Eigentlich wäre Aron Seesing mit dem TSV Bayer Dormagen heute in Dresden. Doch nach der Absage des Spiels aufgrund mehrerer Coronafälle beim HC Elbflorenz hatte der U19-Europameister Zeit für eine Premiere: Der Kreisläufer war für die Auslosung des Achtelfinales im DHB-Pokal verantwortlich und sorgte für acht interessante Begegnungen am 14./15. Dezember. Befangen war Aron Seesing nicht, da sein Team in der 2. Pokalrunde knapp an Titelverteidiger TBV Lemgo Lippe gescheitert war. Dafür bescherte er Lemgo mit den Füchsen Berlin eine schwere Aufgabe.

Heraus kam zudem, dass zumindest ein Zweitligist ins Viertelfinale einziehen wird, da der derzeitige Spitzenreiter VfL Gummersbach den Liga-Konkorrenten HSG Nordhorn-Lingen erwartet. Ausgespielt werden die acht Duelle am 14./15. Dezember 2021. Für die jeweiligen Gewinner ist es mit dem darauffolgenden Viertelfinale nur noch ein Schritt nach Hamburg zum REWE Final4 2022 am 23./24. April 2022.

Die Achtelfinal-Partien im Überblick
GWD Minden - FRISCH AUF! Göppingen
Rhein-Neckar Löwen - TVB Stuttgart
HC Erlangen - HSG Wetzlar
TBV Lemgo Lippe - Füchse Berlin
ASV Hamm-Westfalen - SC Magdeburg
TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel
MT Melsungen - Bergischer HC
VfL Gummersbach - HSG Nordhorn-Lingen

Die Auslosung und das Interview mit Aron Seesing kann man auf Youtube verfolgen: https://youtu.be/1F11xXJMk00


Aufgrund mehrerer positiver Coronafälle beim HC Elbflorenz wird das für Freitag, 22. Oktober, angesetzte Auswärtsspiel unserer Wiesel in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden verlegt. Bei den regelmäßigen PCR-Testungen im Rahmen der Hygiene-Richtlinien der HBL tauchten am gestrigen Dienstag mehrere positive Testergebnisse auf. Bei den heutigen Nachtestungen kamen weitere hinzu. Als Folge begibt sich die komplette Mannschaft des HC Elbflorenz zur Sicherheit in Quarantäne.

Der TSV und die Handball-Bundesliga wurden umgehend informiert und stimmten einer Verlegung zu. Dresdens sportlicher Leiter Karsten Wöhler dankte in einer Pressemitteilung der HBL und dem TSV für die gute und schnelle Kommunikation. Das Nachholspiel ist für den 15. Dezember angesetzt. Alle bereits erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit. Der TSV wünscht den Betroffenen eine gute und schnelle Genesung.


Gegen die mit einer kompletten Mannschaft angereisten Gäste konnte der personell arg gebeutelte TSV Bayer Dormagen nach dem Seitenwechsel nicht mehr an die in der ersten Halbzeit gezeigte Leistung anknüpfen und kassierte mit 25:30 die erste Heimniederlage der noch jungen Saison. Eintracht Hagen feierte hingegen im dritten Auswärtsspiel den dritten Sieg und mischt in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga weiterhin vorne mit. Das nächste Spiel bestreitet der TSV am kommenden Freitag, 22. Oktober, in Dresden beim HC Elbflorenz. Kommender Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist der Dessau-Roßlauer HV am Mittwoch, 27. Oktober (Tickets online).

Aufsteiger Hagen verschaffte sich bereits nach 13 Minuten einen Drei-Tore-Vorsprung, an dem insbesondere Tim Stefan und Philipp Vorlicek beteiligt waren. Den 6:9-Rückstand drehten die Wiesel vor 633 Zuschauern allerdings auch dank des Torwartwechsels: Christian Simonsen präsentierte sich ab der 11. Minute mit insgesamt neun Paraden in starker Form und gab seinem Team Rückendeckung bei der Aufholjagd. Ante Grbavac, Jan Reimer von der Siebenmeterlinie und über Rechtsaußen, Aron Seesing mit dem präzisen Wurf ins leere Eintracht-Tor sowie der in der ersten Hälfte nicht zu stoppende Andre Meuser sorgten für die 10:9-Führung. Doch Hagen antwortete mit dem schnellen Linksaußen Daniel Mestrum, der seine vier Treffer innerhalb von sechs Minuten erzielte. So liefen die Wiesel erneut hinterher, durften aber die Hoffnung nach Grbavacs Ausgleichstreffer zum 16:16-Pausenstand und der prächtigen Parade von Simonsen gegen Mestrum mit in die Kabine nehmen.

