Der TSV Bayer Dormagen hat die Verträge mit zwei Linkshändern bis 2023 verlängert: Rechtsaußen Jan Reimer (20) wird mindestens so lange das Trikot der Wiesel tragen wie auch der Rückraumrechte Fynn Johannmeyer (19). „Wir sind froh, dass wir damit Planungssicherheit haben und mit zwei starken Gespannen angreifen können - Fynn Johannmeyer und Andre Meuser sowie Jan Reimer und Jakub Sterba“, sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Der TSV und Efthymios Iliopoulos haben sich hingegen darauf verständigt, den Vertrag zum Ende dieser Spielzeit auslaufen zu lassen.

Jan Reimer ist ein Dormagener Urgestein, gehört dem TSV seit 2004 an und durchlief alle Jugendteams. „Wir waren beiderseitig ganz zufrieden mit der Zusammenarbeit und verfolgen ähnliche Zukunftspläne“, betonen Barthel und Reimer übereinstimmend. „Ich freue mich sehr bei meinem Heimatverein weiterzuspielen und mich vor allem persönlich weiterzuentwickeln, weil ich immer noch ein junger Spieler bin, der an sich arbeiten muss, um immer mehr Teil dieser Mannschaft werden zu können“, macht Jan Reimer zudem deutlich, dass er die sportliche Karriere gut mit seinem Studium in Köln vereinbaren kann.

Auch Fynn Johannmeyer freut sich, in „den nächsten zwei Jahren weiterhin ein Teil der Wiesel Familie zu sein.“ Er strebt ebenfalls die persönliche Weiterentwicklung an und es ist sein Ziel, der Mannschaft „dabei zu helfen einen erfolgreichen und attraktiven Handball zu spielen.“ Der in Dormagen geborene Johannmeyer schloss sich 2015 dem TSV an. In der letzten Spielzeit trug er auch das Trikot des TuS Opladen. Das Zweitspielrecht wurde jetzt aufgelöst, der 19-Jährige kann sich voll auf den TSV konzentrieren. „Er hat sich sehr gut fortentwickelt und unser sportliches Kompetenzteam überzeugt“, stellt Björn Barthel fest.

Daten zu Jan Reimer
Geburtstag: 29. Dezember 2000
Beruf: Student
Größe: 1,89 m
Gewicht: 86 kg
Spielposition: Rechtsaußen
Beim TSV seit 2004

Daten zu Fynn Johannmeyer
Geburtstag: 4. Mai 2001
Beruf: Student
Größe: 2,01 m
Gewicht: 104 kg
Spielposition: Rückraum rechts
Beim TSV seit 2015
Erster Verein: Pulheim Hornets


Seit dem 14. Januar sind die Handballer des TSV Bayer Dormagen wieder im Training. Zur Vorbereitung auf den Neustart der Liga nach der WM-Pause gehören auch zwei Testspiele: An diesem Dienstag war Drittligist Eintracht Hagen im TSV Bayer Sportcenter zu Gast. Am Samstag, 30. Januar, kommen die Eulen Ludwigshafen an den Rhein. Das Spiel gegen den Bundesligisten beginnt um 16 Uhr. Leider sind coronabedingt weiterhin keine Zuschauer zugelassen.

Die Partie gegen Hagen endete mit dem 26:22 (14:11)-Erfolg der Eintracht. „Das Ergebnis war für uns von untergeordneter Bedeutung“, sagte TSV-Coach Dusko Bilanovic. „Wichtig war, dass sich alle Anwesenden nach der längeren Pause wieder einspielen konnten.“ Dabei standen mehrere Spieler noch nicht zur Verfügung: Patrick Hüter konnte nach seiner Rückkehr vom Trainingslager des amerikanischen Nationalteams und einem positiven Corona-Test bislang nicht trainieren. Sein Bruder Ian fing heute wieder mit Krafttraining an. Antonio Juric weilte noch in Ägypten: Er belegt mit Österreich Platz 26 bei der WM in Ägypten - im heutigen Spiel um Platz 25 setzte sich Tunesien mit 37:33 durch. Das Team Austria kehrt am Donnerstag zurück, Toni Juric bekommt noch eine Pause bis nächsten Dienstag. Bilanovic: „Er war seit Anfang Januar mit der Nationalmannschaft unterwegs und benötigt noch etwas Zeit, um sich wieder einzugewöhnen.“

