Eine weitere Hiobsbotschaft nach den bereits bekannten Ausfällen von Ian Hüter, Pascal Noll, Heider Thomas und Nuno Rebelo: Julian Köster hatte zwar die Reise nach Konstanz angetreten, doch spätestens beim Kaffee am Samstag vier Stunden vor Spielbeginn war klar, dass er aufgrund seiner schlimmer werdenden Erkältung nicht mitspielen kann. So standen TSV-Trainer Dusko Bilanovic lediglich neun Feldspieler zur Verfügung. Und als Kapitän Patrick Hüter in der 42. Minute nach einer eher unglücklichen Aktion die übertriebene Rote Karte sah, waren es nur noch acht. Die allerdings kämpften bis zum Umfallen. Das reichte am Samstagabend aber auch nicht zu einem Teilerfolg. Spätestens als Tom Wolf in der 59. Minute den Siebenmeter zum 30:27 verwandelte, war die Partie entschieden. Konstanz gewann mit 31:28.

HSG Konstanz - TSV Bayer Dormagen 31:28 (16:15)
Konstanz: M. Wolf, Tölke, Haßferter; Stotz, Schleich (3), Czako, Hild (2), T. Wolf (6/1), Wiederstein (5), Kaletsch (1), Krüger (1), Maier-Hasselmann (5/1), Beckmann, Jud (2), Keupp, Wendel (6).
Dormagen: Bartmann, Boieck (24.-47.), Dahmen (n.e.); Reuland (5/2), Meuser (4), Richter, Löfström (6), P. Hüter, Braun, Morante Maldonado (7), Sterba (2), Grbavac (4/1).
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen.
Zuschauer: 1115.
Zeitstrafen: 6:10 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:3/4 (Bartmann hält gegen Maier-Hasselmann - Reuland scheitert an Wolf).
Spielfilm: 3:0, 5:2 (7.), 7:7 (15.), 11:10, 13:11, 16:15 - 17:17, 21:21 (39.), 24:23, 26:23 (49.), 27:26, 29:27, 30:27, 31:28.

Weitere Informationen folgen.


Freitag Mittag ist Abfahrt am Dormagener Höhenberg. Der Bus macht sich nach dem Abschlusstraining auf zum Aufsteiger HSG Konstanz, der zuletzt auswärts mit dem Punktgewinn (23:23) bei TuS N-Lübbecke überraschte. Bevor die Mannschaft des TSV Bayer Dormagen die größte Stadt am Bodensee erreicht, gibt es einen längeren Stop im Schwarzwald: Übernachtet wird in Bad Dürrheim, am Samstag geht es am späten Nachmittag weiter. Um 20 Uhr pfeifen die Schiedsrichter Darnel Jansen und Lucas Hellbusch (Darmstadt) die Partie des 11. Spieltages der 2. Handball-Bundesliga in der direkt am Wasser gelegenen Schänzle-Halle an. Sportdeutschland überträgt wieder live.

Der Gastgeber ist aus TSV-Sicht eher ein Unbekannter. Doch die Heimstärke der HSG hat sich natürlich herumgesprochen. Das Team von Daniel Eblen (45) hat Hamm einen Punkt abgeknöpft sowie die Spiele gegen Lübeck und Aue gewonnen. In der letzten Woche war nach der 23:21-Führung der erste Auswärtssieg in Greifweite, doch Lübbecke rettete etwas glücklich den einen Punkt. Die Mannschaft verfügt über Kontinuität: Ein Großteil des Kaders, der beim zweiten Aufstieg 2016 dabei war, gehört dem Club weiterhin an. Das erste Mal gelang Konstanz 2001 der Einzug in die damalige 2. Liga Süd.

