelassen. Was will man mehr an Handball haben?“ Hanning konnte sich natürlich doppelt freuen - über das Spiel und die Punkte.

„Wir wollten sie nicht zu leichten Toren kommen lassen. Das haben wir in der ersten Hälfte ganz gut hinbekommen, in der zweiten nicht mehr“, relativierte Flohr. So blieb der TSV nach dem 11:11 und der zweiten Potsdamer Führung (13:12) dran und drehte dank der Treffer von Joshua Reuland (11:12) und Mislav Grgic (15:16) das Ergebnis. Reimer war auch nervenstark von der Linie und verwandelte die Siebenmeter zum 17:17 und 20:18, ehe Dustin Kraus fünf Sekunden vor dem Pausenpfiff einnetzte und Potsdam den Drei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine nehmen konnte.

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gäste alles, um die erneute Wende zu schaffen. Doch „jetzt hatten wir nicht mehr den vollen Zugriff auf Potsdams Offensive“, betonte Flohr. Die Dormagener Defensive klebte nicht mehr so intensiv an den Gegenspielern, vor allem die platziert werfenden Max Beneke, Moritz Sauter und Matthes Langhoff kamen jetzt zu den einfachen Toren, die eigentlich verhindert werden sollten. Und bei den Kontern stellte Rechtsaußen David Akakpo seine Schnelligkeit unter Beweis. Der TSV hoffte indes weiter, in der 48. Minute verkürzte Patrick Hüter auf 29:28. Und Lucas Rehfus sorgte in der 56. Minute für den 34:32-Anschluss. Flohr: „Individuell war Potsdam einen Ticken besser, am Ende fehlen uns auch ein paar Paraden.“ So jubelten schließlich die Gastgeber über den 38:33-Sieg. Aus Dormagener Sicht schade war das Fehlen des in der Vorwoche so starken Alexander Senden, der erkrankt passen musste. Bestnoten verdiente sich Jan Reimer, der mit zehn Toren der erfolgreichste Werfer der Partie war und seinen Vorsprung in der TSV-Torschützenliste mit nun 90/35 Treffern weiter ausbaute.

„Wir konzentrieren uns jetzt im Training ganz auf uns und haben aufgrund der Länderspielpause etwas mehr Zeit.“ In der ersten Woche muss das TSV-Team allerdings auf Sören Steinhaus (U21), Ian Hüter (USA) und Jakub Sterba (Tschechien) verzichten, die bei ihren Nationalmannschaften sind. Patrick Hüter war auch eingeladen, hat aber abgesagt mit der Erklärung: „Ich höre auf meinen Körper und konzentriere mich aktuell ganz auf den TSV.“ Flohr: „Das muss ich ihm hoch anrechnen.“

1. VfL Potsdam - TSV Bayer Dormagen 38:33 (21:18)
Potsdam:
Ludwig (7 Paraden), Ferjan (5 Paraden), Voncina (n.e.); Hansson (2), Beneke (9), Kaludjerovic, Thiele (1), Nowak (2), Grüner (2/2), Akakpo (5), Urios Gonzales (2), Fuhrmann (1), Günther, Sauter (4), Langhoff (8), Kraus (2).
Dormagen: Juzbasic (5 Paraden), Broy; Reuland (4), Meuser (2), Sondermann, Klimpke, Zurga, Rehfus (5), I. Hüter (4), Reimer (10/3), Grgic (4), P. Hüter (2), Sterba, Seesing, Steinhaus (2).
Schiedsrichter: Hurst / Krag.
Zuschauer: 724.
Zeitstrafen: 8:6 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:3/3 (Juzbasic hält gegen Grüner).
Spielfilm: 2:0 (1.), 2:3 (3.), 3:6 (6.), 9:11 (15.), 11:11 (17.), 11:12 (18.), 13:12, 15:16 (24.), 17:17 (26.), 20:17, 20:18, 21:18 - 23:22 (38.), 25:22, 26:25 (43.), 29:28 (48.), 32:29, 32:30 (51.), 34:32 (56.), 36:33 (59.), 38:33.


Die Liste der Spiele mit Übernachtung endet langsam. Heute fuhr die Mannschaft des TSV Bayer Dormagen Richtung Brandenburg, am Samstag steht die Partie in der MBS Arena Potsdam gegen den 1. VfL Potsdam an. Der Anpfiff der Schiris Marcus Hurst und Mirko Krag (Berlin/Frankfurt/M.) erfolgt um 19 Uhr. Die Begegnung des 24. Spieltags der 2. HBL kann ab 18.45 Uhr auf Sportdeutschland.tv live verfolgt werden.

