News
Der VfL Gummersbach kam als Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga ins TSV Bayer Sportcenter – und wurde am Mittwochabend letztlich seiner Favoritenrolle gerecht. Die Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson setzte sich gegen die bis zum Schlusspfiff kämpfenden Wiesel mit 36:30 (15:14) durch und kann den Sekt für die Aufstiegsfeier kaltstellen. Da Großwallstadt mit 27:19 in Aue gewann, zogen die Mainfranken wieder am TSV vorbei, der nun auf Tabellenrang 18 steht. Die nächste Aufgabe für die Mannschaft von Peer Pütz wartet bereits am Samstag, 7. Mai, ab 19.30 Uhr beim TV Hüttenberg.
1194 Zuschauer erlebten in der ersten Hälfte ein äußerst abwechslungsreiches Spiel. Der TSV lag in der Anfangsphase mehrfach mit drei Toren zurück, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen: Erst nahm Andre Meuser genau Maß und setzte den Ball in den linken oberen Winkel, dann verwandelte Jan Reimer einen Siebenmeter und Patrick Hüter sorgte mit seinem platzierten Abschluss für das 7:7 nach einer Viertelstunde. Janko Bozovic brachte die Gäste per Strafwurf erneut in Führung, doch der TSV drehte die Partie mit einem weiteren „Dreier“ von Tim Mast, Alex Senden und Andre Meuser auf 10:8 (20.). Als auch Senden mit einem Kunstwurf ins Eck aufwartete, bejubelten die heimischen Fans das 11:9. Der Altmeister reagierte allerdings unbeeindruckt und setzte sich mit einem 6:0-Lauf bis 11:15 ab. Dass die Wiesel gleichwohl mit Zuversicht in die Kabine gehen konnten, lag an einer Traumkombination mit dem sehenswerten Tor von Kapitän Hüter, der Siebenmeterparade von Christian Simonsen gegen Bozovic sowie den Anschlusstreffern von Reimer und Senden zum 14:15.
Nach dem Wiederanpfiff glich Aron Seesing zum 15:15 aus – es sollte sich herausstellen, dass es der letzte Gleichstand des Spiels war. Danach spielte der TSV weiterhin auf Augenhöhe, lief aber immer einem Rückstand hinterher. Auch die ansatzlosen Geschosse von Mislav Grgic konnten daran nichts ändern. Bis hin zum 23:25 durch Mast in der 45. Minute bestand Hoffnung, dann waren es die kleinen und teils auch unglücklichen Fehler wie Fuß- und Kreisberührung, die den VfL auf die Siegerstraße brachten. Und dann war da auch noch der vor den Siebenmeterschützen Jan Reimer und Mislav Grgic zappelnde Tibor Ivanisevic, der zweimal innerhalb von drei Minuten abwehrte. Die kämpfenden Dormagener kamen bis auf vier Tore heran, ehe Julian Köster und Lukas Blohme ihre starke Leistung mit den Toren Nr. 35 und 36 krönten.
„Wir haben nie aufgegeben“, sagte später Aron Seesing. Und Gudjon Valur Sigurdsson richtete ein Kompliment an den TSV: „Dormagen war hervorragend auf unsere Abwehr eingestellt.“ Für Peer Pütz stand fest: „Wir haben das heute phasenweise gut gemacht. Aber wenn wir gegen eine Mannschaft wie Gummersbach gewinnen wollen, dann muss alles passen.“ Das war aber nicht ganz der Fall: „Leider waren es ein paar Fehler und einige unglückliche Situationen zu viel.“
TSV Bayer Dormagen – VfL Gummersbach 30:36 (14:15)
Dormagen: Juzbasic (2 Paraden), Simonsen (ab 24., 8 P.); Reuland (1), Meuser (5), Leitz (n.e.), Senden (4), Biernacki, I. Hüter (2), Reimer (4/3), Grgic (4), P. Hüter (4), Johannmeyer (n.e.), Grbavac (n.e.), Seesing (4), Steinhaus (n.e.), Mast (2).
