Nach den drei knappen Niederlagen in der Vorwoche hatte der TSV Bayer Dormagen endlich wieder Grund zur Freude. Eine erneut bis zum Schluss spannende Begegnung endete mit dem 24:23 für die Gastgeber vor 1286 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter. Seine Enttäuschung konnte Kay Rothenpieler nicht verbergen. Der Trainer des ASV Hamm-Westfalen sprach aber auch von einem verdienten Dormagener Erfolg. "Ich bin einfach nur froh, dass wir uns belohnt haben für unsere harte Arbeit. Dieser Sieg gibt uns Sicherheit", sagte TSV-Trainer Ulli Kriebel vor dem Gastspiel am kommenden Freitag, 23. November, beim HC Elbflorenz in Dresden.

Eine Viertelstunde lang legte der TSV immer vor, musste aber regelmäßig den Ausgleich hinnehmen. Das gelungene Kombinationsspiel, zum Beispiel mit dem frei an Kreismitte stehenden Rechtsaußen Tim Wieling, bescherte der Kriebel-Auswahl dann aber einen Vier-Tore-Vorsprung (12:8, 13:9). Daran war insbesondere Lukas Stutzke beteiligt, auf dessen Konto die Tore 11, 12 und 13 gingen. Hamm kam mit zwei Treffern wieder näher, ehe Joshua Reuland den 14:11-Pausenstand herstellte. Als sich nach dem Seitenwechsel die Fehlerquote beim TSV erhöhte, nutzten die Westfalen ihre Chancen - bis auf den Siebenmeter, den Sven Bartmann gegen Vyron Papadopoulos abwehrte. Vom 15:15 erholte der TSV sich aber schnell und führte in der 42. Minute nach dem dritten verwandelten Strafwurf von Wieling mit 18:16. Den erneuten Ausgleich beantwortete Nuno Rebelo mit dem 19:18. Weil nun beide Angriffsreihen den letzten Biss vermissen ließen änderte sich nahezu zehn Minuten fast nichts am Ergebnis. Hamm allerdings machte das 19:19 und anschließend die erste Führung zum 19:20.

Wieling und Reuland drehten die Partie, ebenso wie kurz drauf Jan von Boenigk und Papadopoulos. Es hieß 21:22 und es waren noch vier Minuten und 16 Sekunden zu spielen. Sollte etwa das Pech weiter an den Dormagener Handballstiefeln kleben? Nein. Wieling gleicht aus und anschließend sorgt Bartmann für doppelte Begeisterung: Erst fischt er den Ball nach von Boenigks Wurf aus dem Winkel und reagiert geistesgegenwärtig mit einem tief angesetzten Powerwurf ins leere Tor - Hamm hat nach einer Zeitstrafe den Torwart herausgenommen. In der Schlussphase hätte Papadopoulos per Siebenmeter wiederum das 23:23 machen können. Doch das Spielgerät landet klar neben dem Kasten. Drei von acht Hammer Strafwürfen gehen insgesamt nicht ins Netz. Wieling verwandelte drei von vier.

Die Entscheidung in der Schlussphase: Erst bekommt Brosch 20 Sekunden vor dem Abpfiff zwei Strafminuten nach einem Foul an Eloy Morante Maldonado aufgebrummt. Der tankt sich nach dem anschließenden Freiwurf durch und erzielt das 24:22. Von Boenigk macht nach einem Hechtsprung noch das 23. Tor für die Gäste. Aber mehr ist nicht drin. Der Jubel der Rheinländer kennt keine Grenzen. Und Betreuer Axel Schoenen wird an seinem 44. Geburtstag von den Spielern ganz besonders gefeiert.