Zurück auf dem Spielfeld unterliefen dem TSV zwei frühe Fehler, die Hagen eiskalt nutzte. Das nochmalige Aufbäumen von Ante Grbavac und Tim Mast mit einem schönen Konter zum 18:18 war dann schon der letzte Gleichstand. Eintracht-Kreisläufer Tilman Pröhl deutete jetzt seine Klasse an und verwertete erneut den Abpraller nach einer vorherigen Glanztat von Christian Simonsen. Hagens nun offensivere Abwehr ließ den Dormagener Rückraum kaum noch zur Entfaltung kommen, zumal auch Mats Grzesinski seine Torhüterbilanz deutlich verbessern konnte. Letztlich realisierten die Gäste exakt ihr gestecktes Ziel: „Der Matchplan sah vor, dass wir maximal 25 Tore zulassen“, stellte Trainer Stefan Neff später zufrieden fest. Weil nun Pouya Norouzinezhad den wieder eingewechselten Martin Juzbasic ständig mit einem Wurf in die kurze Ecke überraschte, konnte an der ersten Heimniederlage der Auswahl von Dusko Bilanovic schon nach knapp 50 Minuten beim Stande von 22:27 kaum noch gezweifelt werden.

„Unsere linke Seite hatte Probleme mit der offensiveren Deckung“, nannte der Trainer einen Grund für den Ausgang des Spiels. „In einer solchen Situation muss man sich mehr ohne Ball bewegen. Auf jeden Fall fehlte uns heute unser Spielmacher Ian Hüter.“ Trotz der Niederlage blickt auch Jan Reimer, einer der neun Spieler des Jahrgangs 2000 oder jünger der Wiesel am gestrigen Freitagabend, mit Zuversicht auf die nächsten Aufgaben: „Wir trainieren intensiv und werden auch bis zur Partie in Dresden hart daran arbeiten, das Zusammenspiel zu verbessern.“ Der Rechtsaußen spielte gegen Hagen durch, da Jakub Sterba nach einem im Training erlittenen Außenbandriss ausgefallen war. Eine genaue Untersuchung am Montag wird zeigen, wie lange er ausfällt. Immerhin ein Lichtblick: Der lange verletzte Lucas Rehfus kam endlich wieder zum Einsatz und führte sich mit einem sehenswerten Treffer ein.

TSV Bayer Dormagen – VfL Eintracht Hagen 25:30 (16:16)
Dormagen: Juzbasic (2 Paraden), Simonsen (11.-44., 9 Paraden); Meuser (7), Leitz (n.e.), Wolfram (n.e.), Rehfus (1), Biernacki (2), Reimer (5/3), P. Hüter (1), Johannmeyer (n.e.), Grbavac (5), Seesing (1), Steinhaus (1), Mast (2).
Hagen: Mahncke (1 Parade), Grzesinski (ab 17., 6 Paraden); Bürgin, Becker, Norouzinezhad (6), Pröhl (6), Schmidt (2), Renninger, Klein (n.e.), Vorlicek (3), Athanassoglou (1), Gaubatz, Kister, Mestrum (4), Stefan (6), Toromanovic (2).
Schiedsrichter: Engeln / Schmitz.
Zuschauer: 633.
Zeitstrafen: 2:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:0/1 (Schmidt scheitert an Simonsen).
Spielfilm: 1:0, 2.3, 4:6, 6:9 (13.), 10:9 (17.), 11:13 (21.), 14:14, 16:16 – 16:18, 18:18, 18:21 (41.), 21:22, 21:25 (49.), 22:27, 24:30, 25:30.