Das Spiel war ein guter Test für den länger verletzten Sven Bartmann, der nach 20 Minuten für Martin Juzbasic ins Spiel kam und bis zum Ende im Tor blieb. Die Feldspieler der 1. Mannschaft spielten weitestgehend nur die ersten 20 Minuten und sorgten für einen Drei-Tore-Vorsprung. Dann sollten vor allem die A-Jugendlichen Spielpraxis bekommen. Alexander Senden spielte weiter in der Abwehr, um mit den Youngstern den Innenblock zu bilden. „Ältester Feldspieler war in der letzten Viertelstunde Tim Mast“, schmunzelte Bilanovic. Der 19-Jährige ist nach seiner Erkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) wieder einsatzfähig.


Der TSV Bayer Dormagen und Julian Köster gehen nach der laufenden Saison getrennte Wege. Das teilt der Handball-Zweitligist nach einem finalen Gespräch zwischen Handball-Geschäftsführer Björn Barthel und dem 20-jährigen Rückraumspieler heute mit.

Julian Köster wechselte 2015 vom TuS SW Brauweiler zum TSV und profitierte bei der sportlichen Ausbildung von der Arbeit der erfahrenen Trainer am Höhenberg. Der A-Jugendliche machte auch international auf sich aufmerksam: 2019 kam er mit der U19-Auswahl des DHB als Vize-Weltmeister von den Titelkämpfen in Skopje zurück. In der Hinrunde der laufenden Saison stand Julian Köster aufgrund seines Meniskusrisses dem TSV bisher nicht zur Verfügung. Der BWL-Student bereitet sich gerade darauf vor, wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen.

„Die Entscheidung fiel mir überhaupt nicht leicht“, erklärt Julian Köster. „Schließlich habe ich dem TSV sehr viel zu verdanken. Dormagen wurde zu meinem Heimatverein, hier wurden die Grundsteine für meine Entwicklung als Handballer gelegt. Natürlich werde ich für die Mannschaft und den TSV in der verbleibenden Saison alles geben, bevor ich eine neue Herausforderung angehe und damit den nächsten sportlichen Schritt mache.“

„Wir hätten uns vorstellen können, Julian Köster über die Saison hinaus im Kader zu halten. Wir konnten uns aber nicht mehr auf einen gemeinsamen Weg verständigen“, sagt Björn Barthel. „Ich gehe davon aus, dass Julian dem Team bis Ende Juni helfen kann. Für die Zukunft wünschen wir ihm viel Erfolg.“


Zwei Wochen des Jahres 2021 sind bereits vorbei - Zeit für die Mannschaft von Dusko Bilanovic, die Vorbereitung auf den Neustart nach der WM-Pause mit dem ersten Spiel am 7. Februar bei der DJK Rimpar zu beginnen. Nach der Corona-Testung am Mittwoch fand jetzt die erste Trainingseinheit statt, die traditionell ohne Handball durchgeführt wird. Auf den größeren Ball kann indes nicht verzichtet werden: Nach dem Warmmachen und diversen athletischen Übungen durfte Geburtstagskind Aron Seesing (18) die beiden Fußballteams benennen.

