Der erste Auswärtssieg wurde gebührend mit den Fans und der Humba in der Ems-Halle gefeiert: Der TSV Bayer Dormagen drehte die Partie nach einem zweimaligen Vier-Tore-Rückstand in der letzten Viertelstunde und verbuchte nach dem 30:27 (11:12)-Erfolg beim TV Emsdetten die Punkte sieben und acht in der noch jungen Saison. In der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga kletterte das Team von Dusko Bilanovic auf Rang 4. Gegner am kommenden Freitag, 4. Oktober, ab 19.30 Uhr ist der punktgleiche Tabellennachbar HSC 2000 Coburg. Tickets gibt es im Tabak-Shop, Kölner Straße 64 und online.

Dusko Bilanovic durfte am Sonntag viele Hände schütteln und Gespräche führen, schließlich trug er vier Jahre das Trikot des TV Emsdetten. Dass ihm nach den aufregenden 60 Minuten die Stimme ein wenig abhanden gekommen war, hatte freilich mehr mit der Lautstärke in der Halle zu tun. "Das ist hier eine ganz besondere Atmosphäre. Da muss man schon mal lauter werden, um die Spieler zu erreichen", sagte der 48-Jährige. Er hatte erwartet, dass die Gastgeber nach den jüngsten Niederlagen "bis zum Umfallen kämpfen werden." Das machten sie, konnten aber zunächst nicht verhindern, dass der TSV immer wieder in Führung ging. Zum letzten Mal war es Kreisläufer Carl Löfström, der sechs Minuten vor der Pause zum 10:9 einnetzte. Emsdetten kam besser ins Spiel, gegen die platzierten Würfe aus dem Rückraum von Sven Weßeling, Johannes Wasiliewski und Sören Kress hatte Sven Bartmann keine Chance. Pascal Noll machte den letzten Treffer vor der Halbzeit und begrenzte Emsdettens Vorsprung auf 12:11.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel in den ersten zehn Minuten auf Augenhöhe. Auch weil Benni Richter nervenstark von der Siebenmeterlinie traf. Doch nach dem 15:15 schlichen sich ein paar Fehler ins TSV-Spiel ein - und insgesamt vier Mal in dieser Partie nahmen Latte und Pfosten Emsdettens Torwart Konstantin Madert die Arbeit ab. Plötzlich hieß es nach 41 Minuten 19:15 für den TVE. Der TSV bäumte sich auf, kam bis auf zwei Tore heran - und musste einen erneuten Vier-Tore-Rückstand (22:18) hinnehmen. Aber auch davon waren die Gäste nicht wirklich beeindruckt. Und sollte einer der im Fanbus mitgereisten Anhänger kurzfristig den Glauben an den Sieg in fremder Halle aufgegeben haben, so sah nach nur drei Minuten alles wieder anders aus: Angetrieben von Eloy Morante Maldonado dauerte es gerade mal diese 180 Sekunden, in denen der TSV zum 22:22 ausglich. Und zwei folgende Treffer von Jakub Sterba und Ian Hüter beendeten Dormagens 6:0-Lauf bis hin zum 24:22-Vorsprung. Zweimal noch gelang dem TV der Anschlusstreffer, doch weder Madert noch der in den letzten fünf Minuten ins Tor rückende Maurice Paske bekamen danach die Finger an Morantes exakte Abschlüsse. Und hinten entnervte die Defensive Emsdettens Angreifer. Spätestens als Ian Hüter das 28:24 erzielte konnte die Vorbereitung für die kleine Zwei-Punkte-Feier beginnen.

"Wir haben früh rotiert, um für die entscheidende Phase gerüstet zu sein", wusste Bilanovic, dass seine Jungs das Tempo noch einmal anziehen konnten. Der Trainer sprach von einer geschlossenen Mannschaftsleistung und bedankte sich mit einem Sonderlob bei Morante und Sterba. Sein Kollege Daniel Kubes war dagegen sichtlich enttäuscht: "Das ist heute sehr bitter. Die Spieler haben alles investiert, sind aber nach der 45. Minute eingeknickt. Das war nicht unser Tag."