Gummersbach: Nagy (3 Paraden), Ivanisevic (ab 23., 8 P.); Fanger (n.e.), Vidarsson (5), Viana (n.e.), Köster (6), Blohme (8), Häseler (n.e.), Herzig (2), Pregler (5), Dzialakiewicz, Santos (3), Kiesler, Stüber, Zeman (2), Bozovic (5/2).
Schiedsrichter: Linker / Schmidt.
Zuschauer: 1194.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:2/3 (Ivanisevic hält gegen Reimer und Grgic – Bozovic scheitert an Simonsen).
Spielfilm: 2:5 (8.), 7:7 (15.), 7:8, 10:8 (20.), 11:9 (21.), 11:15 (26.), 14:15 – 15:15, 15:17, 17:18, 17:20, 19:20 (41.), 19:22, 22:24 (45.), 23:25, 23:28 (49.), 25:32 (54.), 29:33, 30:36.
Die Partie sollte bereits vor zwei Monaten ausgetragen werden, dann aber sorgte die Pandemie für eine Verschiebung. Nun also findet das immer wieder interessante Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach an diesem Mittwoch, 4. Mai, statt. Die Schiedsrichter Frederic Linker und Sascha Schmidt (Recklinghausen / Bochum) pfeifen die Begegnung des 25. Spieltages um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter an. Tickets gibt es weiterhin im Online-Shop, die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr. Sportdeutschland überträgt live.
Die Ausgangsposition im Vergleich zum für März angesetzten Spiel hat sich leicht verändert: Gummersbach liegt weiter auf Aufstiegskurs, der TSV aber hat einen der Abstiegsplätze verlassen und kletterte in der 2. Handball-Bundesliga auf Tabellenrang 17. Den würde das Team von Trainer Peer Pütz im Siegfalle auf jeden Fall behalten. Ansonsten wäre der Ausgang des Kellerduells zwischen Aue und Großwallstadt entscheidend.
Vor zwei Monaten hätte Janko Bozovic nicht für die Gäste auflaufen können. Der Shooter hatte sich das Ellenbogengelenk ausgerenkt und dadurch weitere Verletzungen zugezogen. Nun aber spielt er wieder und ist zusammen mit dem Ex-Dormagener Julian Köster der erfolgreichste Rückraumwerfer des Altmeisters. Kapitän Timm Schneider erlitt am Sonntag beim Spitzenspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen eine Zerrung der Gelenkkapsel im linken Knie. Vermutlich wird er in Dormagen nicht zum Einsatz kommen. Nach 31 Spielen verfügt der VfL mit 50:12- Punkten vor Hamm-Westfalen (41:21) und Nordhorn-Lingen (40:20) über einen komfortablen Vorsprung an der Spitze der 2. HBL. Letztlich sollte das Comeback in Liga 1 nur noch eine Frage der Zeit sein.
Im Hinspiel sahen die Zuschauer zumindest in der ersten Halbzeit ein mitreißendes Spiel zweier fast gleichwertiger Mannschaften. Da stand es 12:10 für den VfL, ehe das Dormagener Angriffsspiel ins Stocken geriet und die Gastgeber mit 28:18 gewannen. Das soll sich an diesem Mittwoch nicht wiederholen. „Wir spielen mit der vollen Rückendeckung unserer Fans und werden natürlich alles versuchen, um im Idealfall beide Punkte zu holen“, sagt Peer Pütz. Er muss weiterhin lediglich auf Rechtsaußen Jakub Sterba verzichten - auf der Position hat sich freilich Jan Reimer zum Shooting-Star dieser Spielzeit entwickelt und nach Andre Meuser als zweiter TSV-Spieler mehr als 100 Tore erzielt. Linkshänder Artur Karvatski, der bereits sieben seiner acht möglichen Spiele im Dormagener Trikot bestritten hat, wird aller Voraussicht nach gegen Gummersbach nicht auflaufen.