Dusko Bilanovic freute sich darüber, dass mit Sven Bartmann und Carlos Iliopoulos wieder zwei länger verletzte Spieler ins Mannschaftstraining einsteigen konnten. Von Vollständigkeit war allerdings noch keine Rede: Julian Köster ist auf einem guten Weg und hält sich unter anderem mit Laufübungen fit. Allzu lange wird es wohl nicht dauern, bis er auch wieder mit der Mannschaft trainieren kann. Eine Pause legte der angeschlagene Joshua Reuland ein. Und Tim Mast muss aufgrund des Pfeifferschen Drüsenfiebers noch warten, bis er grünes Licht vom Arzt erhält. Mit Antonio Juric fehlte der einzig verbliebene TSV-Spieler bei der Weltmeisterschaft in Ägypten: Bei der 25:28-Niederlage gegen die für die USA nachnominierte Schweiz gehörte der Kreisläufer im ersten Gruppenspiel nicht zum 16er Kader Österreichs.

Patrick und Ian Hüter befinden sich derweil in Quarantäne: Nach seiner Rückkehr vom Trainingslager des USA-Teams in Dänemark fiel der heimische Corona-Test beim TSV-Kapitän positiv aus. Patrick Hüter hatte noch keinen Kontakt zu seinen heimischen Mannschaftskollegen aufgenommen und bleibt bis zum 23. Januar in der Isolation. Ihm geht es aber den Umständen entsprechend gut: „Ich habe nur minimale Symptome“, sagte der 25-Jährige heute. Sein Bruder Ian muss nach einem positiven Test noch im dänischen Sporthotel bleiben und wird so schnell wie möglich die Heimreise antreten. Seine erfreuliche Nachricht: „Mir geht es gut und ich habe keine Symptome.“


Interview mit Handball-Geschäftsführer Björn Barthel

Ganz abschalten vom Handball konnte Björn Barthel trotz der offiziellen Freizeit zum Jahresbeginn nicht. Noch ein paar Tage lässt es der Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen ruhiger angehen, aber er hat den ersten Corona-Test im neuen Jahr für die Spieler bereits im Blick: Am Donnerstag steht bereits das erste Training unter der Leitung von Dusko Bilanovic an. Zuvor aber zieht Barthel im Interview eine positive Bilanz der ersten Monate der Saison 2020/21.

Der TSV steht in der 2. Handball-Bundesliga auf Rang 4. Mit welcher Platzierung hatten Sie denn vor Saisonbeginn gerechnet?
Björn Barthel: Sicher nicht mit Platz 4. Ganz ehrlich, das hätte ich vor allem nach mehreren teils längeren Ausfällen kaum für möglich gehalten. Ich ziehe den Hut vor diesem Team. Mit der besonderen Belastung und der ständigen Unsicherheit möglicher Spielabsagen gingen alle sehr gut um. So musste die erste Reise nach Hamburg kurz vor der geplanten Abfahrt nach den Corona-Fällen beim Handball Sport Verein abgesagt werden. Und gegen Ferndorf liefen die Planungen für das Heimspiel schon auf Hochtouren, als die Partie zum zweiten Mal ausfiel. Das Dezember-Finale mit den Erfolgen gegen Lübeck-Schwartau, in Wilhelmshaven und dem 24:24 gegen Gummersbach war natürlich ein krönender Abschluss des Jahres.

Jetzt dürften die Erwartungen besonders groß sein?
Wir wollten am Saisonende mindestens dort landen, wo wir auch in der Vorsaison standen, also auf Platz 10. An dieser Zielsetzung hat sich erst einmal nichts geändert. Aber ich bin durchaus optimistisch und traue dieser Mannschaft durchaus zu, dass sie den aktuellen Tabellenplatz verteidigt. Denn ich habe den Eindruck, dass die Mannschaft noch nicht am Limit ist. Das gilt auch für die Entwicklung einzelner Spieler. Auch erfreulich: Das Team hat gezeigt, dass es sich nicht von sportlichen Rückschlägen irritieren lässt.