TSV Bayer Dormagen - ASV Hamm-Westfalen 24:23 (14:11)
Dormagen:
Bartmann (1 Tor, 8 Paraden), Boieck (bei 2 7m), Rózsavölgyi (n.e.); Reuland (3), Pyszora (n.e.), Eggert (1), Löfström (4), I. Hüter, Rebelo (2), Richter, P. Hüter, Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado (1), Stutzke (6), Wieling (6/3).
Hamm: Krechel (bis 18. und bei einem 7m, 1 Parade), Storbeck (ab 18., 7 Paraden); Blohme (2), Huesmann (3), Milde, Brosch (3), Fuchs (2), Raguse (1), Sohmann (3/2), Schwabe, Lex (2), Südmeier, Gudat, Papadopoulos (5/3), von Boenigk (2).
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen.
Zuschauer: 1286.
Zeitstrafen:10:14 Minuten.
Siebenmeter:3/4:5/8 (Wieling wirft an die Latte - Bartmann hält gegen Papadopoulos, der zudem einmal neben das Tor wirft, Sohmann neben das Tor).
Spielfilm: 3:1, 3:3, 7:7 (14.), 10:7 (18.), 12:8 (22.), 13:10, 14:11 - 15:15, 18:16 (42.), 19:19 (47.), 19:20 (53.), 21:20, 21:22, 24:22, 24:23.


Um das aktuelle Jugendwort des Jahres zu verwenden: Die heimischen Handball-Fans sind "Ehrenmänner" und "Ehrenfrauen". Deshalb kommen sie auch am Sonntag, 18. November, ins TSV Bayer Sportcenter und unterstützen die Dormagener Mannschaft beim Spiel gegen ASV Hamm-Westfalen. Der Anpfiff durch die Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen aus Darmstadt erfolgt um 17 Uhr. Es lohnt sich auf jeden Fall schon früher zu kommen, denn am Spieltag der VM-Vermögensmanufaktur hat der TSV-Sponsor sich in Zusammenarbeit mit den Partnern für Sport und Bildung etwas Besonderes einfallen lassen und veranstaltet ein Gewinnspiel mit der "sportstation". Interessierte können mitmachen und Preise gewinnen, so auch einen von den TSV-Handballern unterschriebenen Select Handball. Die besten Teilnehmer messen sich in der Halbzeitpause mitten auf dem Spielfeld.

"Platz 5 oder besser" lautet das Saisonziel der Westfalen. Das heißt auch, dass Hamm sich durchaus den Aufstieg in die DKB-Handball-Bundesliga vorstellen kann. Das entsprechende 2-5-1-Motto wurde 2015 ausgegeben: "Aus der 2. Liga innerhalb von 5 Jahren in die 1." Der ASV hat vor Saisonbeginn den kompletten Rückraum ausgetauscht. Auf allen drei Positionen teilen sich jeweils ein erstligaerfahrener und ein talentierter jüngerer Akteur die Arbeit auf dem Spielfeld. Der Blick auf die Tabelle der 2. Liga zeigt, dass die Gäste als Siebter noch nicht ganz da stehen, wo sie hin wollen. Das liegt vor allem an ihrer negativen Auswärtsbilanz: In sechs Spielen kassierte die Mannschaft von Kay Rothenpieler drei Niederlagen und spielte einmal Unentschieden. Dem stehen freilich die lediglich drei Punkte gegenüber, die der TSV bisher im Sportcenter auf der Habenseite verbuchte. Der letzte Sieg gegen Hamm ist schon eine Weile her: Am 13. Mai 2011 gewannen die Dormagener in der 1. Liga mit 33:28.

Dass sich gerade nach den unglücklichen drei Niederlagen in der letzten Woche endlich wieder ein Erfolgserlebnis beim TSV einstellen soll ist klar. Dafür will die Mannschaft alles geben und sich auch nicht in den letzten Minuten die Butter vom Brot nehmen lassen. Da aufgrund einer Karnevalsveranstaltung das Training im Sportcenter am Freitag und Samstag nicht möglich ist, wurde der TSV bei der Suche nach einem Ausweich bei der SG Langenfeld fündig. "Da es in Dormagen keine Möglichkeit gab, sind wir der SG sehr dankbar für die kurzfristige Unterstützung", sagt Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV Bayer Handball GmbH.    

