Was für ein Krimi: Als Sven Bartmann zehn Sekunden vor Schluss den von Nico Kibat geworfenen Siebenmeter hält und Ian Hüter den anschließenden Wurf von Tim Völzke blockt, jubeln die Dormagener über den dritten Auswärtssieg der Saison nach einer kämpferischen Glanzleistung beim SV Henstedt-Ulzburg. "Ein dickes Kompliment an die Mannschaft für diese Leistung", sprach der Teamverantwortliche Tobias Plaz aus. Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als gut: "Wir konnten die Woche nie komplett trainieren." Und aufgrund ihrer Verletzungen konnten Max Bettin und Robin Doetsch nicht mitmachen, auch Patrick Hüter stand wegen einer Erkrankung nicht zur Verfügung. Nach einer hochspannenden zweiten Halbzeit lag der TSV gleichwohl mit 28:27 (17:16) vorne und übergab den Norddeutschen die rote Laterne. 

Es war der nächste Schritt nach vorne, auf den Plaz mit seiner Mannschaft hingearbeitet hatte. Diese behielt einen kühlen Kopf auch nach umstrittenen Pfiffen der Spielleiter und der merkwürdigen Streichung eines Tores: Für reichlich Verwirrung hatte nämlich das Kampfgericht gesorgt, das einen in der ersten Hälfte erzielten TSV-Treffer nach Abgleich der vorliegenden Aufzeichnungen wieder zurücknahm. Statt 16:18 hieß es nur noch 16:17. Wenig nachvollziehbar reagierte auch der Liveticker auf die Annullierung und brauchte eine Weile, bis der nun offenbar korrekte Spielstand zu erkennen war. Da führte der TSV plötzlich nach drei Treffern von Jo Gerrit Genz, Sergio Muggli und Sebastian Damm mit 21:17.

Entschieden war aber noch nichts. Die Rote Karte gegen Robert Schulze in der 41. Minute motivierte die Gastgeber offenbar besonders. Henstedt drehte die Partie und lag noch in der 55. Minute durch Völzkes Treffer mit 27:25 vorne. Dieses Tor war aber auch das letzte für die Hausherren, da der TSV sich keineswegs aufgab. Alexander Feld verwandelte zwei Siebenmeter in Folge und der mit insgesamt neun Treffern erfolgreichste Werfer des Spiels Jo Gerrit Genz stellte 47 Sekunden vor dem Abpfiff den Endstand her. Die Spannung war damit freilich noch nicht beendet. Die Schiedsrichter zeigten Max Jäger die Rote Karte, weil er den Ball nicht freigegeben habe. Allerdings wurde der Keeper in dieser Szene von einem Henstedter Spieler behindert. Sei´s drum - Sven Bartmann parierte den Strafwurf und hielt beide Punkte fest. "Wir hatten es nicht verdient, Dormagen war besser", erklärte Henstedt-Ulzburgs Trainer Matthias Karbowski.

Am Wochenende finden keine Spiele statt. Das nächste Heimspiel bestreitet der TSV am Samstag, 16. April, ab 19 Uhr. Gegner im TSV Sportcenter ist dann TUSEM Essen.  

SV Henstedt-Ulzburg - TSV Bayer Dormagen 27:28 (16:17)
Henstedt: Rundt, Schmidt; Thöneböhn (6/1), Völzke (5), Eggert (4), Lauenroth (3), Laursen (3), Brauer (3), Kibat (2/1), Stefan (1), Lange (1), Schulze.
Dormagen: Bartmann, Jäger; Muggli (3), Genz (9), Eisenkrätzer (2), Spinner, Kübler (2), I. Hüter, Damm (6/4), Noll (1), B. Marquardt, Feld (5/4).
Schiedsrichter: Heine/Standke.
Zuschauer: 500.
Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Rot gegen Schulze/SVHU und Jäger/TSV).
Siebenmeter: 2/4:8/10 (Bartmann hält gegen Kibat, Eggert wirft neben das Tor - Damm scheitert zweimal).

Spielfilm: 6:6 (11.), 7:8 (13.). 9:8 (14.), 13:11 (20.), 14:15 (23.), 15:17 – 17:18 (34.), 17:21 (38.), 22:22 (44.), 24:22 (49.), 27:25 (55.), 27:27 (57.), 27:28 (60.).


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