Der Umgang mit der Corona-Pandemie hat auch den TSV vor ganz neue Aufgaben gestellt...
Wenn man Spitzenhandball präsentieren will, dann sind all die Themen nicht erfreulich, mit denen man sich ungeplant auseinandersetzen muss. Ich bin froh, dass unsere große Handball-Familie diese Herausforderung bisher gut bewältigt hat. Ohne Zweifel sind wir als Verein zusammengewachsen. Wichtig war und ist, dass man sich in einer solchen Krise auf die wesentlichen Dinge konzentriert und das Kleinkarierte außen vor lässt. Der Umgang mit der Herausforderung Corona ist doch für alle etwas Neues.

Wie lange wird es noch Handball ohne Zuschauer geben?
Wenn ich das wüsste. Im Augenblick sieht es ja eher aus nach einer Fortsetzung des Lockdown auch über den Januar hinaus. Wir alle können nichts dafür und versuchen bestmöglich, mit der Pandemie umzugehen. In diesem Zusammenhang gilt mein größter Dank unseren Sponsoren und Dauerkartenbesitzern mit ihrer großartigen Solidarität. Natürlich hoffen wir auf den deutlichen Rückgang der hohen Infektionszahlen. Erst dann können wir auch wieder Prognosen zu Spielen vor Publikum abgeben.

Wie bewerten Sie die Neuzugänge?
Ich finde, sie haben sich sehr gut integriert. Alle passen charakterlich ins Team und haben sich kontinuierlich weiterentwickelt. Es dauert erfahrungsgemäß immer eine Zeit, bis die Abstimmung richtig funktioniert. Und Corona ließ keine "normale" Vorbereitung zu. Schade für Carlos Iliopoulos, dass er so lange ausgefallen ist und sich deshalb nicht richtig zeigen konnte.

Gleich drei TSV-Spieler sind bei der WM in Ägypten dabei. Ist das auch ein Risiko mit Blick auf den Neustart der Liga im Februar?
Die Abstellung von Spielern für internationale Turniere hat immer zwei Seiten: Einerseits sammeln die Spieler wichtige Erfahrung und für das Renommee eines Vereins ist die WM-Teilnahme auch nicht schlecht. Andererseits fehlen die Spieler dem Trainer bei der Vorbereitung. Wir hoffen, dass Patrick und Ian Hüter und Antonio Juric gesund aus Ägypten zurückkommen. Gerade angesichts der Corona-Fälle im amerikanischen Team werden die nicht betroffenen Hüter-Brüder in der dezimierten Mannschaft viele Spielanteile erhalten. Ich hoffe, alle bleiben von Verletzungen verschont.

Wie sieht es mit den länger Verletzten aus?
Ich gehe davon aus, dass alle langsam wieder ins Training einsteigen. Also Sven Bartmann, Ante Grbavac, Tim Mast, Carlos Iliopoulos und Julian Köster.

Noch ein Blick in die Zukunft: Mehrere Spieler haben ihre Verträge teilweise langfristig verlängert. Einige haben sich noch nicht festgelegt...
Es erleichtert natürlich die Planungen, wenn sich Spieler mit der entsprechenden Unterstützung unseres sportlichen Kompetenzteams über einen längeren Zeitraum binden. Wir sind in Gesprächen und entscheiden nach Leistung und nicht zuletzt nach der Bereitschaft jedes einzelnen Spielers, sich zu 100 Prozent mit dem TSV zu identifizieren. Wir sind auf einem guten Weg, werden uns aber auch in bestimmten Fällen erst im weiteren Verlauf der Saison festlegen. Zudem sondieren wir den Spielermarkt.


Nach 1999 findet die Handball-Weltmeisterschaft vom 13. bis zum 31. Januar zum zweiten Mal in Ägypten statt. Diesmal allerdings statt mit 24 sogar mit 32 Mannschaften, die in acht Gruppen à vier Teams um den Einzug in die Hauptrunde kämpfen. Etliche aktuelle und ehemalige Spieler bzw. Trainer des TSV Bayer Dormagen sind auf dem Feld oder an der Seitenlinie bei den 27. Welttitelkämpfen dabei.

