Dank einer zumeist konzentrierten Leistung hat der TSV Bayer Dormagen am Freitagabend das Derby bei TuSEM Essen mit 29:25 (14:13) gewonnen und durch den vierten Auswärtssieg zwei immens wichtige Punkte mit nach Hause genommen. Vor den letzten drei Spielen besitzen die Wiesel nun 27 Zähler und entfernten sich vor den weiteren Spielen des Wochenendes von einem Abstiegsplatz. „Es wird schwer bis zum letzten Spieltag. Aber wir haben heute einmal mehr gezeigt, dass wir an uns glauben“, sagte Trainer Peer Pütz. Sein künftiger Chef-Coach beim Bergischen HC Jamal Naji war sichtlich enttäuscht, gratulierte aber zum „verdienten Sieg“. Das vorletzte Heimspiel bestreitet der TSV am kommenden Freitag, 27. Mai, ab 19.30 Uhr gegen den EHV Aue. Zum Ticket-Online-Shop.

Das Derby bot den 1386 Zuschauern in der Sporthalle Am Hallo beste Handballkost mit einem lange offenen Schlagabtausch. Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, als zwei Aufreger für ungläubige Blicke auf der einen und Sorgenfalten auf der anderen Seite sorgten: Erst war es der illegale Griff von Noah Beyer zum Ball, der sich noch im Kreis befand. Essens Linksaußen traf zum 4:3 ins leere Tor, da Martin Juzbasic aus dem Kasten gelaufen war, um das Spielgerät aufzunehmen. Allen Protesten zum Trotz zählte das Tor. Es folgte eine Szene, die für Malte Seidel Konsequenzen hatte: Nach einem unglücklichen und unbeabsichtigten Zusammenstoß mit Mislav Grgic ging Seidel zu Boden und musste mithilfe von zwei Mitspielern benommen vom Feld geführt werden. Er konnte in der zweiten Hälfte wieder spielen.

In der 22. Minute lagen die Gastgeber erstmals mit drei Treffern vorne: Beyer verwandelte seinen dritten Strafwurf zum 11:8, kurz drauf hieß es 12:9 durch Tim Rozman. Aron Seesing verkürzte und es folgte eine weitere Situation, die zu Diskussionen führte: Nach dem Lattenknaller von Justin Müller lief Jan Reimer einen Gegenstoß, den er zum 12:11 mit einem Wurf ins leere Tor abschloss. Zuvor aber wurde er von Tom Bergner intensiv berührt, Reimers Sturz sah böse aus und die Aktion roch nach einer Roten Karte. Die wäre wohl auch gezückt worden, wenn der Ball neben das Gehäuse gegangen wäre. So aber entschieden die Schiedsrichter „nur“ auf zwei Minuten gegen Bergner, Reimer konnte zum Glück weitermachen. Eloy Morante Maldonado erhöhte nun auf 13:11, das war das letzte Tor für Essen vor dem Pausenpfiff. Der TSV aber drehte die Partie mit zwei Treffern von Ian Hüter und einem weiteren Tor von Reimer zur 14:13-Halbzeitführung.

Die zweite Hälfte begann mit unentschlossenen Abschlüssen auf beiden Seiten. Nach der Parade des in der zweiten Hälfte immer stärker werdenden Martin Juzbasic gegen Dennis Szczesny legten die Gäste den Grundstein für den Erfolg: Alexander Senden, mit insgesamt sieben Einschlägen im Essener Kasten bester Dormagener, Mislav Grgic mit einem Konter und Jan Reimer nach einem genau getimten Pass von Juzbasic sorgten für die 17:13-Führung. Den Vorsprung schraubte der TSV sogar bis auf 23:17 in der 43. Minute durch Andre Meuser. TuSEM-Coach Jamal Naji nahm nun bereits die zweite Auszeit in der zweiten Hälfte.