 

Noch etwas zur sportstation: Dabei handelt es sich um ein innovatives Sport-, Bewegungs- und Trainingsmodul, das sich zu einem vielfältigen Einsatz für nahezu alle Zielgruppen eignet. Angeschafft wurde die sportstation von der Sportförderinitiative aus dem Rhein-Kreis Neuss „Partner für Sport und Bildung“ (PSB), die eine breite Nutzung der Station anstrebt: „Egal ob Schulkinder, Jugendliche, Erwachsene, Sportmuffel, Sportprofis, Geschäftsleute - jeder kommt hier mit sehr viel Spaß ganz schnell in Bewegung“, erklärt die PSB. Die sportstation verknüpft Bewegung und digitale Welt und vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nicht zuletzt durch den Wettbewerbscharakter Spaß an Bewegung. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Getreu nach dem Motto „Bewegung für den guten Zweck!“ fließen die Einnahmen, die mit der Vermietung und dem Einsatz der sportstation erzielt werden, zurück in die Sportförderung im Rhein-Kreis Neuss.

 

Tickets für das Spiel im Vorverkauf gibt es im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online. Die Kassen öffnen um 16 Uhr.


26:27, 25:27, 25:26 - drei äußerst knappe Niederlagen in der englischen Woche erfreuen weder Fans noch Mannschaft und Umfeld des TSV Bayer Dormagen. In Ferndorf hatte wohl kaum noch jemand damit gerechnet, dass der TuS seine weiße Heimweste behalten würde. Immerhin lag der TSV in der 54. Minute mit 24:21 vorne - völlig verdient. Doch die Führung gaben die Dormagener aus der Hand und konnten nicht einmal einen Punkt mit nach Hause nehmen. Nach Ferndorfs 5:1-Lauf in den Schlussminuten zeigte die Ergebnistafel 26:25 an. Von Gerechtigkeit wollte anschließend niemand mehr reden, "aber auch Mitleid ist jetzt nicht angebracht", betonte TSV-Coach Ulli Kriebel. "Wir müssen uns das Glück erarbeiten."

55 Minuten lang "haben wir fast alles richtig gemacht", sagte Kriebel. Doch für die starke Leistung und vor allem die spielerische Überlegenheit belohnte sich die Mannschaft wieder nicht. Überflüssige Abspielfehler verschafften Ferndorf neue Chancen, die eiskalt genutzt wurden. TuS-Trainer Michael Lerscht brachte den angeschlagenen Jonas Faulenbach, der in den letzten Minuten zur entscheidenden Verstärkung der gegnerischen Offensive wurde. So behielt er die Nerven, als die schon länger den Arm zum Zeichen des Zeitspiels hoch haltenden Schiedsrichter deutlich machten, dass nur noch ein Pass zulässig sei. Faulenbach zog nach rechts und schloss erfolgreich zum 22:24 ab.

Es folgten zwei clevere Aktionen von Rechtsaußen Lukas Zerbe, der zum 24:24 ausglich. Mit einem sehenswerten Durchbruch brachte Julius Andersson die Gastgeber dann sogar wieder in Führung. Doch Eloy Morante Maldonado krönte seine hervorragende Leistung mit seinem achten Treffer - Gleichstand. Als dann Mattis Michel mit einer akrobatischen Einlage das 26:25 erzielt, läuft die Uhr gegen den TSV. Entgegen der angezeigten letzten Spielsekunde billigen die Schiedsrichter den Dormagenern drei Sekunden für die Ausführung des letzten Freiwurfes zu. Doch der Wurf von Lukas Stutzke wird von den Gastgebern geblockt, der Ball fliegt neben das Tor, das Spiel ist aus.