Eine hervorragende Reaktion: Nach lediglich 17 Treffern am Mittwoch gegen Ludwigshafen zeigte sich der Angriff des TSV Bayer Dormagen beim TV Emsdetten am Samstagabend in bester Wurflaune und erzielte mit dem 31:28 (11:14) einen Saisonrekord. In den bisherigen Spielen war die 30-er Toremarke noch nicht überschritten worden. Dank des vierten Siegs in Folge in der Ems-Halle verließen die Wiesel die Abstiegsplätze und kletterten in der 2. Handball-Bundesliga auf Tabellenrang 17. Am Mittwoch, 4. Mai, findet das Mittelrhein-Derby gegen Spitzenreiter VfL Gummersbach ab 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter statt. Zum Ticket-Online-Shop.
Für einen Spieler war der Blick auf die Anzeigetafel geradezu ein Déjà-vu: Christian Simonsen musste am Donnerstag aufgrund seines Zweitspielrechts in Sachsen aushelfen und trug dort die Torwartkluft des Erstligisten SC DHK Leipzig im Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Am Ende hieß es 28:31, der Gast hatte die Partie gewonnen. Zwei Tage später endete die Partie mit dem TSV in Emsdetten ebenfalls 28:31, diesmal aber durfte der gerade 22 Jahre alt gewordene Schlussmann jubeln – zumal er großen Anteil am Erfolg hatte. Simonsen löste in der zweiten Hälfte Martin Juzbasic ab und zeigte elf Paraden. „Das war eine sehr gute Leistung“, lobte später TSV-Coach Peer Pütz. Vorne ragte einmal mehr Jan Reimer heraus, der in der 23. Minute sein 100. Saisontor markierte und insgesamt zehn Mal traf.
In der ersten Hälfte dominierte zunächst der TSV und verschaffte sich den 4:1-Vorsprung bis zur 8. Minute. Dabei drehte besonders Ian Hüter auf, der nicht nur erfolgreich abschloss, sondern auch seinen Bruder Patrick bestens bediente. Die Führung schmolz aber schnell zusammen, weil Emsdettens Torjäger Dirk Holzner zwei Siebenmeter verwandelte und nach einem Abwehr-Block gegen Alexander Senden auch einen Konter zum 5:5-Ausgleich abschloss. Die Gäste legten aber weiterhin vor und führten regelmäßig bis zur 26. Minute nach Reimers 11:10. In den letzten Minuten der ersten Hälfte leistete der TSV sich aber mehrere Fehler, die den guten Eindruck der ersten Halbzeit verdrängten und Emsdetten zum 14:11-Pausenvorsprung verhalfen.
Doch Dormagen war gekommen, um zu siegen. Peer Pütz: „Die Mannschaft zeigte eine tolle Moral und hat sich nach dem Wechsel deutlich gesteigert.“ So war der Gleichstand bereits in der 5. Minute der zweiten Halbzeit hergestellt (15:15), doch bis zur Rückeroberung der Führung verging geraume Zeit. Holzner sorgte nach einer Dreiviertelstunde für den letzten Vorsprung (20:19) des TVE. Dann starteten die Wiesel die endgültige Wende dank der Tore von Alex Senden und Jan Reimer, Andre Meuser ließ einen Doppelschlag folgen. Und immer wieder war es Christian Simonsen, der die Gastgeber zur Verzweiflung brachte.
Als TVE-Trainer Sascha Bertow beim Stande von 23:26 die zweite Auszeit innerhalb von drei Minuten nahm und den siebten Feldspieler aufs Spielfeld beorderte, war es um die Münsterländer geschehen. Der TSV nutzte die Emsdettener Schwächen und entschied die Partie vorzeitig mit drei Toren hintereinander durch Joshua Reuland, Jan Reimer (beide ins leere Tor) und Alexander Senden zum 23:29. In der Erwartung des dritten Auswärtssieges verloren die Dormagener nun zwar die Souveränität, Leichtsinnsfehler führten zu drei TVE-Toren innerhalb von 45 Sekunden. Mehr aber war an diesem Abend nicht möglich für den Dino der 2. Bundesliga, der seine Chancen auf den Klassenverbleib im Gegensatz zum TSV nicht gerade verbesserte. „Wir sind an uns selber gescheitert“, sagte Bertow. Sein Trainerkollege Peer Pütz hingegen war froh, dass seine Spieler die Ruhe bewahrt haben und in der zweiten Halbzeit „die Lücken in der gegnerischen Abwehr besser genutzt haben.“ Der VfL Gummersbach kann kommen.