Patrick (25) und sein 23-jähriger Bruder Ian Hüter gehören zu den Leistungsträgern der US-Auswahl. Beide haben Erfahrung als Leader: Während Patrick Kapitän des Zweitligisten Dormagen ist, hat Ian diese Rolle bei der Nationalmannschaft übernommen. Für die Dormagener Handballer ist es nach der Teilnahme an den Panamerikanischen Meisterschaften in Peru das nächste internationale Highlight ihrer Karriere. Schon das erste Gruppenspiel am 14. Januar dürfte einen deutlichen Hinweis auf den weiteren WM-Verlauf geben: Die USA treffen dann auf die Österreicher - und es könnte ein Zusammentreffen mit dem Vereinskollegen Toni Juric (23) geben. Der TSV-Kreisläufer gehörte am Mittwoch in Graz nicht zum 16er Aufgebot von Ales Pajovic. Im ersten Qualispiel gegen Deutschland für die EM 2022 setzte der Trainer Österreichs vor allem auf Schwergewicht Tobias Wagner. Juric wird aber im Rückspiel zu seinem ersten offiziellen Länderspiel kommen: An diesem Sonntag, 10. Januar, gibt es in der Kölner Lanxess-Arena das erneute Aufeinandertreffen, das ab 18.10 Uhr (ARD) live übertragen wird.

Toni Juric freut sich auf seine Premiere unweit von Dormagen - leider ohne Zuschauer. Das Team der Ösis bereitet sich im Sportzentrum Kaiserau auf die Partie am Sonntag vor. Mit Zuversicht blickt der Ex-Linzer auf die WM und das erste Spiel gegen die USA: "Die Chancen sind gut, dass ich gegen Patrick und Ian spiele. Wir sehen uns schon als Favoriten und wollen/müssen das Spiel gewinnen. Ich glaube, dass unsere Chancen ganz gut stehen." Da aus der Vierer-Gruppe die drei besten Teams in die Hauptrunde einziehen, wird also mindestens ein TSV-Spieler dort vertreten sein. Acht Mannschaften werden die WM im Presidents-Cup fortsetzen. Noch mal zurück zu den Gruppenspielen: Während Toni Juric keine Kontakte zu Kentin Mahé hatte, so kennen die Hüter-Bruder den inzwischen 29-Jährigen französischen Nationalspieler noch aus Dormagen. Mahé lernte das Handballspiel in Dormagen und gehört inzwischen zu den erfahrensten Internationalen der Franzosen. Beim Champions League Final Four in Köln Ende Dezember war er als Spieler des ungarischen Spitzenklubs KC Veszprem mit dabei. Mahé ist zweifacher Weltmeister und gewann 2016 Olympia-Silber. Frankreich spielt ebenfalls in Gruppe E, befindet sich aber noch nicht in Top-Form. In der EM-Quali verlor die Equipe jetzt 24:27 in Serbien - trotz der sechs Treffer von Kentin Mahé. Norwegen ist das vierte Team in der Gruppe.

Mit Rechtsaußen Jakub Sterba (24) stand ein weiterer aktueller TSV-Spieler vor seinem WM-Debüt. Doch aufgrund der aktuellen Corona-Lage im tschechischen Team - unter anderem wurden beide Trainer Daniel Kubes und Jan Filip positiv getestet - hat "Kuba" nun abgesagt. Die in dieser Woche angesetzten EM-Qualifikationsspiele gegen die Färöer-Inseln fanden nicht statt. Sterba kehrt in Kürze aus Tschechien zurück und steht TSV-Trainer Dusko Bilanovic bei der Wiederaufnahme des Trainings am nächsten Donnerstag zur Verfügung.