Ulli Kriebel beklagte nach dem Spiel die unzureichende Chancenverwertung und die einfachen Fehler. Letztlich funktioniere seine Mannschaft noch nicht ausreichend in Streßsituationen. "Dormagen hat uns vor Riesenaufgaben gestellt", sah Michael Lerscht das Glück am Ende auf Seiten seiner Mannschaft. Tim Wieling hatte das Glück völlig verlassen, vier Bälle landeten am Gehäuse, einmal tanzte das Leder auf der Torlinie ohne sie zu überqueren. Joshua Reuland ging es auf der linken Außenposition kaum anders, wobei Torwart Kai Rottschaefer gut auf beide Außen eingestellt war. Nach längerer verletzungsbedingter Pause feierte Janis Boieck ein gelungenes Comeback. Er löste noch vor der Pause Sven Bartmann ab und wartete mit einigen spektakulären Paraden auf.

Nach der sechsten Niederlage in Folge geht es nun für den TSV als aktuell 18. der Tabelle darum, den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen nicht zu groß werden zu lassen. Mit dem ASV Hamm-Westfalen kommt freilich am kommenden Sonntag, 18. November,  erneut eine ambitionierte Mannschaft ins TSV Bayer Sportcenter (Anpfiff 17 Uhr). Am Spieltag von Sponsor VM - Vermögensmanufaktur können die Besucher aktiv an einer Sportstation teilnehmen und dabei Preise gewinnen, unter anderem einen signierten Select-Handball.
 
TuS Ferndorf - TSV Bayer Dormagen 26:25 (13:13)
Ferndorf: Rottschaefer (8 Paraden), Puhl (n.e.); Faulenbach (1), Basic (1), L. Schneider (5), M. Michel (3), Neitsch (n.e.), Wörner, Zerbe (7/2), L. Michel (n.e.), J. Schneider (n.e.), Barwitzki (4/1), Andersson (2), Koloper, Müller (2), Rink (1).
Dormagen: Bartmann (1.-23., 3 Paraden), Boieck (ab 23., 6 Paraden), Rózsavölgyi (n.e.); Reuland, Eggert (1), Löfström (4), I. Hüter, Rebelo (2), Richter (4/2), P. Hüter (1), Jagieniak, Morante Maldonado (8), Stutzke (1), Wieling (4).
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 1047.
Zeitstrafen: 2:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:2/4 (Bartmann hält gegen Barwitzki - Rottschaefer gegen Wieling und Richter).
Spielfilm: 3:2, 3:5 (9.), 4:7 (13.), 8:8, 8:10, 11:10, 12:13, 13:13 - 17:15 (37.), 17:18 (41.), 20:19, 20:22, 21:24 (54.), 25:24 (59.), 25:25, 26:25.


Die nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Lukas Stutzke erneut geschrumpfte Dormagener Mannschaft zeigte am Freitagabend gegen den Favoriten aus Balingen eine starke Leistung - doch wie schon am letzten Sonntag beim HSV Hamburg wurde der TSV nach der spielerischen Überlegenheit und der kämpferischen Einstellung nicht belohnt. Am Ende jubelten die Gäste, die den 27:25 (12:10)-Erfolg nach dem 24:25-Rückstand ihrer Routine zu verdanken hatten. "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", atmete HBW-Coach Jens Bürkle auf. Wenig Zeit hat nun die Auswahl von Ulli Kriebel, um sich auf das Gastspiel beim TuS Ferndorf an diesem Sonntag, 11. November, um 16 Uhr vorzubereiten.

Der TSV begann vor 1080 Zuschauern furios und führte in der 6. Minute mit 3:1 nach Treffern durch Eloy Morante Maldonado, Nuno Rebelo und Tim Wieling. Doch die Reaktion der Gäste folgte auf dem Fuß mit drei Toren in Folge, die der erneut starke Sven Bartmann nicht verhindern konnte. Weiterhin kämpften zwei Mannschaften auf Augenhöhe. In der 24. Minute hieß es 8:8 durch den Wurf von Eloy Morante Maldonado ins leere Tor. Doch kurz vor dem Pausenpfiff nutzten die auch körperlich überlegenen Balinger ihre Chancen und verschafften sich den ersten und einzigen Drei-Tore-Vorsprung (12:9) der Partie. Nach einer sehenswerten Kombination mit Daniel Eggert stellte Eloy Morante den 10:12-Halbzeitstand her.