TV Emsdetten - TSV Bayer Dormagen 27:30 (12:11)
Emsdetten: Madert (8 Paraden), Paske (ab 54., 1 P.), Lücke (n.e.); Weischer (n.e.), Kress (3), Terhaer (6), Toom (1), Kolk (n.e.), Schliedermann (1), Wasielewski (6), Dräger (2), Damm (n.e.), Holzner (6/4), Weßeling (2).
Dormagen: Bartmann (9 Paraden), Halfmann (bei einem 7m); Reuland, Köster (1), Meuser (2), Richter (4/4), Löfström (5), I. Hüter (3), Thomas, Rebelo (n.e.), Noll (2), P. Hüter, Morante Maldonado (6), Sterba (4), Grbavac (3).
Schiedsrichter: Friedel / Hartmann.
Zuschauer: 1618.
Zeitstrafen: 14:14 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:4/4.
Spielfilm: 3:3 (8.), 4:6 (13.), 7:6, 7:8, 9:10, 12:10 (28.), 12:11 - 13:11, 15:15, 19:15 (41.), 20:18, 22:18, 22:24 (53.), 24:25, 24:28, 27:30.


Zum dritten Mal muss der TSV Bayer Dormagen sein Auswärtsspiel an einem Sonntag um 17 Uhr austragen. Nach zwei knappen Niederlagen in Hamburg und in Würzburg gegen Mannschaften aus dem direkten Tabellenumfeld tritt das Team von Dusko Bilanovic an diesem Sonntag beim Vorletzten TV Emsdetten an. Eine Platzierung, die nicht nur den Dino der 2. Handball-Bundesliga überrascht. "Emsdetten hat auch zuletzt in Hamm nicht schlecht gespielt", sagt Bilanovic, der bei den Emsländern noch in guter Erinnerung ist: Von 2004 bis 2008 trug er als Spieler das Trikot des TVE. Das Spiel leiten die Schiedsrichter Fabian Friedel und Rick Hermann, die aus Aue anreisen.

Im dritten Anlauf soll es auswärts am Sonntag gelingen: "Wir möchten etwas Zählbares aus der Ems-Halle mitbringen", kündigt Bilanovic an und weiß, dass dies nur mit voller Konzentration gelingen kann: "Beim HSV und gegen Rimpar haben wir viel zu viele Chancen liegen gelassen. Das darf sich nicht wiederholen." Emsdetten konnte bislang erst ein Erfolgserlebnis verbuchen - beim Schlusslicht Krefeld mit 25:18. In dem Spiel gegen den Aufsteiger erzielten die Westfalen auch ihre bisher meisten Treffer in einem Spiel. Beide Heimspiele gegen N-Lübbecke (19:26) und Ferndorf (22:23) wurden verloren.

Ob der TSV mit allen Spielern antreten kann, die zuletzt klar gegen Nettelstedt gewonnen haben, ist noch nicht klar. Eloy Morante Maldonado klagt über eine Erkältung, Ian Hüter über einen Pferdekuss, der Spuren hinterlassen hat. Emsdetten muss auf den schon länger verletzten Rückraumlinken Jorn Smits verzichten. Auch Kreisläufer Jan Mojzis steht nicht zur Verfügung, nachdem er sich in Hamm einen Fingerbruch zugezogen hat. Linksaußen Dirk Holzner, mit 7/3 Treffern zuletzt erfolgreichster Werfer, wird seine muskulären Probleme am Sonntag vermutlich überwunden haben. Trainer Daniel Kubes: "Verletzungen gehören zum Handball. Ich sehe es als Test für uns, wie meine Mannschaft mit dieser Situation umgeht."

Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel freut sich darüber, dass sich ein Bus nach Emsdetten mit rund 20 Fans aufmacht: "Damit werden noch mehr TSV-Anhänger unser Team unterstützen." Auch für das Auswärtsspiel in Ferndorf am 19. Oktober hat die Fanbeauftragte Heike Schlösser eine Fanfahrt organisiert. Eine verbindliche Anmeldung muss bis zum 15. Oktober erfolgen. Weitere Informationen

Die Ergebnisse der Freitagspiele
TuSEM Essen - HSG Konstanz 32:21
VfL Lübeck-Schwartau - SG BBM Bietigheim 29:22


Nach zwei Zehn-Tore-Siegen gegen Aue und Eisenach ließ der TSV Bayer Dormagen am Samstagabend auch dem TuS N-Lübbecke keine Chance. Vor 1051 Zuschauern gewann das Team von Dusko Bilanovic mit 31:24 (16:12) und setzte sich an die Spitze der Heimtabelle der 2. Handball-Bundesliga. Der Coach gab anschließend nach und genehmigte seinen Spielern den trainingsfreien Dienstag. Aber nur unter der Voraussetzung, dass am kommenden Sonntag, 29. September, ab 17 Uhr in Emsdetten die ersten Auswärtspunkte geholt werden...

Der Unterschied zu den bisherigen Heimerfolgen: Diesmal dauerte es lediglich eine Viertelstunde bis der TSV sich absetzen konnte. Nach einem gewaltigen Hammer von Ante Grbavac in seinem bisher besten Spiel nutzten die Gastgeber die Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Marian Orlowski und zogen von 6:6 auf 9:6 davon. Zweimal war Carl Löfström mit einem cleveren Heber und einem Abschluss trotz Behinderung daran beteiligt. Zudem nahm Ian Hüter genau Maß und traf ins leere Nettelstedter Tor. Der Ex-Dormagener Peter Strosack verkürzte zwar noch mal auf 9:7, doch näher kamen die Ostwestfalen nicht mehr heran. Auch weil ausgerechnet der Rechtsaußen einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte: "Das war nicht der Peter so wie wir ihn kennen", sagte später TuS-Trainer Emir Kurtagic. "Er hatte sich heute wohl zu viel vorgenommen." Wegen Meckerns bekam Strosack später eine Zeitstrafe - und nachdem er einen Siebenmeter hoch über das Tor setzte, konnte er sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.

Einmal mehr ein Gewinner im Kasten: Noch eine Nummer stärker als sein Gegenüber Peter Tatai war Sven Bartmann mit seinen teilweise spektakulären Paraden. Und als Passgeber bewährte er sich auch wieder: Das traumhafte Anspiel nutzte Jakub Sterba kurz vor der Pause zum 16:11. Der Rechtsaußen kann sich übrigens nach einer aktuellen Mitteilung des Handballverbandes Tschechiens berechtigte Hoffnungen auf die EM-Teilnahme im Januar 2020 machen.

Grbavac und Sterba erzielten die ersten beiden Treffer nach dem Seitenwechsel und verursachten damit Kurtagics frühe Auszeit nach 3:07 Minuten. Doch auch die einminütige Besprechung änderte nichts am Spielverlauf. Nun nahm Benni Richter Verantwortung von der Siebenmeterlinie, Ian Hüter fing einen Ball ab und netzte den Gegenstoß ein, Patrick Hüter traf sogar per Rückhand. Beim Stande von 24:16 in der 43. Minute griff Kurtagic erneut zur grünen Auszeitkarte, um das Debakel zu verhindern. Tatsächlich konnte seine Mannschaft den Trend und damit die zweistellige Niederlage stoppen. Dormagens Vorsprung schmolz allerdings nur bis auf vier Tore zusammen. Das lag nicht zuletzt an Interimstorwart Hendrik Halfmann, der erst den Strafwurf und dann den Nachwurf von Orlowski abwehrte, Strosack über das Tor werfen und dann auch noch Valentin Spohn scheitern ließ.