Die Anwesenheit in dieser Trainingswoche war beim TSV überschaubar: Heider Thomas, Ian Hüter, Pascal Noll und Nuno Rebelo sind weiterhin verletzt. Kapitän Patrick Hüter musste aufgrund von Klausuren das Trainingsengagement etwas reduzieren. "Und der Wetterwechsel führte bei einigen Spielern zu Erkältungen", sagt Dusko Bilanovic. Der Trainer betont: "Konstanz ist in der Liga angekommen und zeichnet sich durch seine Heimstärke aus. Wir wissen, was uns erwartet und wollen etwas Zählbares aus Konstanz mitnehmen." Gerne hätte die Mannschaft am Samstag Vormittag noch eine Trainingseinheit eingelegt. Doch trotz intensiver Versuche konnte Geschäftsführer Björn Barthel keine Halle bekommen: "Sie werden insbsondere wegen der Benutzung von Harz an Externe nicht vermietet."

Einer ist gar nicht mehr dabei: Torwart Hendrik Halfmann wurde beim letzten Heimspiel nach seinen knapp zwei Monaten als Vertretung für den verletzten Torwart Janis Boieck verabschiedet. Barthel: "Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er bald wieder die Chance hat, im Kasten eines Clubs zu stehen."


Ein tolles Handballfest mit der Rekordkulisse von über 2400 Zuschauern! Aus heimischer Sicht stimmte nur das Ergebnis nicht: Der VfL Gummersbach verbuchte im TSV Bayer Sportcenter mit 28:22 (13:7) den 13. Sieg im 29. Mittelrhein-Derby. In der ersten Hälfte kauften die Gäste dem TSV den Schneid ab und verschafften sich einen klaren Vorsprung, den sie nach dem Seitenwechsel gegen nicht nachlassende Dormagener verteidigten. In dieser Verfassung ist der VfL ein ernsthafter Aufstiegskandidat. Der TSV wird schon aufgrund seiner weiterhin positiven Tordifferenz auch nach den an diesem Wochenende anstehenden Spielen einen einstelligen Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga belegen. Nächster Auswärtsgegner ist am 9. November Aufsteiger HSG Konstanz.

Wenn man in einer solchen Partie kein Mal in Führung liegt, dann muss man den verdienten Erfolg des Bundesliga-Absteigers neidlos anerkennen. Nach dem 1:1 durch Andre Meuser zogen die Gummersbacher bis zur 9. Minute auf 5:1 davon und veranlassten TSV-Trainer Dusko Bilanovic zur ersten Auszeit. Auch wenn die Dormagener im Anschluss bis hin zum 4:7 durch Eloy Morante Maldonado nach einer Viertelstunde die Hoffnung auf die Wende aufrecht hielten, so wurde die ungemein bewegliche VfL-Defensive zu einer kaum zu überwindenden Mauer. Mehrfach nahm der Block VfL-Torwart Filip Ivic die Arbeit ab. In den zweiten 15 Minuten durfte der TSV nur noch über drei Treffer jubeln - Gummersbach schraubte vor allem durch die platzierten Würfe von Österreichs Nationalspieler Alexander Hermann bis zur Pause die Führung auf 13:7.

Nach dem Seitenwechsel zunächst ein ähnliches Bild. Der TSV tat sich vorne schwer und musste sogar eine zweistellige Niederlage befürchten, als erst Hermann traf und danach Marvin Sommer seinen dritten Strafwurf erfolgreich mit einem Heber abschloss und direkt danach mit einem Konter auf 18:9 erhöhte. Bis hin zum 22:13 in der 45. Minute kratzte Gummersbach an der 10er-Marke, doch plötzlich drehten die Gastgeber am Schalter. Die zupackende Abwehr und mehrere starke Paraden von Janis Boieck irritierten den VfL - der Vorsprung schmolz auf 23:19 zusammen. Die TSV-Fans waren völlig aus dem Häuschen und gaben ihrer Mannschaft zusätzliche Unterstützung, als Jakub Sterba seinen abgefangenen Ball im gegnerischen Kasten ablegte, Julian Köster zweimal hintereinander einnetzte und Morante noch einmal auf 22:26 verkürzte.