Den Schwung nahm der TSV nach dem Wiederanpfiff mit. Benni Richter avancierte zum besten Schützen der Begegnung und glich mit einem Doppelschlag zum 12:12 aus - auch weil Sven Bartmann einen fulminanten Sprint von der Bank in seinen Kasten hinlegte und Niemeyers Wurf aufs leere Tor abfing. Der beeindruckende Einsatz auf dem Feld führte zur Begeisterung auf den Rängen, der clever abschließende Nuno Rebelo sorgte für die erneute Führung zum 16:15 nach 39 Minuten und zwang Balingen zur Auszeit. Das Kopf-an-Kopf-Spiel dauerte an, der TSV lag drei Minuten vor Schluss mit 25:24 vorne. Doch Morantes sechster Treffer war auch der letzte der Dormagener Auswahl. Jona Schoch und Nationalspieler Martin Strobel drehten das Spiel einmal mehr. Dem TSV lief jetzt die Zeit davon, nachdem Richters Wurf von Mrkva abgewehrt wurde und anschließend ein Pass nicht ankam. Jannik Hausmann nutzte die Chance und stellte den 27:25-Endstand her.

"Wir haben uns sehr schwer getan", gestand Jens Bürkle ein und war froh, dank der zwei Punkte auf den dritten Platz der 2. Handball-Bundesliga zu klettern - was auch an der 25:26-Niederlage von Ferndorf in Hüttenberg liegt. Am Sonntag gibt es einen Gegnertausch: Während Balingen Hüttenberg erwartet, reist der TSV zur Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal. "Ich hoffe, dass sich gegen Ferndorf endlich mal unsere Arbeit auszahlt und wir zudem etwas mehr Glück haben als in den letzten Spielen", sagt TSV-Coach Ulli Kriebel.
 
TSV Bayer Dormagen - HBW Balingen-Weilstetten 25:27 (10:12)
Dormagen: Bartmann (12 Paraden), Rózsavölgyi (ab 54., 1 Parade); Reuland, Eggert (1), Löfström (1), I. Hüter, Köster (n.e.), Rebelo (5), Richter (7/1), P. Hüter (1), Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado (6), Wieling (4/1).
Balingen: Mrkva (11 Paraden), Baumeister (n.e.); Zobel (2), Niemeyer (2), Kirveliavicius, Flohr (1), Hausmann (3), Thomann (3), Friedrich (1), Nothdurft (2), Gretarsson (1/1), Strobel (5), Heinzelmann (n.e.), Schoch (6), Oliveira (1), Saueressig.
Schiedsrichter: Fedtke / Wienrich (Berlin).
Zuschauer: 1024.
Zeitstrafen: 4:6 Minuten.


Drei Spiele innerhalb von sieben Tagen, die 2. Handball-Bundesliga verlangt den Spielern einiges ab. Nach dem Gastspiel in Hamburg und dem unglücklichen Punktverlust an der Alster würde der TSV natürlich gerne wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Doch die beiden Gegner an diesem Wochenende haben es in sich: Am geschichtsträchtigen 9. November kommt mit Balingen-Weilstetten ein schwerer Brocken an den Rhein. Zwei Tage später, am Sonntag, 11. November, reist der TSV zum Mitaufsteiger TuS Ferndorf, der aktuell auf Tabellenplatz 3 steht - also sogar einen Rang vor den Gästen aus dem Zollernalbkreis. Die Partie gegen Balingen wird um 19.30 Uhr von den Schiedsrichtern Niels Wienrich und Julian Fedtke aus Berlin angepfiffen. Tickets gibt es weiterhin im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online. Die Abendkassen öffnen um 18.30 Uhr. Wer nicht dabei sein kann, kann das Spiel im Live-Stream verfolgen.