So durften die Fans jubeln und Dusko Bilanovic musste die natürlich nicht ernst gemeinte Frage beantworten, warum der Sieg denn diesmal nicht zweistellig ausfiel. Angesichts der Nettelstedter Ansprüche ist Dormagens 31:24-Erfolg schon mehr als erstaunlich, bestätigt aber auch, was Bilanovic immer wieder betont: "Wir können hier im Sportcenter jedes Spiel gewinnen." Emir Kurtagic suchte erst gar nicht nach Entschuldigungen und stellte fest: "Der TSV zeigte Leidenschaft und war klar besser." Gegen den TuS N-Lübbecke hatte der TSV in der letzten Spielzeit beide Spiele verloren - wie auch gegen den nächsten Heimgegner Coburg am Freitag, 4. Oktober. Diese Bilanz soll sich ebenfalls ändern. Der Vorverkauf läuft - und jetzt wurde der für das Mittelrhein-Derby gegen Gummersbach am Donnerstag, 31. Oktober, gestartet.

TSV Bayer Dormagen - TuS N-Lübbecke 31:24 (16:12)
Dormagen: Bartmann (10 Paraden), Halfmann (3 P.); Reuland, Köster, Meuser (2), Richter (3/2), Löfström (3), I. Hüter (3), Reimer, Thomas, Rebelo (1), Noll (1), P. Hüter (4), Morante Maldonado (2), Sterba (2), Grbavac (10/2).
N-Lübbecke: Tatai (10 Paraden), Jepsen (1 P.), Grzesinski; Genz (1), Walczak (1), Bechtloff (2), Ebner (4), Gierak (1), Bagaric (1), Strosack (4), Mundus, Spohn (3), Schade, Orlowski (6/4), Speckmann (1).
Schiedsrichter: Kauth / Kolb.
Zuschauer: 1051.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:4/7 (Tatai hält gegen Grbavac - Orlowski und Spohn scheitern an Halfmann, Strosack wirft über das Tor).
Spielfilm: 2:3, 6:6 (15.), 9:6 (18.), 12:8, 16:11, 16:12 - 18:12 (33.), 21:14 (37.), 24:16 (42.), 25:19, 25:21, 27:23 (55.), 31:24.


In den ersten beiden Heimspielen hatte es der TSV Bayer Dormagen mit den Teams aus Aue und Eisenach zu tun. Beide haben eher nicht vor, am Ende der Saison in der 2. Handball-Bundesliga auf einem der beiden Aufstiegsplätze zu stehen. Das sieht mit den Gästen aus Lübbecke schon etwas anders aus. Der Traditionsklub würde gerne wieder erstklassig spielen, doch nach dem Scheitern der Aufstiegspläne in der letzten Spielzeit wurden die konkreten Ziele etwas tiefer gehangen: "Oben mitspielen" will der Klub, der im letzten Jahr beide Spiele gegen den TSV gewann. Das soll sich nach dem Willen von TSV-Coach Dusko Bilanovic am kommenden Samstag, 21. September, allerdings nicht wiederholen: "Ich bleibe dabei: Wir sind in unserer Festung TSV Bayer Sportcenter in der Lage, jedes Spiel zu gewinnen." Dabei hofft das Dormagener Team auf noch mehr Zuschauer als in den ersten beiden Spielen. Bilanovic: "Das haben die Jungs auch verdient." Tickets gibt es im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online. Die Abendkassen werden am Samstag um 18.30 Uhr geöffnet.

Damit die Zuschauer keine Harzreste mit nach Hause nehmen, gab es am Mittwoch eine konzertierte Aktion aller Klebernutzer der Sporthalle. Dank der intensiven Reinigung strahlt das Sportcenter wieder. Strahlen würden nach der Partie gegen Nettelstedt gerne auch die Spieler, die sich aufgrund der vielen ausgelassenen Chancen selber um das erste Auswärts-Erfolgserlebnis in Würzburg gebracht hatten. Doch sie wissen auch, dass sie gegen diesen Gegner aus Ostwestfalen schon früher Vollgas geben müssen als erst im letzten Drittel der Partie. "Das Wurftraining haben wir in dieser Woche natürlich intensiviert", schmunzelt Bilanovic. "Schließlich verfügt Nettelstedt mit Peter Tatai auch über einen sehr starken Torwart."