Mehr ließen die Gäste dann aber doch nicht zu. "Ich war auch in dieser Phase sehr entspannt", sagte der frühere TSV-Spieler und jetzige VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler später. Janko Bozovic und Yonatan Dayan stellten den Endstand her und lösten den Siegesjubel bei den vielen mitgereisten Gummersbacher Fans aus. "Sie haben sicher auch zu der tollen Stimmung in der Halle beigetragen", betonte VfL-Coach Torge Greve, der vor allem seiner großartigen Abwehr ein hervorragendes Zeugnis ausstellte. Personell war der VfL mit einer voll besetzten Bank deutlich besser aufgestellt. Beim TSV hingegen fehlten verletzungsbedingt vor allem Ian Hüter und dessen 1:1-Qualitäten im Angriff. Außerdem standen Heider Thomas, Pascal Noll und Nuno Rebelo nicht zur Verfügung. "Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken", stellte Dusko Bilanovic fest. "Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit ein Unentschieden geholt und bis zum Schluss gekämpft." Gerade diese Einstellung stellte Geschäftsführer Björn Barthel in seiner Derby-Bilanz heraus: "Auch wenn wir das Spiel verloren haben, der Handball in Dormagen hat heute durch den leidenschaftlichen Kampf auf dem Spielfeld und die begeisternde Atmosphäre im Sportcenter gewonnen."

TSV Bayer Dormagen - VfL Gummersbach 22:28 (7:13)
Dormagen: Bartmann (3 Paraden), Boieck (ab 19., 7 Paraden), Halfmann (n.e.); Reuland (1/1), Köster (3), Meuser (3), Richter, Löfström (3), P. Hüter, Braun, Morante Maldonado (5), Sterba (2), Grbavac (5/1).
Gummersbach: Ivic (8 Paraden), Puhle (ab 52., 3 Paraden); Schröter (n.e.), Dayan (2), Baumgärtner, Blohme (1), Kontrec, Sommer (5/2), Hermann (9), Herzig (2), Meinhardt (n.e.), Villgrattner (1), Haller (n.e.), Stüber (2), Becker (1), Bozovic (5).
Schiedsrichter: Kauth / Kolb.
Zuschauer: 2419.
Zeitstrafen: 8:10 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:3/3 (Reuland scheitert an Ivic, Grbavac an Puhle).
Spielfilm: 1:1, 1:5 (9.), 3:6 (12.), 4:7, 4:10 (21.), 5:12, 7:13 - 7:14, 9:18, 12:21 (42.), 16:22 (47.), 20:24 (53.), 20:26, 22:26, 22:28.


Das ist ein echtes Handball-Highlight heute Abend im TSV Bayer Sportcenter. Dort stehen sich im Mittelrhein-Klassiker der VfL Gummersbach und der TSV Bayer Dormagen ab 19.30 Uhr gegenüber. "Wir haben die 2000er-Marke im Vorverkauf geknackt. Das ist schon mal super. Jetzt freuen wir uns alle auf ein sicher tolles Derby", sagt TSV-Geschäftsführer Björn Barthel. Wer noch kein Ticket hat, sollte heute Abend rechtzeitig zur Halle kommen. Die Abendkassen öffnen um 18.15 Uhr. Alle Ticketbesitzer sind gut beraten, etwas früher zu erscheinen. Die Schiedsrichter Markus Kauth und Andre Kolb (Taufkirchen und Augsburg) pfeifen die Begegnung des 10. Spieltages um 19.30 Uhr an.