Trotz der ersten Saisonniederlage gegen Großwallstadt (31:32) steht Aufsteiger Eintracht Hagen mit 8:2-Punkten hinter dem einzig ungeschlagenen VfL Gummersbach auf dem zweiten Tabellenplatz und gehört damit durchaus zu den Überraschungsmannschaften der 2. Bundesliga. An diesem Freitag, 15. Oktober, stellt sich das Team von Stefan Neff im TSV Bayer Sportcenter vor. Die Dormagener Wiesel wollen ihre weiße Heimweste behalten, benötigen aber wegen der andauernden personellen Sorgen die Unterstützung von den Rängen: „Wie uns die Fans helfen können, haben wir ja gegen Rimpar gesehen“, sagt TSV-Coach Dusko Bilanovic. Die Schiedsrichter Maximilian Engeln und Felix Schmidt aus Burscheid pfeifen das Spiel um 19.30 Uhr an. Tickets gibt es online und gegen einen Aufschlag an der Abendkasse, die um 18.30 Uhr öffnet. Voraussetzung für den Einlass in die Halle sind die 3G-Regeln. Wegen der Ferien und der deshalb ausfallenden Schultests benötigen auch Schülerinnen und Schüler einen entsprechenden Nachweis. Sportdeutschland.tv überträgt die Partie live.

Gleich sechs Klubs weisen in der 2. Liga das gleiche 4:6-Punktverhältnis auf. Auch der TSV gehört dazu und rutschte nach der dritten Auswärtsniederlage auf Tabellenplatz 14 ab. „Natürlich wäre unsere Ausgangsposition mit einer kompletten Mannschaft anders. So aber kommt Hagen als Favorit ins Sportcenter“, sieht Bilanovic seine Auswahl eher in der Rolle des Außenseiters. Zumal Ian Hüter - wie schon in Gummersbach und nächste Woche in Dresden - ausfällt. Hüters Muskelfaserriss soll vernünftig auskurieren können. Ebenso wie die kleineren Blessuren, die sich aufgrund der Pause verabschieden sollen.

Hagen verfügt über eine eingespielte Mannschaft, die zur neuen Saison mit drei Spielern aufgefüllt wurde. Der Vertrag mit David Jurisic wurde inzwischen wieder aufgelöst, weil der junge Linkshänder sich stärker um sein Studium kümmern will. Bestens integriert sind hingegen die Neuzugänge Philipp Vorlicek und Pouya Norouzi. Beide erzielten zusammen 58 der 159 Eintracht-Tore. Mit 34 Treffern liegt der aus Nordhorn gekommene Vorlicek hinter Dominik Mappes (Hüttenberg) auf Platz 2 der Feldtorschützenliste. „Hagen ist gut gestartet und verfügt über einen guten Kader“, erklärt Bilanovic nach dem Videostudium. Auch zwei ehemalige Dormagener machen als Flügelspieler auf sich aufmerksam: Daniel Mestrum auf der linken und Damian Toromanovoc auf der rechten Seite. „Unsere Abwehr muss am Freitagabend viel leisten“, ahnt der TSV-Coach. Und besonders wichtig: „Wir müssen die Fehlerzahl in Grenzen halten und dürfen Hagen nicht zu Gegenstößen einladen.“

Weitere Informationen und Beiträge stehen im aktuellen Wiesel Inside (Download als pdf-Datei).


Nach einer im Training am Freitagabend erlittenen Verletzung hatte Ian Hüter noch die Hoffnung, dass er am Sonntag beim Mittelrhein-Derby dabei sein könnte. Doch alle Mühen der ärztlichen Abteilung waren vergeblich. Die eh schon personell geschwächten Wiesel verzeichneten einen weiteren Ausfall und mussten in der Gummersbacher Schwalbe Arena auf ihren Spielgestalter und einen der erfolgreichsten Torschützen der bisherigen Saison verzichten. Bis zur Pause kam der TSV Bayer Dormagen mit der Situation klar, lag lediglich 10:12 hinten. Aber nach dem Seitenwechsel war der gute Eindruck der ersten Halbzeit nach nur zehn Minuten in Vergessenheit geraten: Gummersbach zog mit dem 6:0-Lauf auf 18:10 davon und legte den Grundstein zum 28:18-Erfolg.