TV Emsdetten – TSV Bayer Dormagen 28:31 (14:11)
Emsdetten: Paske (4 Paraden), Krechel (4 P.); Östenberg (1), Terhaer (1), Dimitrievski, Schwabe (1), Schramm (3), Kolk (1), Schliedermann (2), Thomas, Holzner (10/5), Stüber (3), Mihaljevic (1), Runarsson (1), Nowatzki (4).
Dormagen: Juzbasic (4 P.), Simonsen (ab 31., 11 P.); Karvatski, Reuland (2), Meuser (4), Senden (5), Biernacki (1), I. Hüter (6), Reimer (10/4), Grgic, P. Hüter (1), Johannmeyer, Grbavac, Seesing, Steinhaus (1), Mast (1).
Schiedsrichter: Hillebrand / Umbescheidt.
Zuschauer: 1352.
Zeitstrafen: 10:8 Minuten.
Siebenmeter: 5/5:4/5 (Krechel hält gegen Reimer).
Spielfilm: 1:4 (8.), 5:5 (15.), 10:11 (26.), 14:11 – 15:15 (35.), 17:15, 17:17, 19:17, 19:19, 20:21 (47.), 22:22, 22:25 (53.), 23:25, 23:29 (56.), 26:29 (57.), 26:30, 28:31.
„Wir können es deutlich besser im Angriff“, sagte TSV-Coach Peer Pütz am Mittwoch nach dem unglücklichen Verlauf des Heimspiels gegen die Eulen Ludwigshafen und der 17:18-Niederlage. Den Beweis wollen die Wiesel am heutigen Samstag, 30. April, beim Gastspiel in der Ems Halle gegen den Tabellennachbarn TV Emsdetten erbringen. Der Anpfiff durch die Schiedsrichter Christopher Hillebrand und Stefan Umbescheidt (Kaiserau) erfolgt um 19 Uhr. Das Spiel ist live auf Sportdeutschland.tv zu sehen.
Das Hinspiel war die bis Mittwoch torärmste Begegnung der 2. Liga, in Dormagen trennten sich beide Klubs 18:18. Es wäre schon überraschend, wenn heute wieder so wenige Tore fallen, denn Emsdetten erzielte in dieser Saison immer mindestens 22 Tore in Heimspielen. Die Mannschaft von Sascha Bertow hat fast einen Monat Spielpause wegen Coronaproblemen hinter sich. Deshalb mussten das Auswärtsspiel in Großwallstadt und die Heimpartie gegen Dessau verlegt werden. Inzwischen erhielten alle betroffenen Spieler grünes Licht aus der medizinischen Abteilung und kehrten in den Trainingsbetrieb zurück.
Die Gesamtbilanz zwischen beiden Teams: Der TSV gewann sieben und verlor sechs der bisherigen 15 Vergleiche, zwei Spiele endeten mit einem Remis. In den letzten drei Spielen in Emsdetten behauptete sich der TSV. Für beide Vereine ist es das 30. Saisonspiel, beide weisen 20:38-Punkte auf. Der TVE besitzt gegenüber dem TSV das bessere Torverhältnis. Beim 18:18 im November 2021 waren die schnellen Linksaußen Dirk Holzner (4/1) und Rechtsaußen Yannick Terhaer (8/1) die erfolgreichsten Werfer der Münsterländer.
Auch Anfang Mai steckt der TSV tief im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga. Aber nach einer Heimsieg-Serie und acht von zehn möglichen Punkten aus fünf Spielen zeigt sich: Die Hoffnung lebt am Höhenberg! Vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Emsdetten am Samstag hat der TSV nur einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer.