Beide Mannschaften sind nur durch einen Punkt in der Tabelle getrennt: Der Bundesliga-Absteiger ist Fünfter mit 11:7-Punkten, der TSV Achter mit 10:8 Zählern. Auch das Torverhältnis ist mit +29 (VfL) und +26 (TSV) ähnlich. Dormagen verfügt aus Sicht von VfL-Coach Torge Greve über eine "stabile Mannschaft, die sich lediglich in Krefeld einen Ausrutscher erlaubt hat. Gerade zu Hause haben sie sich sehr gut präsentiert. Der TSV spiele unbekümmert auf und agiere mit viel Tempo." Gerade hier werden die Spieler aus dem Oberbergischen ansetzen und versuchen, das schnelle Spiel der Gastgeber zu unterbinden. Eine besondere Qualität hat die VfL-Abwehr, die mit 208 Gegentreffern die zweitbeste der Liga hinter den Rimpar Wölfen (205) ist. "Wir werden versuchen, an unser hervorragendes Spiel beim 34:22-Erfolg in Ferndorf anzuknüpfen", erklärt TSV-Trainer Dusko Bilanovic.

"Das Mittelrhein-Duell gegen den VfL Gummersbach gab es schon lange nicht mehr und ist erst wieder möglich, weil der Altmeister abgestiegen ist. In einem solchen Spiel gelten natürlich die speziellen Derby-Gesetze", weiß Bilanovic, dass der 31:30-Erfolg im letzten Testspiel vor Saisonbeginn gegen Gummersbach kein Maßstab sein kann. Aufgrund ihrer Verletzungen fallen Ian Hüter und Pascal Noll weiter aus. Der VfL kann wohl mit seinem kompletten Kader anreisen. Verabschiedet wird heute Torwart Hendrik Halfmann, der in der Verletzungszeit von Janis Boieck für zwei Monate ausgeholfen hat und auf sich aufmerksam machen konnte. Ein besonderes Halbzeitereignis wird es heute auch geben - den Lattenknaller: Drei T-Shirts werden von Spielern nach dem Einlaufen in die Menge geworfen. Wer die Hemden fängt, darf in der Pause genau das tun, was die Spieler in der Partie nicht machen sollten: an die Latte werfen. Wer das ausreichend schafft, erhält einen wertvollen Preis.

Ein Hinweis vom Fanshop an die heimischen Anhänger: "Ihr habt jetzt die Chance original getragene Trikots der laufenden Saison zu bekommen. Heute gibt es die Hemden in der Halle am Fanshop für 55 Euro. Ab Montag sind diese dann auch in der Geschäftsstelle am Höhenberg erhältlich. Das alles, weil noch kleine optische Änderungen an dem Trikot erfolgt sind. Wer schnell ist hat Glück. Wer die Trikots im finalen Layout haben will, kann diese über den Fanshop bestellen."


Zum ersten Mal seit acht Jahren gibt es wieder den Handball-Klassiker: Das Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach wird an diesem Donnerstag, 31. Oktober, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen. Der Vorverkauf hat deutlich angezogen: Aktuell wurden bereits knapp 1800 Tickets erworben. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass endlich mal wieder die 2000er-Marke überschritten wird. Deshalb richtet der TSV die Bitte an die Fans: Kommt möglichst früh, damit sich vor der Halle nicht so viele Menschen drängeln müssen. An der Abendkasse wird auf die Nachfrage reagiert, sie wird deshalb vermutlich schon um 18.15 Uhr öffnen. Wer einen Sitzplatz haben will, sollte sich tatsächlich beeilen. Stehplätze gibt es ausreichend.

Vor der Partie trafen sich die Geschäftsführer der beiden Klubs auf neutralem Boden: Björn Barthel und Christoph Schindler freuen sich auf die Begegnung und auf ein sicher hochinteressantes Handballspiel. Wir sprachen mit ihnen in Köln.