Mit einer noch offensiveren Abwehr versuchte Essen, das Dormagener Angriffsspiel zu stören. Naji brachte kurzzeitig den siebten Feldspieler, aber statt eines vernünftigen Spielaufbaus schloss Lucas Firnhaber mit einem Rückraumwurf ab, der kein Problem für Juzbasic war. Dormagens Torwart zeichnete sich dann erneut aus und griff zum letzten Mittel gegen Siebenmeter-Vollstrecker Noah Beyer, der zuvor auch gegen Christian Simonsen getroffen hatte: Juzbasic blieb auf der Torlinie stehen, riss spontan die Arme hoch und parierte. In den letzten Minuten ließ der TSV nichts mehr anbrennen und feierte den Auswärtssieg mit den vielen Fans. „Wir haben uns in der Überzahl nach dem 9:12-Rückstand gut herangekämpft und konnten uns zu Beginn der zweiten Halbzeit absetzen“, fasste Coach Peer Pütz die Partie zusammen. Jamal Naji sah in der Kabine „sehr geknickte Spieler“ und hatte keine Erklärung dafür, „warum wir uns in der heimischen Halle so schwertun.“ Die entscheidenden Gründe für die Niederlage aus seiner Sicht: „Wir verlieren das Torwartduell und der TSV war konsequenter im Abschluss.“

Es war sicher ein Wink des Schicksals, dass Bietigheim am Mittwoch mit einem Remis ggen Coburg Essen in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga auf den siebten Platz verdrängt hatte. Gegen Tabellensiebte hat der TSV in dieser Saison schließlich immer bestens abgeschnitten. In den letzten drei Spielen stellen sich aber andere Aufgaben: In den Heimspielen gegen die unmittelbare Konkurrenz Aue und Ferndorf, im Auswärtsspiel bei Aufstiegskandidat Nordhorn.

TuSEM Essen – TSV Bayer Dormagen 25:29 (13:14)
Essen:
Bliss (4 Paraden), Diedrich (25.-37., 1 P.); Beyer (10/7), Ellwanger (1), Glatthard, Rozman (2), Dangers (2), Becher (n.e.), Ignatow (1), Szczesny (2), Bergner, Müller (2), Firnhaber (1), Seidel (2), Morante Maldonado (2), Klingler.
Dormagen: Juzbasic (10 Paraden), Simonsen (bei 2 7m); Meuser (3), Leitz (n.e.), Senden (7), I. Hüter (3), Reimer (6/2), Grgic (3), Zurga (n.e.), P. Hüter (4), Johannmeyer (n.e.), Grbavac (n.e.), Seesing (1), Steinhaus (2), Mast.
Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro.
Zuschauer: 1386.
Zeitstrafen: 8:6 Minuten.
Siebenmeter: 7/8:2/2 (Juzbasic hält gegen Beyer).
Spielfilm: 5:5 (13.), 7:5, 7:7, 9:8, 11:8 (22.), 12:9, 13:11, 13.14 – 13:17 (34.), 17:23 (43.), 19:23, 19:25, 22:25 (52.), 22:26, 24:27 (58.), 25:29.


Es ist mal wieder ein Tabellensiebter, auf den der TSV Bayer Dormagen an diesem Freitag, 20. Mai, trifft. Und gegen die jeweils Siebten der 2. Handball-Bundesliga haben die Wiesel zuletzt immer wieder überzeugt. Im Idealfall bleibt das aus Wiesel-Sicht so, wenn die Schiedsrichter Paulo Ribeiro und Pawel Fratczak (Geldern / Diepholz) das Spiel gegen den TuSEM in der Essener Sporthalle Am Hallo gegen 21 Uhr abpfeifen. Das Derby beginnt um 19.30 Uhr. Wer dabei sein will, kann im Internet heute noch ein Ticket ordern. Ansonsten: Sportdeutschland.tv übertragt live.

Beide Teams feierten zuletzt Erfolgserlebnisse: Der TSV bejubelte beim 31:23 gegen Rostock den bislang höchsten Saisonsieg. Essen setzte sich 30:29 in Emsdetten durch, holte Heimpunkte allerdings zuletzt vor zwei Monaten gegen Aue. Danach gab es Niederlagen gegen Gummersbach (28:32), Eisenach (23:24) und Dessau (26:30). Erfolgreichster Schütze der Gastgeber ist Linksaußen Noah Beyer, der vor allem von der Siebenmeterlinie überzeugt: 97 seiner insgesamt 163 Treffer waren Strafwürfe. Eloy Morante Maldonado folgt in Essens Torschützenliste auf Rang 2 mit 127/18 Treffern.