Doch auch im Mai warten wichtige Duelle und deswegen startet der TSV auch mit einer Knaller-Woche in den neuen Monat, die unter dem Motto „50% zahlen, 100 % geben!“ steht. Am 2. Mai, 11 Uhr, gibt es im TSV-Ticketshop alle Eintrittskarten für die Spiele gegen den HC Empor Rostock (14. Mai, 19.30 Uhr) und gegen den EHV Aue (27. Mai, 19.30 Uhr) zum halben Preis! Das Rabatt-Angebot gilt bis zum 5. Mai um 11 Uhr.
Und es wartet noch ein Highlight in der kommenden Woche. Am Mittwoch, 4. Mai, kommt um 19.30 Uhr der VfL Gummersbach in das TSV Bayer Sportcenter. Im Mittelrhein-Derby müssen Spieler, Trainerteam und Fans 100% geben, um gegen den Tabellenführer eine Chance zu haben. Dass man Spitzenteams zu Hause ärgern kann, hat der TSV in der Hinrunde bereits beim 23:19-Heimsieg gegen die HSG Nordhorn-Lingen gezeigt. Auch gegen Gummersbach will der TSV versuchen etwas Zählbares mitzunehmen, denn jeder Punkt zählt im Abstiegskampf.
Ein bisschen entscheidender könnten aber am Ende die Zähler gegen die Konkurrenten aus Rostock und Aue sein, deswegen braucht der TSV jeden Fan im Sportcenter, um in den direkten Duellen mit den Abstiegskandidaten ganz wichtige Punkte zu sammeln. Unser Appell an alle TSV-Fans: Ab Montag im Ticketshop 50% sparen und am Mittwoch im Derby zusammen mit der Mannschaft 100% geben! Gemeinsam unten raus!
Wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die in der Liste der wenigsten Gegentore führend sind, dann kann es auch zum bisher torärmsten Saisonspiel der 2. Handball-Bundesliga kommen. So geschehen am Mittwochabend im TSV Bayer Sportcenter, wo beide Offensivreihen im Schatten ihrer Defensive samt starker Torhüter standen. Am Ende freuten sich die Eulen Ludwigshafen über ihren dritten Auswärtssieg, für den sie nur 18 Treffer benötigten, so wenige wie noch nie zuvor in dieser Spielzeit - weil nämlich auch die Gastgeber mit lediglich 17 Toren einen Minusrekord verbuchten. So riss Dormagens Serie von drei Siegen in Folge äußerst unglücklich: „Ich hätte auch den Punkt genommen, ein 18:18 wäre sicher ehrlicher gewesen“, urteilte Eulen-Coach Michael Biegler. Mit einem Zähler wäre der TSV auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. So aber rutschten die Wiesel aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter den TV Emsdetten auf Tabellenplatz 19 zurück. Und genau gegen Emsdetten geht es am kommenden Samstag, 30. April, ab 19 Uhr in der Ems Halle. Es folgt das Mittelrhein-Derby gegen den VfL Gummersbach am Mittwoch, 4. Mai, um 19.30 Uhr im Sportcenter. Zum Ticket-Online-Shop
Im Spiel der verpassten Torchancen mussten die Gäste bereits in der 9. Minute einen herben Verlust einstecken: Der Abwehrversuch von Shooter Stefan Salger gegen Tim Mast führte zu einem bös aussehenden Sturz des Dormagener Linksaußen. Die Entscheidung der Schiedsrichter ließ nicht lange auf sich warten, sie zückten sofort die Rote Karte. Auch für Biegler stand fest: „Da gibt es keine Diskussion. Eine richtige Entscheidung.“ Doch auch ohne den Linkshänder waren die Eulen in der Nachholpartie des 11. Spieltages etwas effektiver beim Torabschluss und lagen bis zur 19. Minute mit 7:4 vorne. Plötzlich aber platzte beim TSV der Knoten: Drei Treffer von Jan Reimer, Mislav Grgic und Ian Hüter führten zum 7:7 in der 26. Minute, völlig drehen konnten die Gastgeber vor 737 Zuschauern die Partie in der ersten Hälfte allerdings nicht.