Der Aufsteiger liegt auf Tabellenplatz 8 fünf Ränge vor dem TSV, fünf Punkte trennen auch beide Teams. Das ist allerdings nur der eine Blick auf Positionen: Potsdam hat in der eigenen Halle eine negative Bilanz und liegt nach sechs Niederlagen als 15. der Heimtabelle einen Rang hinter dem TSV. Coburg, Lübeck, Hüttenberg, Motor Zaporoshye, Dessau und Eisenach punkteten doppelt in der Arena. Das Jahr 2023 begann für die Mannschaft von Bob Hanning mit einer deutlichen 26:33-Niederlage in Lübbecke, in den folgenden vier Spielen holte Potsdam allerdings 6:2-Punkte mit dem knappen 33:32 in Bietigheim, dem klaren 32:26 gegen Konstanz und den beiden Remis in Ludwigshafen und Coburg. Dabei verspielte der 1. VfL den Vier-Tore-Pausenvorsprung in Ludwigshafen und holte den ebenso großen Rückstand in Coburg noch auf. Schon diese Spielverläufe bestätigen einmal mehr die Meinung von TSV-Coach Matthias Flohr: „Es ist in allen Spielen der 2. HBL immer alles möglich. Insofern sind wir zuversichtlich und wollen das Spiel gewinnen. Wir kennen natürlich die Stärken des Aufsteigers, bei dem bereits viele Spieler über ihren Talentstatus hinaus gewachsen sind.“

Potsdams Leistungsträger Maxim Orlov fehlt weiterhin verletzungsbedingt. Auf Dormagener Seite fällt mit Alexander Senden der erfolgreichste Torschütze des Heimspiels der Vorwoche gegen Würzburg krankheitsbedingt aus. Zum Aufgebot gehört neben dem sonstigen Stammkader Kreisläufer Frederik Sondermann aus der A-Jugend. Im Tor gibt es die gleiche Konstellation wie im Hinspiel: Christian Simonsen, der damals nicht eingesetzt werden konnte, muss sich jetzt nach seiner erfolgreichen Leistenoperation noch schonen. Für ihn ist Matthias Broy mit nach Potsdam gefahren. Martin Juzbasic hofft derweil, dass er seine gegen Potsdam Anfang Oktober gezeigte Leistung mit 13 starken Paraden, darunter drei abgewehrte Siebenmeter, wiederholen kann. „Ich bin ein absoluter Befürworter des Dormagener Handballs, weil es ein Verein ist, der über viele Jahre gezeigt hat, wie wertvoll er für den deutschen Handball ist“, freut sich Hanning auf ein „Handballspiel mit vielen jungen Spielern.“


Knapp eine Viertelstunde benötigte der TSV Bayer Dormagen am Samstagabend, um den Rückstand gegen die Wölfe Würzburg in eine bis zum Schlusspfiff währende Führung zu drehen. Der Vorsprung betrug schon mal neun Tore, doch „auch eine solche Mannschaft wie die Wölfe kann man nicht mal ebenso aus der Halle schießen“, stellte Matthias Flohr später fest. Am Schluss hieß es 31:26 (18:13) für die Gastgeber und der Trainer war zufrieden mit seinem Team: „Nach der sicher nicht überzeugenden Leistung am Mittwoch in Konstanz hat man den Jungs am Anfang die Verunsicherung ein Stück weit angemerkt. Umso beeindruckender war zu sehen, wie alle gefightet haben und sich auch emotional aus der Situation rausgezogen haben.“ Am kommenden Samstag spielt der TSV in Potsdam, das nächste Heimspiel findet am Freitag, 17. März, gegen Tabellenführer Balingen statt.

„Die Wölfe waren gut vorbereitet auf uns“, stellte Flohr den Gästen ein gutes Zeugnis aus, nachdem sein Kollege Julian Thomann „acht Angriffe mit acht Toren“ erfreut zur Kenntnis nehmen konnte. Das lag auch an Abstimmungsproblemen in der TSV-Abwehr, so dass Martin Juzbasic keinen Zugriff bekam. Mit zunehmender Spielzeit kam aber wieder Sicherheit in die Defensive. Das konsequentere Zupacken beeindruckte die Unterfranken, die sich in der Folge zahlreiche Fehler leisteten. Und im TSV-Kasten war jetzt Christian Simonsen direkt nach seiner Einwechslung mit einem platzierten Zuspiel zu Joshua Reuland und starken Paraden insbesondere gegen Steffen Kaufmann präsent.

Der später von Hallensprecher als „Player of the match“ gewürdigte Alexander Senden startete die Aufholjagd, die Jan Reimer erst per Siebenmeter und dann nach einem Konter fortsetzte. Andre Meuser und Ole Klimpke machten die Wende perfekt und brachten die Gastgeber vor 863 Zuschauern mit 11:9 in Führung. Dass der Vorsprung sich zunächst noch in Grenzen hielt, lag nicht zuletzt an Jonas Maier, der insgesamt 16 Bälle abwehrte. Dann setzte der TSV sich doch noch vor dem Pausenpfiff ab: Aron Seesing begeisterte mit einem Rückhandwurf in Bedrängnis. Und der hellwache Jakub Sterba glänzte mit zwei Treffern und sorgte für den 18:13-Halbzeitstand.