Ein friedliches Treffen vor dem wichtigen Mittelrhein-Derby... 
Christoph Schindler: Warum nicht? Als ich in Dormagen spielte hatte ich viel mit Björn zu tun, auch wenn er damals noch nicht in der Verantwortung des Geschäftsführers war. Ich habe mich übrigens sehr wohl in Dormagen gefühlt und könnte heute noch dort sein, wenn es damals nicht andere Gründe für den Wechsel gegeben hätte. Wir werden uns auch nach dem Derby gut verstehen.
Björn Barthel: Ich war Jugendkoordinator beim TSV als Christoph hier spielte. Ich freue mich, dass wir jetzt "Kollegen" sind und er den Sprung geschafft hat. Es ist sicher eine große Herausforderung, Geschäftsführer bei einem Klub wie dem VfL Gummersbach zu sein. Ich kann Christoph da nur zustimmen: Wir sprechen vor und nach dem Derby immer wieder gerne miteinander.

In dieser Verantwortung ist das Derby für euch neu und hat eine ganz besondere Bedeutung.
Schindler: Klar, das ist schon eine besondere Geschichte, schließlich geht es gegen den Ex-Verein und ich kenne viele Menschen aus meiner ehemaligen Zeit in Dormagen. Natürlich freue ich mich darauf, sie am Donnerstag zu sehen und das ein oder andere Gespräch zu führen. Es war auch toll beim Revival-Treffen vor einem Jahr.
Barthel: Ein solches Derby gegen Gummersbach um Punkte ist immer ein absolutes Handball-Highlight. Der Vorverkauf deutet auf eine Kulisse hin, die wir schon lange nicht mehr hatten. Die Rückmeldungen zeigen übrigens, dass die gesamte Handball-Region auch aus dem Kölner bis in den Aachener Bereich an diesem Spiel interessiert ist.

Es stehen sich zwei Vereine mit einer anerkannt guten Nachwuchsarbeit gegenüber.
Schindler: Es hat sich da bei uns einiges getan. Wir haben sechs Spieler aus der Handball-Akademie im Kader, vier davon sind gebürtige Gummersbacher. Darauf bin ich ganz besonders stolz. Wichtig ist, dass die jungen Spieler nicht nur ausgebildet werden sondern auch spielen können.
Barthel: Wir zählen nach wie vor zu den bedeutendsten Ausbildungsvereinen in Deutschland. Und wir hoffen immer, dass wir unsere talentierten Spieler länger halten können. Gerade dank ihrer gewachsenen Erfahrung spielen unsere Youngster eine bedeutende Rolle in der Mannschaft.

Am Donnerstag wollt ihr beide nach den 60 Minuten jubeln...
Schindler: Wir kommen natürlich nach Dormagen, um beide Punkte mitzunehmen. Dabei werden uns sicher sehr viele Fans aus Gummersbach unterstützen. Tatsächlich sind wir bislang sehr heimstark, zeigen auswärts allerdings unterschiedliche Gesichter - wie zuletzt bei der Niederlage in Emsdetten, nachdem wir mehrfach mit vier Toren vorne lagen.
Barthel: Es ist unsere Absicht, das Sportcenter wieder zu einer Festung zu machen. Das ist bisher gut gelungen, unsere Heimstärke haben wir in dieser Saison unter Beweis gestellt und wollen gegen Gummersbach die Punkte 11 und 12 holen. Wenn wir mit dieser Kampfbereitschaft und der überzeugenden Körpersprache wie in Ferndorf auftreten, dann kann das auch gelingen.

Vorhersagen sind aufgrund der Stärke der 2. Liga aber sehr schwierig?
Christoph Schindler und Björn Barthel übereinstimmend: In der 2. Liga gab es zuletzt Ergebnisse, die niemand erwartet hatte. Prognosen fallen in der Tat nicht leicht. Ein klarer Sieger im Mittelrhein-Derby wäre eher überraschend. Die Entscheidung wird bestimmt erst in den letzten zehn Minuten fallen. Wir hoffen auf eine faire Partie, bei der sich niemand verletzt.


Der Abstieg machte es möglich: Nach achtjähriger Pause gibt es mal wieder den Klassiker: Das Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach. Am Donnerstag, 31. Oktober, stehen sich beide Mannschaften ab 19.30 im TSV Bayer Sportcenter gegenüber. Über dieses Spiel sprachen wir mit dem Dormagener Rückraumspieler Eloy Morante Maldonado.