Die erste Dormagener Führung gelang Alexander Senden vier Minuten nach dem Wiederanpfiff. Und Artur Karvatski, der sich diesmal eher auf seine Wurfkraft verließ und dabei die Präzision der vorherigen Spiele vermissen ließ, schaffte mit seinem einzigen Treffer in der 39. Minute das 11:10. Nachdem Hendrik Wagner, der „Entscheider“ des ersten Vergleichs Anfang Februar, verletzt das Spielfeld verließ, nutzten die Eulen nun Fehler im Angriff der Dormagener aus, um sich wieder auf 14:11 abzusetzen. Energisch stemmte der TSV sich aber gegen die Niederlage und glich zum 14:14 dank der Treffer von Ian Hüter, Alex Senden und Jan Reimer aus, der den genau getimten Pass von Martin Juzbasic aufnahm und sein 98. Saisontor erzielte.
In der Schlussphase wurde es dramatisch: Senden verteidigte intensiv gegen Julius Meyer-Siebert, konnte sich aber nicht rechtzeitig lösen vom erfolgreichsten Werfer der Partie. Max Neuhaus sah die Lücke in der Dormagener Abwehr und ließ Juzbasic keine Chance, der zuvor einen Strafwurf von Neuhaus clever abgewehrt hatte. Meyer-Siebert sorgte für die letzten beiden Treffer der Gäste: Erst klatschte der Ball an den Pfosten und von dem ins Tor, dann war es aufgrund der angezeigten Zeitspiels der letztmögliche Wurf, der zum 16:18 führte. Das fünfte Senden-Tor 80 Sekunden vor dem Abpfiff war leider schon der Endstand. Denn obwohl für Christian Klimek und Gunnar Dietrich das Spiel aufgrund von Zwei-Minuten-Strafen vorzeitig beendet war und die Eulen deshalb nur noch mit vier Spielern verteidigen konnten, kam der TSV nicht zum Abschluss: Das harzgetränkte Spielgerät rutschte Ian Hüter aus der Hand, Ludwigshafen hatte den Ball, nahm eine Auszeit und es waren nur noch vier Sekunden zu spielen.
„Natürlich können wir nicht zufrieden sein, heute war der Angriff das Problem“, fasste TSV-Coach Peer Pütz das Geschehene zusammen. „Gegen die langen Abwehrspieler hätte uns heute Andre Meuser gutgetan.“ Der Linkshänder konnte aber wegen einer Erkrankung nicht auflaufen. Pütz: „Ich hoffe, dass er am Samstag in Emsdetten wieder dabei ist.“
TSV Bayer Dormagen – Eulen Ludwigshafen 17:18 (9:9)
Dormagen: Juzbasic (9 Paraden), Simonsen (n.e.); Karvatski (1), Reuland, Leitz (n.e.), Senden (5), Biernacki, I. Hüter (3), Reimer (5/2), Grgic (1), P. Hüter, Johannmeyer (n.e.), Grbavac (n.e.), Seesing (2), Steinhaus, Mast.
Ludwigshafen: Asanin (11 Paraden), Urbic (bei einem 7m); Salger (1), Dietrich (1), Eisel, Keskic, Meyer-Siebert (6), Falk (1), Hofmann (1), Durak (1), Wagner, Meddeb, Neuhaus (4/1), Klimek (3), Schlafmann (n.e.), Sorda.
Schiedsrichter: Bona / Frank.
Zuschauer: 737.
Zeitstrafen: 4:12 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:1/3 (Reimer wirft neben das Tor – Durak wirft an den Pfosten, Juzbasic hält gegen Neuhaus).
Spielfilm: 1:4 (8.), 4:7 (19.), 7:7 (26.), 7:9, 9:9 – 11:10 (39.), 11:14 (45.), 14:14 (52.), 15:15, 15:17, 16:18, 17:18.