Der TSV hatte einen hervorragenden Start: Andre Meuser, Jan Reimer per Siebenmeter und Ante Grbavac trafen zur 3:0-Führung, hinten machte Martin Juzbasic seinen Kasten zu und ließ vor allem Janko Bozovic verzweifeln, der auch mit einem Strafwurf scheiterte. Immerhin sieben Minuten brauchten die Gastgeber vor 1890 Zuschauern, um den ersten Ball im TSV-Tor unterzubringen. Schütze war der Spieler, der später zehn Tore auf seinem Konto haben sollte. Mit Linksaußen Hakon Styrmisson war es wie schon beim Pokalspiel gegen Lemgo mit Bjarki Elisson ein Isländer, der sich zweistellig in die Erfolgsliste eintrug. Begünstigt durch zwei frühe Zeitstrafen – manche Spielleiter zeigen in vergleichbaren Situationen auch schon mal die gelbe Karte – kam der VfL auf und ging mit 5:3 in Führung.

Vom späteren Drei-Tore-Rückstand ließ der TSV sich freilich ebenfalls nicht beeindrucken. Gesucht wurde immer wieder Ante Grbavac, der wesentlichen Anteil am 9:9-Gleichstand in der 26. Minute hatte und auch mit seinem Treffer zum 12:10 unmittelbar vor dem Pausenpfiff die Hoffnung auf etwas Zählbares aufrecht hielt. Kaum zehn Minuten nach dem Seitenwechsel war indes die Vorentscheidung gefallen: Die Bestrafung der technischen Fehler auf Dormagener Seite lief nun besonders über die rechte Gummersbacher Angriffsseite mit dem schnellen Lukas Blohme. In der 40. Minute beendete Sören Steinhaus das torlose erste Drittel der zweiten Hälfte mit dem Treffer zum 18:11. Als Andre Meuser und Tim Mast mit einem Doppelschlag auf 25:18 verkürzten, schien es so, als könne die zweistellige Niederlage vermieden werden. Das verbliebene Ziel durchkreuzten aber die beiden besten Gummersbacher Schützen Styrmisson und Blohme.

„Bis zu einem gewissen Zeitpunkt haben wir guten Handball gezeigt. Leider haben zu viele technische Fehler in der zweiten Halbzeit die Gummersbacher immer wieder zu einfachen Toren eingeladen“, stellte Dusko Bilanovic nach dem Derby fest. „Wir müssen das Spiel jetzt so schnell wie möglich abhaken und uns auf die Aufgabe gegen Hagen am Freitag vorbereiten.“ Für seinen Gummersbacher Kollegen Gudjon Valur Sigurdsson war die erneute Umstellung in der Abwehr auf 3:2:1 mit dem vorgezogenen Julian Köster ein wesentlicher Grund für den höchsten Saisonerfolg. „Unsere Außen haben viele Gegenstoßtore erzielt. Außerdem hat mir gut gefallen, wie unser Youngster Ole Pregler das Spiel geführt hat.“

Der TSV erwartet am kommenden Freitag, 15. Oktober, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter den Aufsteiger und aktuellen Tabellenzweiten Eintracht Hagen. Tickets im Vorverkauf (online).

VfL Gummersbach - TSV Bayer Dormagen 28:18 (12:10)
Gummersbach: Ivanisevic (12 Paraden), Valerio (ab 51.); Vidarsson (2), Köster (3), Blohme (6), Hermann (1), Schneider, Herzig (n.e.), Pregler (3), Dzialakiewicz, Santos (n.e.), Styrmisson (10/3), Kiesler (1), Stüber (n.e.), Zeman (2), Bozovic.
Dormagen: Juzbasic (12 Paraden), Simonsen (ab 52., 3 Paraden); Meuser (2), Leitz (n.e.), Rehfus (n.e.), Biernacki, Reimer (2/2), P. Hüter (4), Johannmeyer, Sterba, Grbavac (6), Seesing (1), Steinhaus (1), Mast (2).
Schiedsrichter: Hörath / Hofmann.
Zuschauer: 1890.
Zeitstrafen: 6:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:2/2 (Bozovic scheitert an Juzbasic).
Spielfilm: 0:3 (7.), 5:3 (13.), 7:4 (16.), 7:6, 9:6 (22.), 9:9 (26.), 12:9 (29.), 12:10 – 18:10 (39.), 18:12, 24:14 (52.), 25:18 (57.), 28:18.