Wenn zwei Teams aus der Region aufeinandertreffen, dann ist immer Derby-Stimmung angesagt. Im Laufe der Bundesligageschichte hatten etliche Trainer eine Dormagener und Essener Vergangenheit. Das trifft zugleich auf eine Fülle von Spielern zu: In der aktuellen TuSEM-Mannschaft stehen mit Torwart Arne Fuchs und den Rückraumspielern Dennis Szczesny und Eloy Morante Maldonado drei Spieler, die ehemals das Dormagener Trikot trugen. Das gilt auch für Essens Co-Trainer Michael Hegemann, der zur neuen Saison den bisherigen Cheftrainer Jamal Naji ablösen wird. Naji, der zuvor Nachwuchskoordinator in Dormagen war, wechselt zum Bergischen HC. Den Dormagener Linksaußen Tim Mast zieht es indes nach Essen - was für ihn aber bis zum Saisonende überhaupt kein Thema ist: „Ich denke nicht an die nächste Saison. Wir geben weiter Gas und werden auch in Essen alles versuchen, um die Punkte mitzunehmen.“


In der Schlussphase der Spielzeit 2021/22 gab eine Ankündigung von Christoph Buchbender dem TSV Bayer Dormagen einen weiteren Schub: „Der Mannschaft fehlt in dieser Saison ein wenig Fortune, gelegentlich auch ein kleines bißchen Cleverness, aber heute wird das klappen“, sagte der Vorstand der Rheinland Versicherungsgruppe vor dem Heimspiel gegen den HC Empor Rostock. Neben der sportlichen Zuversicht - der Ansage folgte ein klarer 31:23-Erfolg der Wiesel - löste Christoph Buchbender dann aber auch eine spezielle Freude bei den Verantwortlichen des Handball-Zweitligisten aus: „Wir sind jetzt seit 18 Jahren Sponsor des Handballs in Dormagen. Wir verstehen es auch als Zeichen der Solidarität, wenn wir jetzt unseren Vertrag um zwei weitere Jahre verlängern.“

Für den TSV bedankten sich Marketingleiterin Jil Falkenstein und Joachim Kurth (Mitglied des sportlichen Kompetenzteams) bei der Rheinland Versicherung und überreichten Christoph Buchbender das Trikot mit der Nr. 50. Die steht für 50 Jahre „RheinLänder“ - Buchbender gehört dem Unternehmen, bei dem er seine Ausbildung machte, nunmehr ein halbes Jahrhundert an. „Eine runde Sache ist auch das Rheinland-Sponsoring beim TSV, das dann in zwei Jahren auf 20 Jahre zurückblicken kann“, erinnert sich Joachim Kurth an die Anfänge im Jahr 2004 und die ständige Fortentwicklung der Partnerschaft.


Seit 2016 spielen die Handballer des TSV Bayer Dormagen in Trikots des dänischen Sportartikelherstellers Select. Und daran wird sich in den nächsten drei Jahren nichts ändern: Die weitere Zusammenarbeit bis 2025 wurde jetzt vereinbart. „Nach den bisherigen guten Erfahrungen war Select natürlich erster Ansprechpartner bei der Frage nach unserem künftigen Ausrüstungspartner“, sagt Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV Bayer Dormagen Handball GmbH. Die Partnerschaft gilt zudem für die weiteren TSV-Mannschaften bis hin zur Jugend. Die Dormagener spielen auch mit Select-Bällen.

Joachim Böhmer, COO von Derbystar | Select, ist erfreut über die Fortführung der langjährigen Beziehung: „Der TSV Bayer Dormagen, mit einem nach wie vor jungen, ambitionierten Team und einer hervorragenden Jugendarbeit, zählt zu den Top-Adressen im deutschen Handball. Uns liegt viel an der Zusammenarbeit mit einem solchen Handball-Traditionsklub und wir freuen uns, die Wiesel mit unseren Qualitätsprodukten auszustatten.“

Nach dem erneuten Votum der Fans geht der TSV mit einem neu gestalteten Trikot in die Spielzeit 2022/23. Es wird wiederum im Sublimationsverfahren hergestellt. „Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Anhänger begeistert sein werden von der Umsetzung. Ohne die Vereinsfarben blau/weiß ist das Trikot sicher nicht denkbar“, sagt TSV-Marketingleiterin Jil Falkenstein."