Hallo Eloy, wegen der Länderspielpause gibt es am Wochenende kein Spiel. Zur Uni musst du aber...

Eloy Morante Maldonado: Na klar, die Semesterferien sind beendet. Ich komme übrigens gerade von der Sporthochschule und werde mir gleich etwas zu essen machen.

Was gibts?
Auf jeden Fall Nudeln - vermutlich mit Scampis.

Aber vorher wollen wir noch über das Derby sprechen...
Klar, mache ich doch gerne, zumal ein solches Derby für mich eine Premiere ist.

Gegen die Nachwuchsteams des VfL Gummersbach hast du ja schon gespielt.
Ja, da gab es zahlreiche Vergleiche. Bei den Spielen der A-Jugend haben wir auch vom Derby gesprochen. Aber so ein richtiges Mittelrhein-Derby ist natürlich das Spiel der beiden 1. Mannschaften. Als der TSV zum letzten Mal ein Meisterschaftsspiel gegen den VfL in der Bundesliga austrug, da war ich erst 13 Jahre alt.

Gummersbach ist auch für dich ein besonderer Klub?
Natürlich. Ich bin in Wermelskirchen groß geworden. Das ist ja nicht so weit weg von Gummersbach. Als ich klein war hat mein Vater mich gelegentlich mitgenommen - auch zu Spielen in der Kölner Halle, die damals noch Köln Arena hieß.

Welche Namen bringst du mit Gummersbach in Verbindung?
Auf jeden Fall Heiner Brand. Und Stefan Kretzschmar sowie Kyung Shin Yoon. Der Koreaner war unglaublich torgefährlich und war mehrfach Torschützenkönig der Bundesliga.

Wie siehst du den VfL aktuell?
Nach dem Abstieg in letzter Sekunde will die Mannschaft so schnell wie möglich wieder nach oben. Gummersbach zählt sicher zu den Top-Favoriten der 2. Bundesliga. Trainer Torge Greve verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Zu den besonders erfahrenen gehört der Rückraumlinke Alexander Hermann, der aktuell auch der erfolgreichste Werfer der Mannschaft ist.

Was heißt es für das Spiel am Donnerstag, 31. Oktober, ab 19.30 Uhr, wenn ein Top-Favorit ins TSV Bayer Sportcenter kommt?
Unser Ziel ist klar: Wir wollen gewinnen. In einem solchen Derby herrschen bekanntlich andere Gesetze - das haben wir ja leider in Krefeld zu spüren bekommen. Da waren wir der Favorit, haben das Spiel aber nach unserer nicht so guten Leistung verloren...

Leider stehen bei euch nicht alle Spieler zur Verfügung.
Das ist immer ärgerlich, wenn Spieler ausfallen. Aber das ist im Leistungssport auch nicht zu ändern. Ian Hüter hat sich unglücklich im Spiel gegen Coburg am rechten Ringfinger verletzt und wurde bereits operiert. Und auch die Verletzung von Pascal Noll ist natürlich unerfreulich. Ich hatte gesehen, wie er sich im Training den Bauch hielt. Nach der eingehenden Untersuchung hat er einen Muskelfaserriss in der rechten schrägen Bauchmuskulatur. Die Beiden fehlen natürlich, aber zum Glück haben wir eine gewisse Breite im Kader. So kam Nick Braun in Ferndorf zum Einsatz und erzielte gleich sein erstes Saisontor.

Wie viele Zuschauer kommen am Donnerstag ins Sportcenter?
Ich hoffe, möglichst viele. Nach dem letzten Stand sieht es sehr gut aus. Eine Woche vor dem Spiel sind rund 1400 Tickets verkauft. Und da wir davon ausgehen, dass viele Fans aus Gummersbach nach Dormagen kommen, freuen wir uns über jede weitere Unterstützung.

Vielen Dank für das Gespräch und guten Appetit, Eloy!