Der jüngste Vergleich beider Mannschaften ist noch nicht sehr lange her: Anfang Februar setzten sich die Eulen Ludwigshafen gegen den TSV Bayer Dormagen in der Partie auf Augenhöhe knapp mit 25:23 durch. Offiziell war es das Rückspiel - das Hinspiel sollte eigentlich im November 2021 ausgetragen werden. „Viel von dem, was wir uns vorgenommen hatten, ist aufgegangen. Wir konnten einen starken Gegner lange ärgern. Mit ein wenig mehr Glück bei Würfen oder Torwartparaden wäre sogar noch mehr möglich gewesen“, sagte damals Peer Pütz bei seinem Einstieg als Chefcoach. Inzwischen hat sich einiges getan, der TSV hat mittlerweile schon 20 Punkte auf der Habenseite und zeigte sich in den jüngsten Spielen in starker Verfassung. Den guten Lauf will das Team an diesem Mittwoch, 27. April, fortsetzen, wenn die Schiedsrichter Malte Frank und Leonard Bona (Remscheid / Radevormwald) das Spiel des offiziell 11. Spieltages um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter anpfeifen. Tickets gibt es online und an der Abendkasse, die um 18.30 Uhr öffnet. Sportdeutschland.tv überträgt live.
Etwas überraschend verabschiedeten die Eulen in der Vorwoche ihren Trainer Ceven Klatt (38) und verpflichteten bis zum Saisonende einen auch in Dormagen alten Bekannten: Michael Biegler (61) war von 1990 bis 1994 Co-Trainer in Dormagen unter HaDe Schmitz. „Die Entscheidung, Ceven Klatt von seinen Aufgaben als Cheftrainer freizustellen, ist wohlüberlegt und menschlich nicht leicht gefallen“, sagte Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler. „Wir können mit der aktuellen Situation nicht zufrieden sein und reflektieren stets den Abgleich unserer Grundwerte.“ Das Heimspiel gegen die SG Bietigheim wurde letzten Freitag mit 20:24 verloren - und damit ebenfalls mit vier Toren Rückstand wie zwei Wochen zuvor das Auswärtsspiel beim gleichen Gegner. Biegler sieht seine „Großbaustelle im Angriff“, wo „kreative Lösungen erarbeitet werden müssen.“ Es dürfe nicht alle Verantwortung auf die beiden Rückraumshooter Stefan Salger und Hendrik Wagner abgeladen werden. Gerade Wagner war mit acht Treffern in der Schlussphase der entscheidende Werfer im ersten Saisonvergleich. Klar ist, dass die Eulen die angestrebte direkte Rückkehr in die 1. Liga mit nunmehr 27:27-Punkten abgehakt haben.
Den TSV-Spielern bereitet das Punktesammeln große Freude. Am Mittwochabend will das Team dort weitermachen, wo es am Freitag gegen Großwallstadt aufhörte. Vermutlich wird Linksaußen Joshua Reuland nach seinem Muskelfaserriss wieder zum Kader gehören.
Dank des dritten Siegs in Folge kann der TSV Bayer Dormagen mit noch größerer Zuversicht in die letzten sieben Wochen der Saison gehen. Gewannen die Wiesel zuletzt gegen die jeweils Tabellensiebten der 2. HBL, so musste diesmal mit dem TV Großwallstadt ein unmittelbarer Konkurrent aus der Abstiegsregion dran glauben. Und wie: Das 29:23 (13:12) ist der erste Erfolg gegen die Mainfranken seit 1996! In der Tabelle überholte der TSV den nächsten Auswärtsgegner TV Emsdetten (Samstag, 30. April) und belegt nun Rang 18. Vor der Begegnung bei Zweitliga-Dino Emsdetten steht das Nachholspiel gegen die Eulen Ludwigshafen am kommenden Mittwoch, 27. April, im TSV Bayer Sportcenter an. Die Mannschaft hofft wiederum auf die super Unterstützung der Fans. Zum Online-Ticketshop
Nach einer Gedenkminute für Dormagens ehemaligen Trainer Petre Ivanescu begann das Spiel eher zerfahren. Beiden Teams war anzusehen, um was es in der "Vier-Punkte-Begegnung" geht, Großwallstadt ging aber etwas glücklich mit 2:0 in Führung. Es dauerte knapp sechs Minuten bis zum ersten TSV-Treffer, für den der agile Ian Hüter verantwortlich war. Jan Reimer bestätigte anschließend seine Topform und verschaffte seiner Mannschaft mit drei Treffern zweimal einen Vorsprung. Weil dann aber Gäste-Keeper Can Adanir einen Strafwurf von Reimer entschärfte und Shooter Savvas Savvas auch ins leere Tor traf, führte der Altmeister plötzlich wieder - beim 7:8 in der 21. Minute durch Linksaußen Moritz Klenk aber zum letzten Mal. Danach drehte der TSV die Partie endgültig, auch weil Jan Reimer und Andre Meuser Adanir tunnelten.