Ansonsten beklagt der TuS den wahrscheinlichen Ausfall von Aufbauspieler Roman Becvar. Der aus Dresden gekommene Tscheche, soeben zum zweiten Mal Vater geworden, hat sich beim Training den Daumen der rechten Wurfhand ausgekugelt und musste im Krankenhaus behandelt werden. "In Abhängigkeit des Heilungsverlaufs kann eine Prognose über die definitive Ausfallzeit noch nicht abgegeben werden", heißt es in einer Erklärung des Vereins. Auch Positionskollege Lukasz Gierak (Rippenprellung) sowie Torwart Johannes Jepsen (Bänderriss) können vermutlich am Samstag noch nicht spielen. "Wir werden am Samstag sehen, wer auf dem Feld steht", weiß Dusko Bilanovic, dass der TuS N-Lübbecke über genügend spielstarke Alternativen verfügt. Der beste Schütze in den bisherigen vier Spielen ist der Rückraumlinke Valentin Spohn. In guter Verfassung präsentierten sich zuletzt die beiden Ex-Dormagener Linkshänder Jo Gerrit Genz und Peter Strosack.

Beim TSV sind bis auf Torwart Janis Boieck alle Spieler einsatzfähig. Sven Bartmann zeigte freilich auch gegen Rimpar wieder eine starke Leistung und ist mit 45 abgewehrten Bällen in der Torhüterbilanz Zweiter hinter Coburgs Jan Kulhanek (52). Eloy Morante Maldonado spürte nach seinem gelungenen Comeback keine Schmerzen mehr im Arm und ist am Samstag dabei.


Ähnlich gut wie schon in Hamburg hielt der TSV Bayer Dormagen auch im zweiten Auswärtsspiel der 2. Handball-Bundesliga bei der DJK Rimpar mit. Doch einer stand immer wieder im Weg: Torwart Max Brustmann, mit 36 Jahren ältester Spieler auf dem Feld, vernagelte seinen Kasten und wehrte allein bis zur Pause 12 Bälle ab. Klar, dass TSV-Coach Dusko Bilanovic mit der Chancenverwertung nicht zufrieden sein konnte: "Wir waren bei vielen Abschlüssen einfach nicht schlau genug." Obwohl der TSV den 2:5-Rückstand innerhalb von vier Minuten in die 6:5-Führung drehte, konnten die Gastgeber in der Würzburger s.Oliver Arena vor 1810 Zuschauern mit dem 12:9-Vorsprung in die Kabine gehen. Dafür sorgten in der Schlussphase der ersten Hälfte die Außen Dominik Schömig und Julian Sauer - der seinem am Morgen gestorbenen Großvater insgesamt sechs Tore widmete.

Pech für Carl Löfström direkt nach dem Wiederanpfiff: Der Kreisläufer scheiterte am Pfosten, anschließend erhöhte Rimpar auf 14:9. Den Vorsprung verwaltete die Mannschaft des früheren Neusser Trainers Ceven Klatt ordentlich, profitierte aber auch von mehreren technischen Fehlern der Gäste. In der 51. Minute erzielte der wuchtige Kreisläufer Michael Schulz das 21:17 und es schien, als sei die Partie entschieden. Doch der TSV kam erneut auf, weil Sven Bartmann mit mehreren herausragenden Paraden aufwartete und der nach seiner verletzungsbedingten Pause erstmals eingesetzte Eloy Morante Maldonado immer besser ins Spiel kam. Als Hendrik Halfmann in seiner ersten Aktion für den TSV den Strafwurf von Dominik Schömig abwehrte, kam weitere Hoffnung auch bei den mitgereisten Fans auf. Doch prompt scheiterte Ante Grbavac ebenfalls von der Siebenmeterlinie zum zweiten Mal an Brustmann.

Dramatik in der Schlussphase: Rimpar zieht durch zwei Treffer von Linksaußen Fin Backs auf 24:21 davon, doch Morante und Benni Richter machen es mit ihren Toren zum 24:23 noch einmal richtig spannend. Als Halfmann den Wurf von Patrick Schmidt abwehrt, nimmt Dusko Bilanovic die letzte Auszeit des Spiels. In den ausstehenden sechs Sekunden soll der letzte Angriff über Julian Köster laufen. Doch Rimpar fängt den Ball ab und feiert den letztlich glücklichen Erfolg. "Die Mannschaft hat nie aufgegeben, gekämpft und Charakter gezeigt", sagte Bilanovic nach den 60 Minuten.