Der zweite Auswärtssieg des TSV Bayer Dormagen war gleichzeitig der höchste Saisonerfolg. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung ließ das Team von Dusko Bilanovic den Gastgebern in der Kreuztaler Sporthalle vor 1016 Zuschauern nicht den Hauch einer Chance und setzte sich mit 34:22 (15:8) gegen den TuS Ferndorf durch. "Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Alle haben um jeden Zentimeter gekämpft und einen starken Gegner besiegt", sagte der Coach, der auch wusste: "Das ist das Ergebnis einer ganzen Woche, in der wir unseren Misserfolg in Krefeld aufgearbeitet haben. Ich bin froh, dass wir den Ferndorf-Fluch besiegen konnten." In den letzten fünf Spielen hatte der TSV lediglich einen Punkt gegen Ferndorf geholt. Ferndorfs Michael Lerscht war die Enttäuschung in seinen Worten anzumerken: "Dormagen war uns heute in allen Belangen überlegen."

Schon früh machten die Dormagener deutlich, dass sie wieder auf die Erfolgsspur einbiegen wollten. Ein besonderes Zeichen setzte Sven Bartmann, der schon in der Anfangsphase Ferndorfs Außen verzweifeln ließ und auch einen Konter des völlig freistehenden Julian Schneider hervorragend parierte. Kompromisslos nutzte der TSV die sich bietenden Chancen und schloss auch die erste Überzahl mit zwei Treffern clever ab. Als überraschend Joshua Reuland zur Siebenmeterlinie ging und die Führung erst auf 8:3 und dann auf 11:4 ausbaute, witterten die vielen mitgereisten Wieselfans bereits die zwei Punkte. Doch vor allem Ferndorfs Schwede Julius Lindskog Andersson wollte sich mit der drohenden Niederlage noch nicht abfinden und sorgte mit drei Treffern in Folge für neue Hoffnung bei den heimischen Fans. Das Tor zum 8:12 in der 25. Minute war allerdings das letzte der Gastgeber vor dem Pausenpfiff. Was noch durch die starke TSV-Defensive kam war gut aufgehoben bei Sven Bartmann. Einem Doppelschlag von Andre Meuser ließ Jakub Sterba den Pausenstand 8:15 folgen - nach "Bartis" genau getimten Zuckerpass.

Nach dem Seitenwechsel wechselte sich das "J-Trio" mit dem Torewerfen ab: Joshua Reuland, Jakub Sterba und Julian Köster (der in der Woche drei Tage an einem Lehrgang des Elitekaders teilnahm) waren für die Tore 20 bis 27 verantwortlich und auch für den ersten zweistelligen Vorsprung. Und hinten zeigte Janis Boieck nach längerer verletzungsbedingter Pause erstmals wieder seine Qualitäten im Tor. Während Ferndorf sich mit der Niederlage abgefunden hatte, gab der TSV weiter Gas und feierte schließlich die 60 Werbeminuten für das große Derby: Am Donnerstag (!), 31. Oktober, gibt es erstmals wieder nach achteinhalbjähriger Pause das Mittelrhein-Duell um Punkte zwischen dem TSV und Bundesliga-Absteiger VfL Gummersbach. In einem Meisterschaftsspiel gewann der TSV zuletzt in eigener Halle am 10. November 1996 mit 20:15 gegen den VfL. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online.

Wegen der Länderspielpause ist das nächste Wochenende spielfrei, die TSV-Spieler kommen nach einer kurzen Pause am Mittwoch wieder zum Training zusammen. Das führt dann Co-Trainer Peer Pütz durch, da Dusko Bilanovic die ganze Woche bei einem A-Lehrgang weilt. An anderer Stelle trainiert Jakub Sterba: Der tschechische Verband hat den Rechtsaußen zu einer einwöchigen Trainingsmaßnahme eingeladen. Patrick und Ian Hüter mussten derweil den Lehrgang und Testspiele gegen Irland absagen: Ian wegen seiner Finger-OP, Patrick aus Studiengründen.