Zur deutschen Mannschaft mit Dormagen-Vergangenheit gehört Fabian Böhm (31). Der Rückraumlinke trug für einige Monate im Jahre 2011 das Trikot des damaligen DHC Rheinland. Aktuell spielt er in der Bundesliga für Hannover-Burgdorf. Nachnominiert für die DHB-Auswahl wurde Moritz Preuß (25), der in Dormagen zum Handballer ausgebildet wurde. Der Kreisläufer konnte wegen einer im Training erlittenen Knieverletzung das Qualispiel in Österreich am Mittwoch nicht mitmachen. Eventuell ist sein Einsatz aber am Sonntag möglich, dann würde er auch mit nach Ägypten reisen. Als Co-Trainer von Chefcoach Alfred Gislason (61) agiert zurzeit Erik Wudtke (48), der beim TSV ein Jahr lang die A-Jugend trainierte und als Nachwuchskoordinator tätig war.

Bei zwei weiteren äußerst erfolgreichen Trainern steht Dormagen im beruflichen Lebenslauf: Der frühere Linksaußen Nikolaj Jacobsen (49) sorgte bei seinem ersten Verein TSV Bayer in der Saison 1997/98 für Aufsehen und wurde nach dem einen Jahr vom THW Kiel verpflichtet. Der Däne wurde zum Welttrainer 2019 gekürt und reist mit der Nationalmannschaft Dänemarks als Titelverteidiger nach Ägypten. Der Isländer Gudmundur Gudmundsson (60) zählt zu den großen Sporthelden in seiner Heimat. Schließlich gewann der Dormagener Coach (1999 bis März 2001) mit Island 2008 in Peking die olympische Silbermedaille. Acht Jahre später war er Trainer der dänischen Mannschaft, die Gold aus Rio mit nach Hause brachte. 2018 war er Übungsleiter von Bahrein und gewann Silber bei der Asienmeisterschaft. In Ägypten ist Gudmundsson wieder Trainer der isländischen Mannschaft, zu der auch die neue Handball-Generation des Landes gehört: Zum Beispiel Gisli Kristjansson (21), dessen Vater Kristjan Arason von 1994 bis 1996 den TSV Bayer Dormagen trainierte.


Das erste und hoffentlich letzte Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach ohne Zuschauer endete mit einem unter dem Strich gerechten Unentschieden. Der sechste Treffer von TSV-Kreisläufer Patrick Hüter im sechsten Versuch sorgte zehn Sekunden vor dem Abpfiff für die 24:24-Punkteteilung. Zur Pause führten die Gäste mit 13:12. Der TSV geht mit 17:9-Punkten als Tabellenvierter der 2. Handball-Bundesliga in die WM-Pause, Gummersbach liegt nach Minuspunkten weiterhin an der Spitze der 2. Handball-Bundesliga (23:3). Nach bereits 15 ausgetragenen Spielen ist aber der Handball Sport Verein Hamburg Tabellenführer (26:4).

Der TSV setzte in der Anfangsphase die Akzente und lag schnell mit 3:0 in Führung. Der Vorsprung hätte noch deutlicher ausfallen können, doch Gummersbachs Schlussmann Matthias Puhle zog die Bälle magisch an und entschärfte in der 10. Minute bereits den zweiten Siebenmeter. Das spornte wiederum Martin Juzbasic an, der unmittelbar danach den Strafwurf von Lukas Blohme abwehrte. Beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe, wobei bis zur 17. Minute regelmäßig der TSV vorlegte - das Tor zum 8:7 erzielte der immer wieder platziert werfende Andre Meuser. Dies sollte allerdings die letzte Dormagener Führung sein. Der zu häufig frei stehende Kreisläufer Ellidi Vidarsson glich aus und der nur für die Würfe von der Siebenmeterlinie von der Bank kommende Raul Santos traf zum 9:8 für den VfL. Dass die Gäste keine Zwei-Tore-Führung mit in die Pause nehmen konnten, war der Gemeinschaftsleistung von Andre Meuser und Toni Juric zu verdanken: Meuser reagierte geschickt, der angespielte Juric drehte sich blitzschnell und ließ Puhle unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff keine Chance.