Nach dem 4. Spieltag gibt es keine Mannschaft mehr ohne Punktverlust. Die führenden Teams aus Hamm und Essen haben allerdings noch nicht verloren. Der TSV führt dank des besten Torverhältnisses die Liste der Mannschaften an, die 4:4-Punkte aufweisen, und steht auf Platz 8. Das dritte Heimspiel der Saison findet am kommenden Samstag, 21. September, ab 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter gegen den Tabellensechsten TuS N-Lübbecke statt. Tickets gibt es im Tabakshop, Kölner Straße 64 und online.

DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen 24:23 (12:9)
Rimpar: Brustmann (18 Paraden), Wieser (bei einem 7m); Schömig (3/1), Böhm, Karle, Gempp, Schmidt (4), Kaufmann, Siegler (2), Meyer, Schulz (4), Backs (2), Brielmeier (2), Herth (1), Sauer (6).
Dormagen: Bartmann (13 Paraden), Halfmann (bei einem 7m und ab 57., 2 P.); Reuland (5), Köster (1), Meuser, Richter (1/1), Löfström (2), I. Hüter (2), Thomas, Rebelo (1), Noll, P. Hüter, Morante Maldonado (3), Sterba (2), Grbavac (6/4).
Schiedsrichter: Linker / Schmidt.
Zuschauer: 1810.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:5/8 (Brustmann hält zweimal gegen Grbavac und gegen Richter - Schömig scheitert an Halfmann).
Spielfilm: 2:2, 5:2 (11.), 5:6 (15.), 8:7 (21.), 9:8, 12:9 - 14:9, 18:13, 19:16 (45.), 21:17, 22:20, 24:21, 24:23.


Der Grund für das vorgezogene Training war ein schmackhafter: Die Dormagener Zweitliga-Handballer nahmen gerne die Einladung anlässlich der Eröffnung der neuen L´Osteria in Dormagen an und erhielten dort angesichts des guten Saisonstarts großen Zuspruch nach den beiden klaren Siegen gegen Aue und Eisenach. Blieb in Hamburg das Erfolgserlebnis aus, so hat die Mannschaft von Dusko Bilanovic sich nun einiges für das Gastspiel in Würzburg vorgenommen. In der s.Oliver Arena kommt es am Sonntag, 15. September, zum Aufeinandertreffen zwischen Wölfen und Wieseln: Die Schiedsrichter Sascha Schmidt und Frederic Linker aus Herne pfeifen die Partie zwischen der DJK Rimpar und dem TSV Bayer Dormagen um 17 Uhr an.

Die Bilanz aus den bisherigen sechs Vergleichen spricht eher nicht für die Gäste: Alle drei Heimspiele gewannen die Unterfranken, im letzten Jahr hieß es 31:24 für Rimpar. Doch die Revanche hatte es in sich, der TSV setzte sich souverän mit 28:16. Deshalb zeigt Trainer Dusko Bilanovic auch gesunden Optimismus: "Wir haben Rimpar erst im Mai im Sportcenter geschlagen. Warum soll das mit unserem Tempospiel gegen die kaum veränderte Mannschaft nicht auch auswärts klappen?" Tatsächlich ist die DJK nahezu komplett geblieben, besitzt aber einen neuen Übungsleiter: Der ehemalige Neusser Ceven Klatt (36) hat Matthias Obinger abgelöst.

Am 4. Spieltag laufen die Wölfe erstmals in "ihrer" Arena auf. Sie holten drei Punkte aus den drei Begegnungen in fremden Hallen: Auf das 23:23 in Nettelstedt-Lübbecke folgten der glückliche 20:19-Sieg in Krefeld und die 22:25-Niederlage in Gummersbach. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Rimpar weiterhin vor allem auf das Abwehrspiel setzt. Zur bewährten 6:0-Defensive hat Klatt auch eine offensivere Variante eingeführt, die je nach Bedarf gespielt werden soll. Und hinten steht mit Max Brustmann trotz seiner bald 37 Jahre ein starker Rückhalt im Kasten.