TSV-Trainer Dusko Bilanovic hatte seinen Jungs nach dem starken Auftritt im Pokalspiel gegen Lemgo den Mittwoch freigegeben. In jeweils zwei Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag sowie dem Abschlusstraining am Samstag fand die konzentrierte Vorbereitung auf das Mittelrhein-Derby statt: An diesem Sonntag, 10. Oktober, geht es zum Zweitliga-Spitzenreiter VfL Gummersbach, der die bisherigen vier Spiele gewonnen hat und auch das Pokalderby gegen Ferndorf am Donnerstag mit 30:22 erfolgreich gestaltete. Das Spiel pfeifen Thomas Hörath und Timo Hofmann (Zirndorf / Bamberg) um 16 Uhr in der Gummersbacher Schwalbe-Arena an. Das Spiel wird auf Sportdeutschland.tv übertragen. Kurzentschlossene können Tickets an der Tageskasse direkt neben dem Haupteingang der Halle erwerben.

Nach dem Comeback von Ante Grbavac reist der TSV zumindest mit einem gelernten Halblinken ins Bergische. Und die Entwicklung von Lucas Rehfus nach seiner langen Schulterverletzung lässt hoffen: Er gehörte am Freitagabend zum Team der A-Jugend, das bei TuSEM Essen auch das fünfte und letzte Vorrundenspiel der Jugendbundesliga gewann (34:30). In Gummersbach ist Rehfus noch nicht dabei, er soll erst intensiver ins Training mit der Ersten einsteigen. Rechtsaußen Jakub Sterba trainierte nach der Pause wegen einer starken Erkältung aber mit und dürfte am Sonntag zum Aufgebot gehören.

„Gummersbach ist komplett und verfügt über eine auf jeder Position doppelt gut besetzte Mannschaft“, sieht Dusko Bilanovic den Altmeister natürlich als Favoriten. „Mit Tibor Ivanisevic haben sie einen Nachfolger für Matthias Puhle verpflichtet, der mindestens so gut hält wie sein Vorgänger“, stellt der Dormagener Coach nach dem Videostudium fest. „Und mit Stepan Zeman hat der VfL eine neue Stabilität am Kreis bekommen.“ Überschwänglich war Bilanovics Kollege Gudjon Valur Sigurdsson nach dem Pokalsieg gegen Ferndorf nicht: „Im Großen und Ganzen haben wir in der zweiten Halbzeit souverän ausgesehen. Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit war aber nicht ganz so gut. Da erwarte ich mehr Druck und mehr Zug zum Tor.“ Und er deutet einen Matchplan auch gegen den TSV an: „Vor allem die Umstellung in der Abwehr auf die offensive 3:2:1-Variante führte zum Erfolg.“ Für den früheren isländischen Nationalspieler ist klar: „Wir dürfen das Spiel auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, vor allem, weil es jetzt auch schon nach so kurzer Zeit ist und Dormagen längere Zeit der Regeneration hatte.“


Beste Werbung für den Handball: Der amtierende Pokalsieger TBV Lemgo-Lippe stand am Dienstagabend im TSV Bayer Sportcenter am Rande einer Niederlage. Doch „unser Problem waren die ersten und die letzten fünf Minuten“, hatte TSV-Coach Dusko Bilanovic bis zuletzt an den Erfolg geglaubt: „Es tut natürlich weh, wenn die Mannschaft so viel tut und dann doch mit leeren Händen dasteht.“ Andre Meuser, mit acht Treffern bester TSV-Werfer, dankte den Fans für die immense Unterstützung: „Das hat uns auf dem Spielfeld geholfen. So war es bis zum Schluss eine Partie auf Augenhöhe.“ Die 28:31 (17:16)-Niederlage bedeutet aber das Pokalaus für den TSV Bayer Dormagen, der sich jetzt ganz auf die Meisterschaftssaison konzentrieren kann. Da geht es am kommenden Sonntag mit dem Mittelrhein-Derby beim VfL Gummersbach weiter.