Der 10. Saisonsieg des TSV Bayer Dormagen gegen den HC Empor Rostock ist mit 31:23 gleichzeitig der bislang höchste in der Spielzeit 2021/22. Da die unmittelbare Konkurrenz der 2. Handball-Bundesliga bis auf Aue Federn ließ, kletterten die Wiesel auf Nichtabstiegsrang 17. Doch Entwarnung ist nicht angesagt: „Wir müssen auch in den ausstehenden Spielen so überzeugend auftreten. Heute hat die Mannschaft das insgesamt souverän gemacht“, sagte TSV-Coach Peer Pütz. Auch Linksaußen Tim Mast stellte später fest: „Wir schauen nicht so viel auf die Tabelle. Wir müssen weiter bis zum letzten Spieltag am 11. Juni hart arbeiten.“ Am kommenden Freitag, 20. Mai, steht das Derby bei TuSEM Essen an. Der TSV hofft auf die Unterstützung vieler Fans. Zum vorletzten Heimspiel kommt der EV Aue eine Woche später am 27. Mai ins TSV Bayer Sportcenter. Zum Online-Ticket-Shop.

So konsequent wie Rostock spielt kein anderer Zweitligist die Überzahl mit dem siebten Feldspieler. Pütz: „Das machen die geschickt. Es ist gar nicht so einfach, gegen diese Spielweise mit zwei oder gar drei Kreisläufern sinnvolle Lösungen zu finden.“ Die Dormagener Defensive erarbeitete sich die Taktik dank eines klugen Schachzuges: Pütz hatte mehrere befreundete Spezialisten aus der 3. Liga zum Training am Freitag eingeladen, um das zu erwartende Spiel zu simulieren. Die Rechnung ging auf, die Abwehr präsentierte sich als überragendes Bollwerk. „Ich habe heute sehr viele gute Sachen gesehen“, lobte Rostocks Coach Till Wiechers denn auch ausschließlich den Gegner. „Wir haben weder im 7:6 mit zwei Kreisläufern, noch mit drei Kreisläufern, noch im Tempospiel, noch im 6:6 über einen längeren Zeitraum Lösungen gefunden – und das muss man sagen, das hat bisher keine einzige Mannschaft so herausragend verteidigt wie Dormagen. Deshalb geht der Sieg absolut in Ordnung.“

„Die Abwehrleistung war der Schlüssel, warum wir so gut ins Spiel gekommen sind“, war Pütz die Zufriedenheit anzusehen. Und das passte von Beginn an, weil die Gäste gleich in der Anfangsphase dem TSV nach drei technischen Fehlern den Ball überließen. So verschafften die Gastgeber sich vor 663 Zuschauern einen fast stetig wachsenden Vorsprung, der lediglich fünf Minuten vor dem Pausenpfiff ein wenig schrumpfte. Da war es der routinierte Kreisläufer Jonas Thümmler, der zweimal schnell reagierte. Und Nick Witte ließ mit einem Konter das 11:8 folgen. Weil Martin Juzbasic jetzt weitere Male sein Können demonstrierte und die nächsten Chancen konsequent verwandelt wurden, ging der TSV mit dem beruhigenden 14:9 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel brachte Rostock Rechtsaußen Jonas Steidtmann besser ins Spiel, doch auch seine Tore konnten die Dormagener Dominanz nicht ins Wanken bringen. Spätestens in der 46. Minute war die Vorentscheidung gefallen, als Rechtsaußen Jan Reimer das 24:15 erzielte. Die Gäste bemühten sich die Niederlage in Grenzen zu halten und kamen jetzt vor allem durch den ehemaligen Dormagener Christian Wilhelm zu Torerfolgen. Durch die Rote Karte gegen Dennis Mehler nach einem schmerzhaften Foul an Sören Steinhaus war aber die Abwehr geschwächt. Die Lücken nutzte der TSV, um nach dem 28:23 in der 57. Minute auch noch etwas für das Torverhältnis zu tun. Für den erneut erfolgreichsten Werfer der Partie war das 27:20 in der 54. Minute übrigens ein besonderer Treffer: Es war Reimers 133. Saisontor und damit der Gleichstand mit dem bislang alleine führenden Andre Meuser.