Würzburg kam trotz des Rückstands zuversichtlich und mit einer offensiveren Deckungsvariante aus der Kabine. Doch als Kaufmann erstmals nach dem Seitenwechsel ein Treffer gelang, hatte der TSV bereits die Vorentscheidung eingeleitet. Reuland, Senden und Sterba stellten das Ergebnis auf 21:13. Das originellste Tor gelang Sterba mit einem gelungenen Steal: Er kam von der Bank und ließ die überraschten Wölfe alt aussehen. Die Dormagener schraubten den Vorsprung auf 24:15 und 25:17 nach einer Viertelstunde. Da die Gäste sich darum bemühten, die Heimreise mit einem achtbaren Ergebnis anzutreten, sahen die Zuschauer ein munteres Match bis zum Abpfiff. „Nach dem Spiel in Konstanz hatten wir heute etwas gutzumachen. Ich denke, das ist uns gelungen“, erklärte Alex Senden.

TSV Bayer Dormagen – Wölfe Würzburg 31:26 (18:13)
Dormagen:
Juzbasic, Simonsen (ab 10., 12 Paraden); Reuland (3), Meuser (4), Senden (8), Klimpke (1), Zurga, Rehfus (n.e.), I. Hüter (1), Reimer (4/1), Grgic (1), P. Hüter, Sterba (4), J. Schmidt (n.e.), Seesing (2), Steinhaus (3).
Würzburg: Maier (16 Paraden), Wieser (n.e.); Schömig (3/2), Böhm (1), Karle, Neagu, P. Schmidt (3/1), Kaufmann (3), Dürr (1), Hack, Geis, Brielmeier (5), Rose (3), Seidler (7), Franke, Merk.
Schiedsrichterinnen: Blunck / Maczeyzik.
Zuschauer: 863.
Zeitstrafen: 2:6 Minuten.
Siebenmeter: 1/1:3/5 (Simonsen hält gegen Schmidt, Schömig wirft an die Latte).
Spielfilm: 1:0, 2:5 (6.), 5:6, 6:9 (12.), 11:9 (16.), 15:13 (25.), 18:13 – 21:13 (34.), 24:15 (37.), 25:17 (45.), 26:21 (53.), 31:26.


Was wollen die Fans am Samstag, 25. Februar, sehen: Eine starkes Wiesel-Team, das sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und den Hinspielsieg gegen die Wölfe Würzburg wiederholt. „Wir haben leider in Konstanz den Gegner starkgemacht. Das wird gegen Würzburg nicht passieren“, erklärt TSV-Trainer Matti Flohr. Er stellt aber auch fest: „Es gibt in der 2. Bundesliga keine Mannschaft, die man mal eben schlägt - aber auch keine, vor der man sich verstecken muss.“ Geleitet wird die Partie zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem Tabellenschlusslicht von den Schiedsrichterinnen Saskia Blunck und Svenja Maczeyzik aus Hamburg. Sie geben den Ball im TSV Bayer Sportcenter um 19.30 Uhr frei. „Wir brauchen die Unterstützung der Fans auch in Zeiten, in denen es mal nicht so gut läuft“, sagt Kapitän Patrick Hüter im Namen der gesamten Mannschaft. Zum Online Ticket-Shop

„Ich bin überzeugt, dass ein Team mit Leidenschaft, Galligkeit, Kampfgeist, also diesem unbedingten Willen auftreten muss. Dann verzeiht ein Zuschauer auch Fehlpässe oder Fehlwürfe“, betont Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel im aktuellen Hallenmagazin Wiesel Inside. Für Barthel ist das Spiel gegen Nordhorn im Dezember ein Maßstab: „Auch in diesem Spiel hat nicht alles funktioniert, doch der Funke ist von den Spielern auf die Tribüne übertragen worden, weil eben die Grundtugenden für jeden in der Halle sicht- und spürbar waren. Nun ist das Team gefragt, diese Tugenden zu demonstrieren." Gleichzeitig macht Barthel deutlich: „Trotz der Rückschläge ist es wichtig, der Mannschaft den Rücken zu stärken. Dann bin ich mir sicher, dass dieses Team wieder den Weg in die Erfolgsspur finden wird.“

Die Wölfe Würzburg, die ihren alten Namen „DJK Rimpar“ vor Saisonbeginn abgelegt haben, starteten mit drei Heimspielen ins Jahr 2023. Gegen Großwallstadt (32:27) und Dresden (28:24) gewann die Mannschaft von Julian Thomann, am Mittwoch setzte sich Lübeck-Schwartau mit 34:28 in Würzburg durch. Mit 8:34-Punkten weist der unterfränkische Klub einen Rückstand von sechs Punkten zu einem Nichtabstiegsplatz auf. Dass man sich aus einer misslichen Lage befreien kann, hat der TSV Bayer im letzten Jahr unter Beweis gestellt. Auch die Wölfe stemmen sich gegen den Abstieg. „Sie verfügen mit Spielern wie Linkshänder Steffen Kaufmann, Kreisläufer Oliver Seidler oder Regisseur Patrick Schmidt über namhafte Handballer und haben eine gute Zweitliga-Qualität“, urteilt Matthias Flohr.

In den bisherigen zehn Auswärtsspielen haben die Gäste aus Bayern freilich noch keinen Punkt geholt. Daran soll sich aus Sicht des TSV Bayer Dormagen am Samstagabend auch nichts ändern.


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