Lemgo wurde seiner Favoritenrolle schnell gerecht: Nach fünf Minuten führten die Gäste bereits mit 4:0. „Da haben wir Gas gegeben, doch dann kamen unsere Fehler“, war Florian Kehrmann mit der folgenden Einstellung weniger zufrieden: „Das war zehn Prozent weniger, wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen und haben uns zu viele technische Fehler geleistet“, kritisierte der TBV-Coach. Der TSV kam näher, Ian Hüter glich nach einer Viertelstunde zum 8:8 aus, Aron Seesing ließ direkt die erste Führung folgen. Mehrfach misslang der Versuch, den Vorsprung zu erhöhen. Vor allem Lemgos Bjarki Elisson hatte etwas dagegen: 11 seiner insgesamt 16 Treffer erzielte der Isländer in der ersten Hälfte. „16 Tore schießt er sicher nicht immer“, stellte Kehrmann seinem Linksaußen ein exzellentes Zeugnis aus. „Mit Kuba in der Abwehr wären es bestimmt fünf oder sechs weniger gewesen“, vermutete Bilanovic. Aber Rechtsaußen Jakub Sterba war kurzfristig ausgefallen. Er konnte wegen einer starken Erkältung nicht spielen.

Die 833 Zuschauer erlebten weiterhin einen guten und abwechslungsreichen Pokalfight mit der Dormagener Halbzeitführung: Patrick Hüter in Glanzform verwandelte unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Auch nach dem Seitenwechsel legte der TSV bis zur 40. Minute regelmäßig vor, Lemgo glich aus. Dann stellte Kehrmann um und brachte mit dem vorgezogenen Lukas Zerbe einen Störer. Prompt verschafften die Westfalen sich die 23:21-Führung, die aber Patrick Hüter mit zwei sehenswerten Treffern im Verbund mit den starken Paraden von Martin Juzbasic gegen Lukas Hutecek wieder aufhob.

In der 51. Minute erzielte Ante Grbavac bei seinem Comeback das 26:25 für die Wiesel – die Begeisterung war groß. Zumal Juzbasic kurz danach den Siebenmeter von Elisson entschärfte, der wiederum den anschließenden technischen Fehler der Dormagener dann doch verwertete. Weil erst der von Jan Reimer geworfene Siebenmeter am linken Pfosten und der von Patryk Biernacki an der Latte landete, blieb die Überraschung aus. Denn Bobby Schagen und Frederik Simak sorgten mit ihren Doppeltreffern für die Entscheidung. Florian Kehrmann war erleichtert: „Ich habe meine Mannschaft nicht zum Spaß vor dem TSV gewarnt. Dormagen spielt einen schönen Handball.“

TSV Bayer Dormagen – TBV Lemgo-Lippe 28:31 (17:16)
Dormagen: Juzbasic (7 Paraden), Simonsen (n.e.); Meuser (8), Leitz, Wolfram (n.e.), Biernacki (2), I. Hüter (4), Reimer (1/1), P. Hüter (7), Johannmeyer, Grbavac (2), Seesing (3), Mast (1).
Lemgo: Johannesson (3 P.), Zecher (ab 31., 3 P.); Hutecek, Elisson (16/2), Kogut (3), I. Guardiola (1), Simak (3), Carlsbogard, Schagen (3), Timm (n.e.), Schwarzer (n.e.), Suton (n.e.), Zerbe (3), G. Guardiola (2), Reitemann, Blaauw (n.e.).
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 833
Zeitstrafen: 6:4 Minuten.
Siebenmeter: 1/4:1/2 (Reimer scheitert an Johannesson und wirft an den Pfosten, Biernacki wirft an die Latte – Juzbasic hält gegen Elisson).
Spielfilm: 0:4 (5.), 3:6 (9.), 7:7 (14.), 9:8 (16.), 13:12, 13:14, 17:16 – 21:20 (39.), 21:23 (44.), 26:25 (51.), 26:29 (57.), 27:31, 28:31.