Nach dem Seitenwechsel profitierte der TSV nur bedingt von der relativ hohen Fehlerquote der Gummersbacher. Gute Möglichkeiten wurden ausgelassen - und die Glücksmomente schienen ungerecht verteilt zu sein. Was TSV-Coach Dusko Bilanovic zur lautstarken Aussage Richtung VfL veranlasste: „Ihr habt so ein Glück. Das darf doch nicht wahr sein.“ So sah es danach aus, als würde der Aufstiegsfavorit den zehnten Sieg in Folge feiern können, als Tin Kontrec eher zufällig noch an den Ball kam und das 20:17 nach einer Dreiviertelstunde markierte. Der nächste Treffer aber war der spektakulärste der Partie und läutete das finale Aufbäumen der Gastgeber ein: Joshua Reuland nahm den bestens getimten Pass von Martin Juzbasic auf und drehte den Ball so gekonnt an Puhle vorbei ins Netz, dass der beeindruckte Torwart zu den ersten Gratulanten gehörte.

Auf das 18:20 folgte das 19:20 durch den angeschlagenen Alex Senden, der 60 Minuten auf die Zähne biss. Und dann klappte es im vierten Versuch endlich auch mit dem Strafwurf: Benni Richter erzielte das 20:21 in der 51. Minute. Doch der VfL verteidigte seinen Vorsprung und konnte sich darüber freuen, dass ein unkorrekt provoziertes Stürmerfoul von Tobias Schröter zum Wechsel des Angriffsrechtes führte. Prompt traf Vidarsson zum 21:23, als noch fünf Minuten zu spielen waren. Der TSV steckte auch diesen Rückschlag weg und kam durch Josh Reuland und Patrick Hüter zum 23:23. Doch bis zum Jubel über einen Punkterfolg sollte es dauern: Erst wehrte Juzbasic den Siebenmeter von Santos ab, dann machte der zuvor sehr häufig unsauber abschließende Alexander Hermann die erneute VfL-Führung.

Bilanovic griff 29 Sekunden vor dem Schlusspfiff zur Grünen Karte und brachte nach der einminütigen Besprechungspause den siebten Feldspieler in Form des zweiten Kreisläufers. Die Rechnung ging auf: Der überragende Patrick Hüter traf eiskalt zum 24:24. In den ausstehenden neun Sekunden konnte der VfL das erste Remis der Saison nicht mehr verhindern. Was Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nicht erfreute: „Wir hatten heute Probleme im Rückraum. Unser Spiel lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.“ Dusko Bilanovic hingegen war angetan von seinen Jungs: „Das war ein sehr guter Abschluss des Jahres. Eine Niederlage wäre sicher ungerecht gewesen. Wir waren in den letzten fünf Minuten deutlich präsenter.“

Auf die Handballer wartet nun eine Regenerationspause bis Mitte Januar - nicht aber für die Nationalspieler: Ian und Patrick Hüter werden für die USA in Ägypten auflaufen. Ob Kreisläufer Antonio Juric für Österreich bei der Weltmeisterschaft dabei ist, entscheidet sich nach den EM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland in der nächsten Woche. Rechtsaußen Jakub Sterba gehört nach dem aktuellen Stand nicht zum Kader Tschechiens. „Wir hoffen, dass unsere Nationalspieler gesund aus Ägypten zurückkommen“, wünscht Bilanovic einen guten Verlauf der Titelkämpfe. In der 2. Handball-Bundesliga geht es im neuen Jahr weiter mit dem Auswärtsspiel bei der DJK Rimpar Wölfe in Würzburg am Sonntag, 7. Februar.