Im letzten Jahr wollten die Gäste den Wiederaufstieg in die DKB-Bundesliga schaffen, doch mit Rang 5 wurde das Ziel verpasst. Nun nimmt die Mannschaft von Jens Bürkle einen neuen Anlauf, spricht aber lediglich von der Absicht, am Ende der Saison der "Spitzengruppe" anzugehören. Gegenüber dem Vorjahr hat sich einiges getan: Acht Spieler haben den Verein verlassen, sieben sind entweder Neuzugänge oder kommen aus dem eigenen Nachwuchs. Dreh- und Angelpunkt ist Martin Strobel, der jüngst wieder sein Comeback in der Nationalmannschaft feierte. Der aus Leipzig gekommene, bundesligaerfahrene Kreisläufer Benjamin Meschke fällt auf jeden Fall aus, nachdem er sich vor zwei Monaten das linke Wadenbein gebrochen hat. HBW-Trainer Jens Bürkle kann ansonsten aus dem Vollen schöpfen. Diogo Oliveira, der portugiesische Landsmann von Dormagens Nuno Rebelo, ist ebenso wie der zuletzt angeschlagene Jona Schoch wieder vollständig fit.

Was erklärt ein Trainer, der mit seiner Mannschaft als klarer Favorit ins TSV Bayer Sportcenter kommt? "Das ist eine Mannschaft, die zu vielen Sachen fähig ist und deshalb werden wir sehr konzentriert da hochfahren", sagt Bürkle. In den ersten Spielen hatte sein Team einige Schwierigkeiten und kehrte etwa aus Dresden mit nur einem Punkt zurück (24:24). Nach zuletzt sechs Siegen aus sieben Spielen hat Balingen sich aber nach oben gearbeitet. Zu welchen Sachen der TSV in der Lage ist, wird man am Freitag sehen. "Nach der Papierform sind wir natürlich krasser Außenseiter", macht TSV-Coach Ulli Kriebel deutlich. "Das heißt aber auch, dass wir völlig befreit aufspielen können." Überwinden müssen die Dormagener Spieler dann auch den längsten Balinger: Torwart Tomas Mrkva (2,03m) wurde in einem Online-Voting zum Spieler des Monats Oktober der 2. Handball-Bundesliga gewählt.

Der TSV macht sich an diesem Freitag für soziale Zwecke stark: Gesammelt wird im Sportcenter für die Aktion Movember und damit für die Männergesundheit. Die Mannschaft beteiligt sich einmal mehr an der Initiative der Stiftung und hat ein eigenes Spendenkonto ins Leben gerufen. Hier kommt man direkt zur Aktionsseite des TSV Bayer Dormagen: https://de.movember.com/team/2328472. Die pronova bkk ist mit einem Stand vertreten und führt ein Gewinnspiel durch, bei dem unter anderen ein signiertes Trikot zu gewinnen ist.

Mitglieder des Tierschutzvereins sammeln darüber hinaus aus einem besonderen Anlass: Bei einem schweren Unwetter im August drang Wasser ins Dormagener Tierheim - zahlreiche Räume waren dadurch unbrauchbar geworden und müssen saniert werden.

 


TSV-Handballer Nico Pyszora arbeitet als Tierpfleger im Kölner Zoo, absolvierte dort auch seine Ausbildung. Sein Vater Klaus ist ebenfalls seit über 30 Jahren im Zoo beruflich verankert. Zu Beginn dieser Saison lösten einige Spieler des TSV Bayer Dormagen ihren Wunsch ein, ihren Rechtsaußen bei der Arbeit zu besuchen. Diese Verbindung wird von nun an intensiviert. Der Kölner Zoo bietet den Handballfans des TSV Bayer Dormagen bis zum Ende der Spielzeit 2018/19 an, die Tiere zu einem vergünstigten Eintrittspreis zu besuchen: Alle Dauerkarten-Inhaber des TSV bekommen bei Vorlage der Dauerkarte an der Kasse im Zoo 15 Prozent Rabatt auf den Tageskartenpreis für den Zoo und das Aquarium gutgeschrieben.