TSV Bayer Dormagen – HC Empor Rostock 31:23 (14:9)
Dormagen:
Juzbasic (13 Paraden), Simonsen (bei einem 7m); Meuser (3), Leitz (n.e.), Senden (2), I. Hüter (5), Reimer (9/4), Grgic (6), Zurga (n.e.), P. Hüter (2), Johannmeyer (n.e.), Grbavac (n.e.), Seesing (1), Steinhaus (2), Mast (1).
Rostock: Wetzel (9 P.), L. Mehler (bei einem 7m und ab 55., 1 P.); Wilhelm (4), Steidtmann (4), Ottsen (2), M. Schütze (1), D. Mehler, Völzke, Witte (4/3), Schmidt (1), A. Schütze , Mehrkens (n.e.), Kohnagel (1), Thümmler (5), Pechstein (1), Lößner (n.e.).
Schiedsrichter: Cesnik / Konrad.
Zuschauer: 663.
Zeitstrafen: 4:4 Minuten.
Siebenmeter 4/5:3/3 (Reimer scheitert an Wetzel).
Spielfilm: 0:1, 5:2 (7.), 8:4, 11:5 (20.), 11:8, 13:8, 14:9 – 15:9, 18:11 (37.), 19:14, 24:15 (46.), 26:20, 28:23 (57.), 31:23.

 


Noch drei Heimspiele gegen Rostock, Aue und Ferndorf, außerdem zwei Auswärtspartien in Essen und Nordhorn. Wieviel Punkte tatsächlich notwendig sind, um auch in der Saison 2022/23 in der 2. Handball-Bundesliga antreten zu können, wird sich wohl erst am 11. Juni, dem letzten Spieltag, zeigen. Auf jeden Fall ist klar: Einen Ausrutscher kann sich der TSV Bayer Dormagen nicht mehr erlauben. Das ist aber weniger Druck als Herausforderung: Dieses Team kämpft verbissen, will in der Liga bleiben und hofft auf die Unterstützung der Fans. An diesem Samstag, 14. Mai, geht es im TSV Bayer Sportcenter ab 19.30 Uhr gegen den HC Empor Rostock. Die Schiedsrichter Marvin Cesnik und Jonas Konrad (Gummersbach) leiten die Begegnung des 34. Spieltags, die ursprünglich am 13. Mai stattfinden sollte. Weil aber das Spiel gegen Hagen auf letzten Mittwoch verlegt wurde, musste das folgende Spiel um einen Tag verschoben werden. Eintrittskarten gibt es im Online-Shop und am Samstag ab 18.30 Uhr an der Abendkasse.

Aufsteiger Rostock hatte einen hervorragenden Start mit Auftaktsiegen gegen Nordhorn, Coburg und in Rimpar. Zwar gab es dann auch die ein oder andere Niederlage, der Handball-Traditionsklub hielt sich aber lange im vorderen Bereich der Tabelle auf. Ende Februar begann indes eine Misserfolgsserie, die dem Verein erhebliche Sorgen bereitete: Nach neun Niederlagen in Folge ging es rapide abwärts – bis zu einem als „Befreiungsschlag“ gefeierten 38:36-Erfolg über den TV Großwallstadt Ende April. Es folgte letzte Woche das 33:33 gegen den TV Emsdetten, womit Rostock als Tabellendreizehnter den 30. Pluspunkt verbuchte und das Saisonziel Klassenerhalt so gut wie erreicht hat.

Zur Taktik von Trainer Till Wiechers (38) gehört der Einsatz des siebten Feldspieler, den Rostock wohl so häufig bringt wie sonst kein Klub. Das Risiko drückt sich nicht zuletzt in der Zahl der Gegentore aus: Auch unter der Berücksichtigung, dass noch nicht alle Teams 33 Spiele ausgetragen haben, weist Rostock 962 und damit die meisten kassierten Treffern auf. Das sind 81 mehr als die TSV-Schlussmänner aus dem Netz holen mussten - allerdings hat Empor auch 914 Bälle im gegnerischen Kasten versenkt, der TSV nur 820. Mit Christian Wilhelm kommt ein alter Bekannter zurück ins TSV Bayer Sportcenter: Kreisläufer Christian Wilhelm spielte zwei Jahre in der Dormagener A-Jugend und machte auch einige Spiele im Trikot der 1. Mannschaft. Er wechselte im letzten Jahr nach Rostock und erzielte bislang 54 Tore, sieben davon gegen den TSV im Hinspiel, das die Norddeutschen mit 32:27 gewannen.