Etwas glücklich erzielte Mario Stark den 13:12-Anschluss mit dem Halbzeitpfiff. Doch die Möglichkeit, nach dem Wiederanpfiff den ersten Treffer der zweiten Hälfte zu erzielen, vergab er völlig freistehend. Weil Tom Jansen danach auch nur den Pfosten traf, machte Mislav Grgic den Torauftakt. Der in der zweiten Halbzeit hellwache Martin Juzbasic wehrte nun Wurf und Nachwurf ab, der von Artur Karvatski bestens bediente Aron Seesing ließ sich die Chance auf den ersten Drei-Tore-Vorsprung (15:12) nicht entgehen. Weil Patrick Hüter kurz drauf die Rote Karte sah und seine Hupenunterstützung im Kreis der Fans einbrachte, zeigten sich zwar leichte Sorgenfalten auf der TSV-Bank. Doch die waren unnötig, denn Alexander Senden übernahm die Rolle in der Abwehrmitte mit Bravour. Während die Gäste völlig den Faden verloren, drehten die Wiesel im begeisterten TSV Bayer Sportcenter weiter auf: Innerhalb von knapp sechs Minuten war beim Stande von 23:16 (50.) die Vorentscheidung gefallen. Jedenfalls zweifelte niemand mehr am Erfolg der Gastgeber - auch weil beim TV Großwallstadt ein echtes Aufbäumen nicht zu erkennen war.
Mehr als unzufrieden war denn auch Gästetrainer Maik Handschke, der in den 90-er Jahren das Bayer-Trikot trug: „Dormagen wollte, wir haben hingegen von der 1. bis zur 60. Minute nicht diesen absoluten Willen gezeigt. Da werden in der nächsten Woche viele Einzelgespräche notwendig sein.“ Peer Pütz hingegen war nach dem dritten Sieg in Folge voller Lob für seine Auswahl: „Wir haben uns von den Anfangsproblemen nicht irritieren lassen und holten uns die nötige Sicherheit durch die kämpferische Abwehr.“ Und vorne ist der TSV deutlich weniger ausrechenbar als früher. Während Großwallstadt in der laufenden Saison auswärts bislang immer mehr als 23 Tore verbuchen konnte, erzielte der TSV zum dritten Mal in diesem Jahr 29 Treffer.
TSV Bayer Dormagen – TV Großwallstadt 29:23 (13:12)
Dormagen: Juzbasic (11 Paraden), Simonsen (n.e.); Karvatski (2), Meuser (3), Leitz (n.e.), Senden, Werschkull (n.e.), Biernacki (1), I. Hüter (4), Reimer (9/3), Grgic (4), P. Hüter, Grbavac (n.e.), Seesing (4), Steinhaus (2), Mast.
Großwallstadt: Adanir (8 P.), Ohm (ab 57., 1 P.); Jansen (2), Klenk (3), Babarskas (1), Bandlow, Schauer, Weit, Corak (1), Stark (4), Rink (1), Savvas (9), Busch (2).
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen.
Zuschauer: 802.
Zeitstrafen: 14:14 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:0/1 (Adanir hält gegen Reimer – Savvas scheitert an Juzbasic).
Spielfilm: 0:2, 1:2 (6.), 3:2 (9.), 5:3 (13.), 5:6 (17.), 10:8 (25.), 13:11, 13:12 - 15:12 (34.), 17:13 (38.), 23:16 (50.), 28:20, 29:23.