TSV Bayer Dormagen - VfL Gummersbach 24:24 (12:13)
Dormagen: Juzbasic (11 Paraden), Baranasic (n.e.); Reuland (2), Seesing, Senden (5), Meuser (6), Juric (1), Richter (2/1), Rehfus (n.e.), I. Hüter (1), Reimer (n.e.), Noll, P. Hüter (6), Johannmeyer (n.e.), Sterba (1).
Gummersbach: Puhle (14 Paraden), Valerio (n.e.); Schröter (3), Fanger, Vidarsson (6), Blohme (2), Kontrec (2), Häseler (n.e.), Hermann (3), Schneider (3), Meinhardt (2), Santos (3/3), Kiesler, Haller (n.e.), Stüber (n.e.), Bozovic (n.e.).
Schiedsrichter: Bona / Frank.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 8:14 Minuten.
Siebenmeter: 1/4:3/5 (Puhle hält zweimal gegen Reuland und gegen Richter - Blohme und Santos scheitern an Juzbasic).
Spielfilm: 3:0, 3:1 (4.), 4:4, 5:4, 8:7 (17.), 8:9 (19.), 11:13 (28.), 12:13 - 14:16 (37.), 16:17 (42.), 16:19 (44.), 19:20, 20:21, 21:23 (55.), 23:23, 23:24, 24:24.


Wer hätte das gedacht: Das Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach findet am vorletzten Tag des Jahres unter besonderen Vorzeichen statt: Der Tabellenzweite ist zu Gast beim Vierten - demnach handelt es sich um das Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga. „Das haben die Jungs sich verdient“, sagt TSV-Trainer Dusko Bilanovic und lobt seine Wiesel, die sich mit vier Siegen in Folge ins erste Tabellendrittel vorgearbeitet haben: „Natürlich ist Gummersbach Favorit, die Mannschaft hat erst ein Spiel in dieser Saison verloren. Aber das Derby hat bekanntlich eigene Gesetze.“ Leonard Bona und Malte Frank (Remscheid / Radevormwald) werden die Partie an diesem Mittwoch um 19.30 Uhr anpfeifen. Fans dürfen leider weiterhin aufgrund der Corona-Verordnung nicht in die Halle kommen. Sie können das Spiel aber live und kostenlos auf Sportdeutschland.tv verfolgen.

Im Gleichklang endeten die jüngsten Spiele der beiden Klubs: Der TSV gewann 27:24 beim Wilhelmshavener HV, der VfL setzte sich mit dem gleichen Ergebnis gegen TuS N-Lübbecke durch. Beide Mannschaften setzen auf eine starke Abwehr und verfügen über Torhüter, die zu den besten der Liga gehören: Matthias Puhle weist eine Quote von rund 40 Prozent auf, Martin Juzbasic brachte es bislang auf ebenfalls hervorragende 35,4 Prozent. „Natürlich wird es nicht leicht und erst recht kein Selbstläufer“, vermutet VfL-Linksaußen Raul Santos, der morgen auf seinen österreichischen Nationalmannschaftskollegen Toni Juric trifft.

Trainiert wird der VfL seit dieser Saison vom vielfachen isländischen Nationalspieler Gudjon Valur Sigurdsson, der eigentlich noch länger gespielt hätte. Der 41-Jährige wollte aber schon immer Trainer werden und erhielt mitten in der Corona-Pandemie die Gelegenheit, seine Laufbahn als Coach bei seinem Ex-Verein zu starten. Kurz vor dem Saisonstart standen sich beide Mannschaften in Gummersbach bei einem Testspiel gegenüber. Das endete 30:30, gibt aber sicher keine Aufschlüsse über den Spielverlauf am Mittwoch. „Dormagen hat in der letzten Zeit sehr gut gespielt“, urteilt Sigurdsson über den letzten Gegner des Jahres. Dass er mit seiner Auswahl etwas Zählbares mit nach Hause nehmen will, ist nach elf Siegen und nur einer Niederlage - 25:27 beim ASV Hamm - klar. Aber auch der TSV hat sich einen erfolgreichen Jahresabschluss vorgenommen, kündigt Dusko Bilanovic an: „Alle werden bis zum Umfallen kämpfen.“


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