Der TSV fährt mit der Mannschaft nach Bayern, die sich gegen Eisenach mit 34:24 behauptete. Rechtsaußen Jakub Sterba spürt zwar noch gewisse Schmerzen nach seiner durch einen Ellenbogencheck erlittenen Kopfverletzung, wird aber wohl zur Verfügung stehen. Ob Eloy Morante Maldonado endlich wieder eingesetzt werden kann wird sich erst am Spieltag entscheiden. Wer das Spiel live verfolgen will, hat dazu wieder bei Sportdeutschland Gelegenheit.

 


Die Gäste aus Thüringen hatten sich einiges beim Gastspiel am Rhein ausgerechnet. Doch nach 60 Minuten Tempohandball saßen die Spieler des ThSV Eisenach ähnlich enttäuscht wie die des EHV Aue vor zwei Wochen auf der Bank: Der TSV Bayer Dormagen wiederholte bis auf wenige Details den Ablauf des ersten Heimspiels und gewann nach wiederum 21 Toren in der zweiten Halbzeit souverän mit 34:24 (13:13). 1046 Zuschauer erlebten ein begeisterndes Spiel und feierten den TSV, der vor den übrigen Begegnungen des 3. Spieltages in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga auf Rang 5 kletterte. Am Sonntag, 15. September, muss die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic nach Würzburg zum zweiten Auswärtsspiel bei der DJK Rimpar reisen. Im TSV Bayer Sportcenter erwartet der TSV am Samstag, 21. September, den TuS N-Lübbecke.

Der Beginn des Spiels sorgte bei den heimischen Fans für Sorgenfalten: Der Aufsteiger erzielte nicht nur die beiden ersten Treffer sondern zog nach acht Minuten bis auf 6:2 davon. Bilanovic griff zur grünen Karte und nahm die Auszeit. Die Besprechung funktionierte, auch dank der Einwechslung von Julian Köster, der zweimal hintereinander platziert traf. Mit den folgenden Toren von Ian Hüter (hatte clever gesehen, dass Torwart Blaz Voncina nicht auf seinem Posten war) und Carl Löfström glich der TSV innerhalb von knapp dreieinhalb Minuten aus. Bedanken konnte sich die Dormagener nun insbesondere bei Sven Bartmann, der mehrfach gegen frei vor ihm auftauchende Eisenacher rettete und vor allem Linksaußen Ivan Snajder trotz seiner insgesamt fünf Treffer schier zur Verzweiflung brachte.

Die Partie blieb offen, da Eisenachs kompakte Deckung nicht so einfach zu knacken war. Die intensive aber überwiegend faire Begegnung hatte kurz vor der Pause einen großen Aufreger: Luka Kikanovic konnte nach einem Foul an TSV-Kapitän Patrick Hüter froh sein, dass die Schiedsrichter lediglich eine Zeitstrafe aussprachen. Der Slowene war es dann auch, der kurz vor und nach dem Seitenwechsel mit drei Treffern seine Mannschaft (letztmals) in Führung brachte (15:14). Die immer besser stehende TSV-Abwehr, zu der nach seiner Rückkehr aus Kanada auch wieder Heider Thomas gehörte, erleichterte nun Sven Bartmann die Arbeit. Dusko Bilanovic schwärmte später über die zupackende Art von Patrick Hüter und Carl Löfström: "Oft redet man nur über Torschützen, aber die Beiden haben in der Abwehr hervorragend gearbeitet."