Eine ganz besondere Beziehung zum HCE hat Andre Meuser, der in der Hansestadt geboren wurde und lange Zeit das Rostocker Trikot trug. Dormagens Linkshänder hat auch eine Gemeinsamkeit mit Rostocks Robin Breitenfeldt, die vermutlich nach dem Spiel endet: Beide haben in dieser Saison exakt 130 Tore erzielt und sind damit die erfolgreichsten Werfer ihrer Teams. Breitenfeldt kann sein Ergebnis allerdings nicht mehr verbessern: Der Rückraumspieler zog sich im Februar einen Außenmeniskus- und Kreuzbandriss im rechten Knie zu und fällt noch länger aus.

Weitere Informationen im aktuellen Wiesel Inside


Wie schon in Hüttenberg am Samstag erzielte der TSV Bayer Dormagen auch in Hagen 29 Tore. Doch am Mittwochabend sollte es nicht zum Punkt reichen, denn die Eintracht traf wie schon im Hinspiel 30 Mal. Das tut natürlich weh, die Enttäuschung war dem gesamten TSV-Team anzumerken. Schließlich war in beiden Auswärtsspielen mehr drin gewesen. Der erneute Absprung vom Abstiegsplatz gelang somit nicht. Die Wiesel bleiben in der 2. Handball-Bundesliga auf Tabellenrang 18, haben aber in den ausstehenden fünf Spielen weiterhin Chancen, die für den Klassenerhalt ausreichenden Punkte zu holen. Weiter geht es bereits an diesem Samstag, 14. Mai, ab 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter gegen den HC Empor Rostock. Tickets gibt es im Online-Shop.

Es ging nicht gut los für die Gäste im Nachholspiel des 26. Spieltages: Hagen führte in der 6. Minute mit 5:2, konnte dann aber den Vorsprung nicht ausbauen. Im Gegenteil: Der TSV kam vorne immer besser ins Spiel und erzielte bis zur Pause 17 Treffer - so viele wie noch nie zuvor in der laufenden Saison. „Mit dem Angriff war ich deshalb auch in der ersten Hälfte zufrieden“, lobte TSV-Trainer Peer Pütz die Leistung der Offensive. Die Note für die Abwehr fiel aber deutlich negativer aus: „Das war nicht gut genug gegen einen allerdings auch starken Hagener Angriff.“

Dass die Gastgeber vor 562 Zuschauern nach dem Seitenwechsel sogar mit bis zu vier Toren in Führung gehen konnten, lag auch an Schlussmann Tobias Mahncke. Der 37-jährige Routinier erhielt für einige herausragenden Paraden Szenenapplaus. Weil sich aber auch die TSV-Defensive besser in Szene setzen konnte und die Abstimmung mit Martin Juzbasic ordentlicher funktionierte, kam der TSV wieder näher und glich in der 53. Minute nach drei Toren in Folge zum 27:27 aus: Erst traf Aron Seesing - der bei der gleichzeitig in Dormagen laufenden Sportlerehrung zum Sportler des Jahres 2021 gekürt wurde - dann legten Jan Reimer und Andre Meuser nach.

Kurz drauf Licht und Schatten bei Juzbasic: Erst zeigte der 34-Jährige eine Top-Parade gegen die nun mit dem siebten Feldspieler agierenden Gastgeber, dann wollte er sich in die Torschützenliste eintragen: Der Ball verfehlte aber das leere Eintracht-Tor haarscharf. Statt 27:28 hieß es in der nächsten Minute 28:27 nach dem Treffer von Linksaußen Theo Bürgin. Die Regie des Krimis verlangte eine weitere Steigerung der Spannung: Sören Steinhaus und Andre Meuser glichen zweimal zum 28:28 und 29:29 aus. Als Rechtsaußen Julian Athanassoglou zum 30:29 traf, blieben dem TSV noch rund 50 Sekunden zur möglichen Punkteteilung. Sören Steinhaus nahm schließlich kurz vor Schluss Maß - und fand seinen Meister in Tobias Mahncke. So konnte sich nur eine Mannschaft freuen. „Leider hatten wir zu viele Fehler im Tempospiel“, stellte Peer Pütz enttäuscht fest.