„Ich freue mich, dass der Kölner Zoo uns diese Kooperation ermöglicht. Besonders freut es mich für Nico, der an beiden Standorten sehr fleißig arbeitet“, sagt Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV Bayer Dormagen Handball GmbH. Und auch Thorsten Hoenen vom Kölner Zoo freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir gehen diese Kooperation sehr gern ein, weil zwei sehr verdiente Mitarbeiter involviert sind. Dem Team der Bayer Dormagen-Handballer wünschen wir für die laufende Saison viel Glück und bestmöglichen sportlichen Erfolg.“


27 Tore wie in den letzten beiden Spielen hätten am Sonntag zum Dormagener Punktgewinn in Hamburg gereicht. Doch nach einem dramatischen Spielverlauf konnte letztlich nur der HSV Handball jubeln. Der 18-jährige Leif Tissier erzielte unmittelbar vor dem Schlusspfiff den Siegtreffer zum 27:26. Zur Pause lag der TSV Bayer vor 3142 Zuschauern mit 15:13 vorne. Beide Trainer waren sich einig: "Das war ein Spiel auf Augenhöhe, eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen", sagten Torsten Jansen und Ulli Kriebel nach den 60 Minuten in der Sporthalle Hamburg.

"Wir haben uns im Training stark mit einer offensiven Dormagener Deckung beschäftigt", war Jansen eher überrascht von der 6:0-Defensive der Gäste. Diese Alternative machte den Hamburgern vor allem in der ersten Hälfte schwer zu schaffen. "Das war ganz okay", stellte Kriebel mit Einschränkungen fest. Denn zu Beginn stand Kreisläufer Niklas Weller dreimal hintereinander völlig frei und erzielte die ersten drei Tore für Hamburg. Dann schloss die Abwehrreihe die Lücke und konnte sich auf eine hervorragende Zusammenarbeit mit Sven Bartmann verlassen. Der Keeper war nach seiner langen Pause zuletzt noch auf der Suche nach seiner Form, in Hamburg hat er sie gefunden. Sein Comeback feierte Nuno Rebelo, der natürlich weitere Spielpraxis benötigt, um an die Leistung in seinen ersten Einsätzen anzuschließen.

In der hart umkämpften Partie konnte sich keine Mannschaft absetzen. Mehrfach wechselte die Führung, gerade auch in der Schlussphase der ersten Hälfte. Zunächst holte sich Hamburg den Vorsprung zurück, um dann drei TSV-Tore in Folge zum Halbzeitstand von 13:15 zu kassieren. Doch nach dem Wiederanpfiff kopierte der HSV die Rheinländer, die es jetzt mit einer deutlich aggressiveren Hamburger Verteidigung zu tun hatten. Wenig beeindruckt vom neuerlichen Rückstand sorgte der ansatzlos werfende Lukas Stutzke für den Ausgleich und Eloy Morante Maldonado verwandelte den von ihm selbst "geklauten" Ball zum 16:17. Nachdem Gergö Rózsavölgyi den Strafwurf von Lukas Ossenkopp abwehrte hätte Morante die zweite Dormagener Zwei-Tore-Führung machen können. Doch der an Stelle von Stammtorwart Aron Edvardsson (Blinddarm-OP) eingesetzte Marcel Kokoszka kam jetzt immer besser ins Spiel und wehrte klare Chancen ab.