 


Vier Tage nach dem Erfolg gegen die DJK Rimpar Wölfe steht das nächste Heimspiel auf dem Spielplan. Und da erwartet der Zweitliga-Tabellenneunte TSV Bayer den Zwölften - allerdings der 1. Bundesliga. Der TBV Lemgo-Lippe kommt an diesem Dienstag, 5. Oktober, ins TSV Bayer Sportcenter. Um 19.30 Uhr geht es los mit dem Anpfiff der Schiedsrichter Steven Heine und Sascha Standke (Wendeburg / Ronnenberg, Niedersachsen).

„Wir haben in den letzten Jahren oft gegen Erstligisten in der Saison-Vorbereitung gespielt“, vermisst Dusko Bilanovic aber den sportlichen Vergleich mit einer Top-Mannschaft im Wettbewerb. „Jetzt haben wir endlich die Gelegenheit, in unserer Halle gegen eine Spitzenmannschaft zu spielen. Und das ist sogar der Cup-Verteidiger!“ Gegen Mannschaften aus der 1. Liga spielte der TSV in den letzten Jahren nur auswärts, so 2019 in Göppingen, im Jahr zuvor in Göttingen gegen Kiel und davor beim HC Erlangen. Letzter Heimgegner aus der 1. Liga war HBW Balingen-Weilstetten: Im Oktober 2014 leistete der TSV erheblichen Widerstand, führte zur Pause mit 14:12 und verlor dann doch das Pokalspiel der 2. Runde mit 25:28. Interessant aus der Sicht von Bilanovic: 1997 zog er als Spieler des damaligen Zweitligisten HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ins Finale des DHB-Pokals ein - gegen den TBV Lemgo, der das Spiel gewann. Als Vizepokalsieger erreichten die Hessen aber die Qualifikation für den Europapokal. Ähnlich wie der TSV Bayer Dormagen 1993 nach der knappen Finalniederlage gegen die SG Wallau-Massenheim.

„Na klar ist der TBV Favorit“, sagte Ian Hüter am Freitag. „Aber wir werden uns auch gegen Lemgo nicht verstecken.“ Und es gibt ja auch noch Aussagen, für die in der Regel fünf Euro ins Phrasenschwein fällig werden: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Das weiß auch der in Kaarst aufgewachsene Florian Kehrmann, der als 22-Jähriger 1999 von Solingen nach Lemgo wechselte: „Wir wissen, dass wir am Dienstagabend eine schwere Aufgabe vor uns haben, an die man mit dem nötigen Respekt herangehen muss.“ Das mit 27:24 gewonnene Vorbereitungsspiel im August lässt Kehrmann zu folgendem Urteil kommen: „Dormagen verfügt über eine wirklich sehr gute erste Sieben mit schlagkräftigem Personal im Rückraum.

Auch als kleines Dankeschön für die treue Unterstützung der Fans hat der TSV die Preise für das Pokalspiel reduziert. Tickets gibt es online - und an der Abendkasse mit einem Aufschlag von 1,50 Euro. Jeder Besuchende muss eines der drei G vorweisen (negativer COVID-19-Schnelltest nicht älter als 48 Stunden, vollständig geimpft, vollständig genesen). Als negatives Testergebnis werden ein PCR-Test sowie ein (kostenfreier) Schnelltest aus einem kommunalen oder privaten Testzentrum akzeptiert, nicht aber Selbsttests. Ohne entsprechende Nachweise kann kein Zutritt gewährt werden. Außerdem gilt weiterhin eine Ausweis-, Personalisierungs-, Masken- und Sitzplatzpflicht. Die Masken können am Sitzplatz abgenommen werden.

Bis jetzt wurden rund 700 Tickets verkauft. Der TSV weist auf möglichst frühzeitiges Kommen hin, da es am Eingang zu Verzögerungen kommen kann.


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