TuS Ferndorf - TSV Bayer Dormagen 22:34 (8:15)
Ferndorf: Durica (13.-42., 4 Paraden), Hottgenroth (2 Paraden); Basic (2), L. Schneider (2), M. Michel (2), Neitsch (1), Wicklein (3), L. Michel, J. Schneider (1), Rüdiger (1), Lindskog Andersson (7/4), Müller (2), Weber (1), Rink.
Dormagen: Bartmann (14 Paraden), Halfmann (bei einem 7m), Boieck (bei einem 7m und ab 54., 2 Paraden); Reuland (8/4), Köster (3), Meuser (2), Richter (1/1), Löfström (2), Reimer, Thomas, P. Hüter (2), Braun (1), Morante Maldonado (5), Sterba (6), Grbavac (4).
Schiedsrichter: Jan und Manuel Lier.
Zuschauer: 1016.
Zeitstrafen: 8:12 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:5/5 (Lindskog Andersson wirft an die Latte).
Spielfilm: 2:5 (10.), 3:7 (12.), 4:11 (51.), 7:11 (24.), 8:12 (25.), 8:15 - 11:16, 12:19 (38.), 13:22 (42.), 14:24 (45.), 22:34.


Zwei Auswärtsspiele hintereinander hat der TSV Bayer Dormagen in der Hinrunde der 2. Handball-Bundesliga nur einmal: Nach der 26:30-Niederlage am letzten Freitag in Krefeld spielt das Team von Dusko Bilanovic an diesem Samstag, 19. Oktober, beim punktgleichen (8:8) TuS Ferndorf. Dank der deutlich positiven Tordifferenz ist der TSV Tabellenachter, die Ferndorfer stehen auf Rang 10. Auch nach der Partie würden die Dormagener gerne vor den Gastgebern sein. Das geht faktisch aber nur mit dem zweiten Auswärtssieg oder einem Unentschieden. Es ist freilich schon viereinhalb Jahre her, als der TSV etwas Zählbares aus dem Siegerland mitnahm. In der letzten Saison gewannen die Ferndorfer beide Partien. Die Schiedsrichter Jan und Michael Lier (Korntal-Münchingen / St. Gallen) pfeifen das Spiel in der Sporthalle Stählerwiese um 19.30 Uhr an.

"Wir haben unser schlechtes Spiel in Krefeld intensiv analysiert und die Fehler besprochen", sagt Bilanovic. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Ferndorf eine Reaktion zeigen." Das haben auch die TSV-Anhänger verdient - unter anderem wird sich ein voll besetzter Fanbus am späten Nachmittag in Bewegung setzen. In der heimischen Halle hat Ferndorf bereits gegen Hamburg (21:28) und Rimpar (18:21) verloren. Siege gab es gegen Aue (26:22) und Krefeld (28:23). Zusehen muss notgedrungen Ian Hüter, der nach seiner Ringfingeroperation in der Hinrunde vermutlich nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Pausieren müssen der angeschlagene Nuno Rebelo und Pascal Noll, der über eine Zerrung im Bauchmuskelbereich klagt. In der nächsten Woche findet bei ihm eine weitere Untersuchung statt. Grünes Licht gab es derweil für Schlussmann Janis Boieck, der bereits mit der Mannschaft trainierte und am Samstag auf der Bank sitzt.

Ferndorfs Trainer Michael Lerscht geht von einer personellen Entspannung aus. So kann eventuell Moritz Barwitzki erstmals in dieser Saison wieder spielen. Fragezeichen stehen noch hinter dem Einsatz von Abwehrchef Branimir Koloper. Ein Wiedersehen gibt es mit Tim Hottgenroth, der zu Juniorenzeiten das TSV-Tor hütete und zuletzt mit starken Leistungen im Ferndorfer Kasten auf sich aufmerksam machte.


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