Ab dem letzten Drittel ging die Post ab
Das Spiel auf Augenhöhe endete mit den beiden Toren des erneut starken Linksaußen Joshua Reuland - der auch seinen Gegenspieler Ante Tokic an die Kette legte - und dem verwandelten Siebenmeter von Benni Richter zum 22:18. Eisenachs Coach rief seine Spieler zusammen, konnte damit aber den Dormagener Lauf nicht stoppen. Als Sead Hasanefendic sieben Minuten später erneut eine Auszeit nahm, lag der TSV bereits mit 26:20 vorne und steuerte danach auf die Zweistelligkeit zu. Weil auch Nuno Rebelo erfolgreich war und André Meuser genau Maß nahm, lagen sich die TSV-Spieler nach dem erneuten Sieg mit zehn Toren Vorsprung in den Armen. Und auch Jakub Sterba konnte schon wieder jubeln: Der Rechtsaußen hatte sich bei einem Kontakt eine schmerzhafte Platzwunde am Kopf zugezogen, die genäht werden musste. "So wird man ein richtiger Mann", schmunzelte Coach Dusko Bilanovic. Komplimente gab es indes für einen Eisenacher: Maskottchen Schorsch (Andeas Zettl) ließ sich bei seinen sportlichen Einlagen auch vom Spielstand nicht irritieren.

Während Hasanefendic beim Trainertalk darüber klagte, dass sein Team in der ersten Hälfte zu viele Chancen ausgelassen habe, strahlte Bilanovic: "Wenn wir in unseren Rhythmus kommen ist die Mannschaft brandgefährlich und jeder Gegner muss sich warm anziehen." Der Lohn für seine Jungs: "Sie haben einen Tag länger frei. Ab Dienstag legen wir den vollen Fokus auf das Spiel gegen Rimpar."

TSV Bayer Dormagen - ThSV Eisenach 34:24 (13:13)
Dormagen: Bartmann (15 Paraden), Halfmann (n.e.), Dahmen (n.e.); Reuland (6), Köster (7), Meuser (3), Richter (5/2), Löfström (7), I. Hüter (2), Thomas, Rebelo (2), Noll (n.e.), P. Hüter, Braun (n.e.), Sterba (2), Grbavac.
Eisenach: Voncina (8 Paraden), Karic (ab 42., 0 P.), Noack (ab 50., 3 P.); Iffert (1), Kikanovic (5), Wöhler (1), Potisk, Ulshöfer (1), Miljak (1), Tokic (3), Richardt, Mürköster (2), Obranovic (2), Lumbroso, Snajder (5), Weyhrauch (3/2).
Schiedsrichter: Dinges / Schmack.
Zuschauer: 1046.
Zeitstrafen: 2:4 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:2/3 (Richter wirft über das Tor - Bartmann hält gegen Snajder).
Spielfilm: 0:2, 2:6 (8.), 6:6 (11.), 6:7, 9:7 (15.), 12:12 (22.), 13:13 - 14:13, 14:15, 17:17, 19:18 (40.), 24:18 (45.), 32:22, 34:24.


Der TSV Bayer Dormagen hat kurzfristig auf die Verletzung von Janis Boieck reagiert und mit Hendrik Halfmann einen Schlussmann für zwei Monate verpflichtet. Der 26-Jährige hat bereits die Spielberechtigung erhalten und wird heute Abend beim Heimspiel gegen den ThSV Eisenach zum Dormagener Kader gehören (Anpfiff um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter). "Wir sind froh, dass damit der Einsatz von zwei in der 2. Handball-Bundesliga erfahrenen Torhütern gewährleistet ist", betont Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.

Hendrik Halfmann stammt aus der Region, spielte zu Jugendzeiten bei der HSG Düsseldorf, später dann in Remscheid und Hagen. Sein Vertrag bei Elbflorenz Dresden endete im Juni. "Ich bin unwahrscheinlich froh, mich auf diese Weise zeigen zu können und meine Zweitliga-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen", sagt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann. "Ich habe auf eine solche Chance gewartet und bin bewusst nicht zu einem unterklassigen Verein gegangen. Ich freue mich, Dormagen bis Ende Oktober helfen zu können."

Daten zu Hendrik Halfmann
Geboren am 27. Februar 1993 in Remscheid
Größe: 1,98 m
Gewicht: 95 kg
Beruf: Groß- und Außenhandelskaufmann
Letzter Verein: HC Elbflorenz Dresden


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