Die letzten Minuten waren für Menschen mit Herzbeschwerden kaum geeignet. Nachdem Benni Richter zum 24:24 ausgeglichen hatte parierte Sven Bartmann und traf mit seinem Weitwurf ins leere Hamburger Tor. Der HSV drehte die Partie erneut, musste aber direkt im Anschluss den nächsten Ausgleich zum 26:26 durch Stutzke hinnehmen. Danach wehrt Bartmann gegen Kevin Herbst ab, doch die Schiedsrichter entscheiden auf Freiwurf. Das Zuspiel bekommt Leif Tissier, der durchgeht und genau wie vor drei Wochen gegen Rimpar drei Sekunden vor Schluss das 27:26 erzielt. Während die einen jubeln, ist der TSV niedergeschlagen. "Das ist total brutal, nachdem die Mannschaft unheimlich gekämpft hat", betonte Ulli Kriebel. Er hatte sich seine Rückkehr auch anders vorgestellt: Vor 36 Jahren spielte er in der damaligen Alsterdorfer Sporthalle als Bambini erstmals mit dem Handball.

Der TSV hat jetzt zwei schwere Herausforderungen vor sich: Erst geht es am Freitag, 9. November, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter gegen den Tabellenvierten HBW Balingen-Weilstetten. Zwei Tage später fährt die Mannschaft zum TuS Ferndorf, der den 3. Platz in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga einnimmt. Das Spiel dort wird am Sonntag, 11. November, um 16 Uhr angepfiffen.

HSV Hamburg - TSV Bayer Dormagen 27:26 (13:15)
Hamburg: Kokoszka (11 Paraden), Rundt (bei einem 7m); Tissier (4), Weller (3), Ossenkopp (7/4), Axmann (1/1), Fuchs, Bauer (5), Forstbauer (n.e.), Rix (2), Wullenweber, Bergemann (1), Kleineidam (n.e.), Vogt (1), Herbst (3).
Dormagen: Bartmann (1 Tor, 15 Paraden), Rózsavölgyi (bei zwei 7m, 1 Parade); Reuland (1), Eggert (2), Löfström (3), I. Hüter, Rebelo, Richter (1), P. Hüter, Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado (3), Stutzke (8), Wieling (7/4).
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: 3142 in der Sporthalle Hamburg.
Zeitstrafen: 4:6 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:4/5 (Rózsavölgyi hält gegen Ossenkopp - Wieling scheitert an Kokoszka).
Spielfilm: 2:3, 8:7, 9:10 (19.), 13:12 (26.), 13:15 - 16:15 (33.), 16:17, 20:20 (45.), 22:20, 24:23, 24:25, 26:25, 26:26, 27:26.


Die Partie beim Mitaufsteiger HSV Hamburg ist eins von sechs Zweitliga-Spielen, zu denen der TSV Bayer Dormagen aufgrund der Entfernung am Vortag anreist. Die Schiedsrichter Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro pfeifen das elfte Saisonspiel an diesem Sonntag, 4. November, um 15 Uhr in der Sporthalle Hamburg an der Krochmannstraße 55 an.

Erfreulich aus Dormagener Sicht: Mit Nuno Rebelo steht nach längerer Verletzungspause ein weiterer Linkshänder zur Verfügung, der bei seinen ersten Einsätzen sein Können unter Beweis stellte. "Damit haben wir im Rückraum wieder eine Alternative mehr", hofft Trainer Ulli Kriebel auf wichtige Impulse. Auch Torwart Janis Boieck zählt wieder zum Kader. Er stieß am Sonntag zum Kader nachdem er am Samstag mit der 2. Mannschaft in der Oberliga spielte, die 24:25-Niederlage gegen den HC Weiden aber nicht verhindern konnte.

Der HSV Hamburg muss auf seinen starken Schlussmann Aron Edvardsson verzichten. Der isländische Nationaltorhüter wurde vor wenigen Tagen am Blinddarm operiert und fällt mindestens vier Wochen aus. Da sein Kollege Justin Rundt wegen Knieproblemen auch nur bedingt zur Verfügung steht, wird vor allem der 19-jährige Marcel Kokoszka im Kasten stehen. Für Lukas Stutzke und Eloy Morante Maldonado kein Unbekannter: Sie kennen sich aus der U21-Nationalmannschaft und waren zuletzt gemeinsam beim Lehrgang in Warendorf.


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