VfL Eintracht Hagen - TSV Bayer Dormagen 30:29 (19:17)
Hagen:
Mahncke (11 Paraden), Grzesinski (1 P.); Bürgin (2), Bednar, Norouzi (2), Queckenstedt, Pröhl (3), Bratzke (2), Schmidt (5/3), Vorlicek (2), Athanassoglou (2), Kister, Mestrum (5), Stefan (3), Toromanovic (1), Andrejew (3).
Dormagen: Juzbasic (9 P.), Simonsen (3 P.); Meuser (5), Leitz, Senden (4), I. Hüter (6), Reimer (5), Grgic (2), Zurga, P. Hüter (2), Johannmeyer, Grbavac, Seesing (1), Steinhaus (1), Mast (3).
Schiedsrichter: Dinges/Schmack.
Zuschauer: 562.
Zeitstrafen: 10:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:0:1 (Reimer verfehlt das Tor).
Spielfilm: 0:1, 3:1, 5:2 (6.), 7:6 (11.), 11:9 (17.), 11:12 (19.), 16:16, 19:16, 19:17 - 24:20 (37.), 26:22 (45.), 26:24, 27:27 (53.), 29:28 (56.), 29:29 (59.), 30:29.


Die dritte englische Woche in Folge ist gleichzeitig die letzte in dieser Saison für den TSV Bayer Dormagen. Nach dem 29:29 in Hüttenberg am Samstag will das Team von Peer Pütz in Hagen und anschließend gegen Rostock nachlegen und damit Revanche nehmen für die Hinspielniederlagen. Die Partie gegen Eintracht Hagen vom 26. Spieltag sollte ursprünglich vor zwei Monaten ausgetragen werden, musste aber wegen Corona verlegt werden. An diesem Mittwoch, 11. Mai, ab 19.30 Uhr steigt das Spiel in der Krollmann-Arena unter der Leitung der Schiedsrichter Philipp Dinges und Tobias Schmack (Stutensee / Stuttgart). Das Rückspiel gegen HC Empor Rostock beginnt am kommenden Samstag, 14. Mai, ebenfalls um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter. Tickets für das drittletzte Heimspiel in dieser Spielzeit gibt es im Online-Shop.

Mit den Ergebnissen der Dienstagspiele können die Wiesel sich nur bedingt anfreunden: Großwallstadt holte in der letzten Sekunde per Siebenmeter das 27:27 gegen den ASV Hamm-Westfalen und schob sich aufgrund des besseren Torverhältnisses am TuS Ferndorf vorbei auf Rang 16. Dessau verlor 22:23 beim Top-Team der Rückrunde Eisenach - das nach der Heimniederlage gegen Dormagen nun fünfmal hintereinander gewonnen hat - und bleibt bei 27 Pluspunkten stehen. Allerdings hat das Team aus der Bauhausstadt erst 31 Spiele ausgetragen. Interessant ist die Rolle des TV Hüttenberg: Die Hessen spielen nach dem Remis gegen den TSV nun an diesem Mittwoch in Ferndorf und am Samstag in Großwallstadt.

Unabhängig von den Spielen der Konkurrenz konzentriert der TSV sich auf sein Restprogramm und versucht in jedem Spiel an die Grenzen zu gehen. Das ist sicher auch beim Tabellenneunten Hagen notwendig, um im sechsten Anlauf in der 2. Handball-Bundesliga erstmals beide Punkte holen zu können. Zweimal hat es immerhin zum Remis gereicht. Neben Jakub Sterba muss der TSV auch auf Linksaußen Joshua Reuland verzichten, der sich erneut einen Muskelfaserriss zuzog.

Hagens Coach Stefan Neff hält einiges vom TSV: „Viel Tempo, viel Dynamik und viel Qualität auf den Positionen“, sagt er vor dem Spiel der NRW-Teams. Personell wird seine Auswahl ähnlich wie zuletzt antreten: Das langzeitverletzte Trio Alexander Becker, Julian Renninger und Luca Klein fehlt weiterhin. Der Einsatz für den ehemaligen Dormagener Damian Toromanovic käme wohl noch zu früh. Und wohl erst kurz vor Spielbeginn wird feststehen, ob die Oberschenkelprobleme den Einsatz von Jan-Lars Gaubatz zulassen. Hagen gewann in Dormagen 30:25 und weist insgesamt eine deutlich bessere Auswärts- als Heimbilanz auf.


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