Selten erlebt man einen solchen Spielverlauf mit ständig wechselnden Mehrheiten. Die 1495 Zuschauer mussten im TSV Sportcenter am packenden "Spieltag des Ehrenamtes" nach dem Schlusspfiff erst einmal tief durchatmen. Dann gab es die Humba mit einer jubelnden Dormagener Mannschaft. Sie hatte aus dem 21:22 in der 51. Minute das 27:22 gemacht und schließlich mit 28:24 gewonnen. Beide Punkte benötigte der TSV dringend, um den Anschluss an das untere Mittelfeld nicht zu verlieren. In der Tabelle bleibt das Team von Jörg Bohrmann auf Abstiegsrang 17, ist jetzt aber wieder punktgleich mit TUSEM Essen.

"Nach dem Sieg gegen Bad Schwartau hatten wir uns schon etwas in Dormagen ausgerechnet", sagte Hildesheims Trainer Gerald Oberbeck. Zwei soeben verpflichtete Spieler sollten mithelfen den ersten Auswärtserfolg in dieser Saison zu holen: Der 2,09 Meter lange und platziert werfende kroatische Linkshänder Goran Gorenac sowie der polnische Halblinke Mateusz Przybylski konnten erst ein Mal mit den neuen Eintracht-Kollegen trainieren. Die Neuzugänge hatte der TSV nicht auf dem Plan. Gegen die Offensive der Gäste tat sich die 6:0-Abwehr schwer, Bohrmann variierte später und war froh, dass "wir im Laufe des Spiels einen besseren Zugriff bekamen."

Es schien so, als sei der TSV nach einer Dreiviertelstunde auf der Siegerstraße. Zunächst erzielte Pascal Noll das 19:18 nach einem Konter, anschließend konnte der Ausgleich durch Lungela nicht gelten, weil Oberbeck unmittelbar vor dem Wurf eine Auszeit verlangt hatte. Mit dem wohl schönsten Tor des Spiels erhöhte Alexander Kübler und Peter Strosack machte das 21:18. Doch die Eintracht kam wieder auf, zunächst verhinderte Sven Bartmann mit zwei Glanzparaden den erneuten Ausgleich. Gorenac und der sichere Siebenmeter-Vollstrecker Lungela sorgten aber doch noch für die Führung der Hildesheimer. Die sollte aber die letzte sein - auch weil der bis Donnerstag krank geschriebene Robin Doetsch von der Bank kommend zwei Mal Dormagens Probleme von der Siebenmeterlinie vergessen ließ. "Wir haben an uns geglaubt", lobte Bohrmann die kämpferische Einstellung seines Teams und dankte der medizinischen Abteilung für die tolle Arbeit, nachdem bei fünf Spielern Fragezeichen hinter dem Einsatz gestanden hatten. So auch bei Sven Bartmann nach einem schmerzenden Hexenschuss. Doch der Torwart war rechtzeitig fit und hatte mit 15 Paraden großen Anteil am fünften Saisonsieg.

TSV Bayer Dormagen - Eintracht Hildesheim 28:24 (16:15)
Dormagen: Jäger, Bartmann; Bettin (4/1), Genz (6), Plaz, Eisenkrätzer, Doetsch (2/2), Kübler (4), Damm (3), Noll (2), Strosack (4), Hüter, Marquardt (3), Arnaud.
Hildesheim: Wetzel, Kinzel; Struck (2), Nikolov (3), Stüber (1), Przybylski (4), Zechel, Lungela (7/5), Zufelde (1), Tzoufras (1), Herbold, Gülzow, von Hermanni, Gorenac (5).
Schiedsrichter: Jan Lier / Manuel Lier.
Zuschauer: 1495.
Zeitstrafen: 6:10 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:5/5 (Bettin wirft an die Latte und scheitert an Wetzel).
Spielfilm: 2:3 (5.), 4:3 (6.), 5:6 (11.), 6:8 (13.), 8:10 (17.), 10:10 (19.), 12:13 (23.), 14:13, 16:15 - 17:15, 17:18 (34.), 21:18 (44.), 21:22 (51.), 27:22 (57.), 28:24.


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