"Gerecht" endete das Spiel gegen den Tabellenführer und als Aufsteiger feststehenden HC Erlangen sicher nicht. Nach grandiosen ersten 30 Minuten verteidigte der TSV Bayer Dormagen die Führung bis zur 56. Minute. Dann aber "hatten wir auch ein bisschen Glück" gestand Erlangens Trainer Robert Andersson ein. Und er meinte damit einen gewissen Bonus für "die Mannschaft die oben steht". Die Gäste nutzten dies in der Schlussphase eiskalt aus und fuhren mit dem 32:30 (12:17)-Erfolg im Gepäck nach Hause ins Frankenland. Für TSV-Teamchef Tobias Plaz blieb die Erkenntnis: "Wir hatten den Spitzenreiter am Rande einer Niederlage."

"Das war eine fast perfekte erste Hälfte", war Tobias Plaz von der Leistung seiner Mannschaft zumindest bis zur Pause angetan. "Da lief nahezu alles zusammen." Robert Andersson, der erstmals nach seiner Zeit als Spieler von 1992 bis 1995 wieder in Dormagen weilte, konnte diese Feststellung nur bestätigen: "Der TSV war in der ersten Halbzeit total überlegen." Im Spielverlauf drückte sich das so aus: Vier Mal glichen die Gäste aus, mussten aber ständig einem Rückstand hinterher laufen. Nach einer Viertelstunde explodierten die Dormagener, die von 8:8 auf 16:10 in der 26. Minute davon zogen. Das war vor allem ein Verdienst von Alex Feld, der gut von Sergio Muggli gestellt wurde und fünf Tore in Folge erzielte. Und auch die Defensive stand hervorragend - Jonny Eisenkrätzer verdiente sich Szenenapplaus für seinen Hechter nach dem Ball, Sven Bartmann parierte einen Strafwurf von Martin Stranovsky. Vielleicht hätte er aber in dieser Phase auf das Risiko zweier weiter Anspielversuche verzichten sollen, die von Erlangen abgefangen wurden. 

Nach der Kabinenschelte steigerten sich die erklärten Favoriten aus Erlangen gegen die allerdings nie aufsteckenden Gastgeber. In der hektischen Anfangsphase der zweiten Halbzeit (Plaz: "Da wurden wir ein wenig überrollt") kam der HCE schnell bis auf 20:18 heran und glich nach einer Dreiviertelstunde aus. Doch der TSV ließ sich keineswegs irritieren und machte weiter sein Spiel. Nur die Bälle passten nicht mehr so genau in den gegnerischen Kasten - auch weil Mario Huhnstock stärker wurde. Der Rückraum konnte sich jetzt nicht mehr wie zuvor entfalten, da Feld und Jo Gerrit Genz enger gedeckt wurden. Es sprangen aber andere in die Bresche: Pascal Noll traf in Unterzahl, Muggli spielte die Erlanger Deckung gekonnt aus.

Es wurde immer spannender als Erlangens Kreisläufer Jonas Thümmler zum 27:27 ausglich. Mit einem Doppelschlag von Genz und Alex Kübler innerhalb von 15 Sekunden erhöhte der TSV wieder auf 29:27. Doch Oliver Hess sorgte mit den Treffern 28 und 29 für den erneuten Gleichstand. Die letzte Dormagener Führung markierte Genz. Es folgte eine umstrittene Zeitstrafe gegen Feld und das 30:30 durch den verwandelten Siebenmeter von Stranovsky. Den Auswärtserfolg besiegelten Nikolai Link und Oliver Hess. "Wir bereiten uns mit der gleichen Intensität auf das nächste Spiel vor", kündigte Tobias Plaz nach der unglücklichen Niederlage an. Gegner am Samstag, 21. Mai, um 19 Uhr wiederum im TSV Sportcenter ist der VfL Bad Schwartau. 

TSV Bayer Dormagen - HC Erlangen 30:32 (17:12)
Dormagen: Bartmann, Jäger (ab 50.); Bettin (n.e.), Muggli (2), Genz (7), Eisenkrätzer (1), Doetsch, Kübler (6), Damm, Noll (2), P. Hüter, B. Marquardt (1), Feld (11/4).
Erlangen: Huhnstock, Stochl (21.-32.); Theilinger (5), J. Link (3), Herbst (1), Nienhaus, Hess (4), Djozic (n.e.), Bissel (2), Rahmel, Stranovsky (5/3), Rivesjoe (1), Link (7), Thümmler (4).
Schiedsrichter: Buttke/Clausing.
Zuschauer: 945.
Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Feld/zweimal, Genz, Marquardt - Hess , Rivesjoe).
Siebenmeter: 4/4:3/4 (Bartmann hält gegen Stranovsky).
Spielfilm: 4:4, 7:5 (12.), 8:8 (14.), 11:8 (18.), 14:9 (21.), 16:10 (26.), 17:12 - 20:15 (32.), 20:18 (38.), 22:18, 23:19 (42.), 23:23 (46.), 26:24, 27:27, 29:27 (54.), 29:29, 30:29 (56.), 30:32.


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